Mit der neuen „Verordnung" soll verhindert werden, daß Restaurantbesuchern minderwertiges Olivenöl angeboten wird oder daß gepanscht wird…

Spanien will sich nun ausnahmsweise doch einmal ein Beispiel an Portugal nehmen, wo die Kännchen schon seit 2005 etikettierten Flaschen weichen mussten. Das Gesetz gibt ihnen immerhin eine Gnadenfrist von zwei Monaten bis Ende Februar, um die schon eingekauften alten Vorräte aufzubrauchen. Klar ist, daß sich die Olivenölhersteller freuen werden; je kleiner die Abfüllmenge, desto größer der Profit!
Wäre es nicht besser an den veralteten Messmethoden, die die Pantscherei fördern, etwas zu ändern?
„Grund hierfür ist die veraltete EU-Verordnung VO (EWG) Nr. 2568/91. Darin sind die Merkmale für die verschiedenen Güteklassen von Olivenölen festgelegt. Allerdings basieren die Daten auf Erkenntnissen aus einer Zeit, zu der Olivenöl noch mit ganz anderen Methoden hergestellt wurde als heute. Während bis vor zehn Jahren Pressmatten zur Gewinnung des Öls noch sehr verbreitet waren, haben moderne Technologien wie das Decanter-Verfahren die umstrittenen Matten heute fast überall abgelöst. Dementsprechend sind wesentlich höhere Qualitätsstufen möglich. Doch immer noch gelten die alten Analysewerte. Auch viele Messmethoden zur Bestimmung der Qualität der Öle sind veraltet. Längst steht ein neues, exakteres und schnelleres Testverfahren zur Verfügung, das noch dazu kostengünstiger ist. Mit diesem Verfahren kann das Alter der Öle bestimmt, Pantscherei erkannt und eine mögliche Wärmebehandlung nachgewiesen werden. Die alten Methoden können das nicht. Doch in Brüssel weigert man sich nicht nur aus Harmonisierungsbestrebungen beständig, das neue Testverfahren zum Standard zu erheben. Eine veraltete EU-Verordnung verhindert, hochwertige von minderwertigen Ölen besser unterscheiden zu können.“
Verordnung über die Merkmale von Olivenölen sowie die Verfahren zu ihrer Bestimmung