Mit dem Sonderthema "Als Muslime und Juden eine Symbiose eingingen" erinnert Til Bilmann in der online-Zeitung die WELT an die islamische Ära in Spanien:
- "Heute gelten Islam und Judentum als Antipoden. Im mittelalterlichen Spanien schufen sie dagegen eine Zivilisation, die Europa beizeiten den wissenschaftlichen Fortschritt hätte bringen können."
Der spanische Diktator Francisco Franco soll während des Zweiten Weltkrieges Informationen über in Spanien lebende Juden an die Nazis weitergeleitet haben und selbst bis zu Beginn des neuen Jahrtausends gab es in Spanien keinen Platz für Juden. Nun ist seit einiger Zeit als später Akt der Wiedergutmachung ein Gesetz in Planung, dass, Zitat: "den Sephardim, den Nachkommen der vor mehr als einem halben Jahrtausend vertriebenen Juden, die spanische Staatsbürgerschaft in Aussicht stellt. Das hebräische Wort Sepharde bedeutet nichts anderes als 'Einwohner der iberischen Halbinsel'. "
Einzige Voraussetzung für die Ausstellung eines spanische Passes soll laut Aussage des konservativen Justizministers Alberto Ruiz-Gallardón der Nachweis von Bindungen zur spanischen Kultur sein, ein dauerhafter Wohnsitz in Spanien muss nicht nachgewiesen werden. Fast 3.000 Anträge von Sephardim auf Ausstellung eines spanischen Passes liegen dem Justizministerium in Madrid bereits vor.
Weitere geschichtliche Hintergründe erläutert ein Artikel in der Süddeutschen:
[align=center]Zweiter Pass für Sephardim-Nachkommen- "Plötzlich sind wir alle Spanier"[/align].