Gestern war es bei mir so weit...
Die einfachen Klickverbindungen meines Thermokomposters waren in den Wintermonaten wegen Überfüllung aufgeplatzt und die Einzelteile, die das Ganze immer noch auf wundersame Weise zusammenhielten, warteten seitdem auf eine neuerliche Montage. Dazu musste ich zuerst alle Seitenteile und den Deckel entfernen, um den Kompost Schicht für Schicht abtragen. Das ging problemlos und ich konnte gleichzeitig sehen, in welchen Stadien der Verrottung sich die Garten- und Küchenabfälle jeweils befanden.
In der obersten Schicht ließen sich noch grobe Teile erkennen, die mittlere Schicht enthielt noch einige erkennbare kleine Zweige (Strauchschnitt), darunter war feiner, feuchter Kompost. Ausbeute der untersten Schicht: ca. 2 Schubkarren voll. Ich bin von dem nach Walderde duftenden Humus begeistert!!!
Ich habe vor gut vier Jahren mit dem Kompostieren in Spanien begonnen und ärgere mich im Nachhinein über mich selbst, dass ich massenhaft Gartenabfälle, gemischt mit Unkraut, auf ein abseits gelegenes
bancal (Terrassenbeet) entsorgt habe, wo der organische Abfall ungestört außer Sichtweite verrotten kann. Ich verwende diesen Kompost jedoch wegen der Unkrautwurzeln und -samen nicht in meinem Hausgarten.
Nach meinem gestrigen, positiven Ergebnis bin ich zu dem Entschluss gekommen, demnächst Unkraut und Gartenabfälle (Artischockenblätter, Gartenkräuter wie Lavendel, Salbei, Zitronenmelisse, Estragon usw., die bei einem Rückschnitt gleich bergeweise anfallen) streng zu trennen und die wertvollen Gartenabfälle (ungehäckselt reicht völlig aus) gemeinsam mit anderen organischen Abfällen (rohe Gemüsereste aus der Küche, auch Zitrusschalen naturreiner Früchte), in den Komposter zu geben. Im Winter kommt auch die Holzasche aus den Kaminen hinzu, im Sommer ab und zu Rasenschnitt.
Der Standort meines Komposters ist ideal. Er steht auf Lehmboden, schattig an der Nordseite einer Mauer, auf seiner linken Seite hat sich Zitronenmelisse selbst ausgesät und fühlt sich seiner Nähe offensichtlich pudelwohl, da ich sie ab und zu stutzen muss, weil sie sich so rasant ausbreitet; rechts steht äußerst praktisch ein Plastikbehälter mit 1.000 l Wasser, das ich nutze, um in unregelmäßigen Abständen (alle paar Wochen) einen Eimer davon über den Kompost zu gießen.
Nun überlege ich, ob ich nicht weitere Komposter aufstellen soll, denn die hohe Qualität meines Kompostes hat mich restlos überzeugt. Ungeziefer habe ich übrigens keins darin entdeckt.
Wofür Kompost verwendet werden kann und vor allen Dingen, in welchen Mengen
*), das findet ihr z.B. auf
dieser Website.
*) Zu viel aufgetragener oder in den Boden eingearbeiteter Kompost kann zu einer Überversorgung des Bodens mit Nährstoffen führen.
Irgendwo in den weiten des Internets habe ich diese
Warnung gelesen:
- Kaffeesatz und Teereste gehören nicht auf den Kompost, da sie mit Schadstoffen wie Zink und Kupfer belastet sind.
Na toll! Für das Gemüsebeet nicht geeignet, aber für den menschlichen Verzehr schon???
Dazu gibt es glücklicherweise auch eine völlig
konträre Meinung.
So, und nun wünsche ich unseren fleißigen Gärtnerinnen und Gärtnern viel Spaß beim kompostieren!