Gestern sah ich, wie aus einer unserer Artischockenblüten ein gelb-schwarz gestreiftes Hinterteil und die langen Flügel eines wespenähnlichen Insekts herausragten. Also, die Biene Maya war das auf keinen Fall.
Ich bin nicht besonders ängstlich, aber so eine große Wespe hatte ich bisher noch nie gesehen. Mein Mann hat sie dann zusammen mit einer kleinen Biene mit einem Glas für mich eingefangen, so konnte ich mir das Insekt genauer betrachten, doch mir war es nicht bekannt und so musste ich erst einmal googeln...
Über die Suche Wespen --->Dolchwespen kam ich auf die Gelbstirnige Dolchwespe (Megascolia maculata). Sie ist die größte Wespe Europas und erreicht eine Körperlänge von bis zu 6 cm und kommt im westlichen Mittelmeerraum vor. Was für ein Oschi! Richtig furchteinflößend! Doch zum Glück interessiert sie sich selten für Menschen, sondern vielmehr für blaublütige
Blüten, beliebt sind Disteln, Lauch und Artischocken. Die tagaktive Wespenart bevorzugt trockenwarme Biotope.
- geschätzte 5 cm lang
- Zeichnung
Diese Wespenart parasitiert die Larven von Nashornkäfern, die die Weibchen dank ihres Geruchssinns fliegend aufspüren. Ich spare mir die unappetitlichen Details und verweise auf den entsprechenden
Wikipedia-Absatz.
Aggressiv sind die Dolchwespen nicht, doch wenn es einen mal erwischen sollte, ist ihr Stich nicht schmerzhafter wie bei allen Wespen und Bienen, Allergikern wird ein Arztbesuch empfohlen.
- Die Aufnahme ist unscharf, zeigt aber den Größenunterschied zwischen Dolchwespe und Biene
Mit dem angelesenen Wissen habe ich den Deckel des Glases geöffnet und der Brummer flog mit lautem Getöse auf und davon, während die kleine Biene noch etwas länger brauchte um abzuheben.