So, nun kommt Teil 2 meines Nordfrieslandberichts.
Vom Ordinger Strand aus kann man ihn schon sehen, den berühmtesten Leuchtturm Deutschlands - Westerheversand. Das Wahrzeichen der Halbinsel Eiderstedt steht auf einer Warft inmitten von Salzwiesen. Der 1906-1907 erbaute Turm ist 41,5 m hoch, das Leuchtfeuer hat eine Reichweite von 21 Seemeilen. Der Leuchtturm kann nach Anmeldung an bestimmten Tagen besucht werden und von oben hat man eine herrliche Aussicht.
Die Sandbank vorm Leuchtturm ist ca. 9 km lang und ragt bei Hochwasser aus dem Wasser. Der Weg dorthin führt durch Salzwiesen und Watt, der Weg ist auch bei Flut durchs Wasser begehbar und mit Pfählen gekennzeichnet.
Die Kreisstadt Husum ist das städtische Zentrum Nordfrieslands. 1362, als die "Grote Mandränke" große Teile der Küste überflutete, erlangte die bis dahin unbedeutende Siedlung über Nacht Zugang zur Nordsee und entwickelte sich schnell zum bedeutenden Handelsplatz.
Der rote Haubarg ist ein historischer Bauernhof aus dem 17. Jh. bei Witzwort, der heute ein Restaurant und ein Museum beherbergt.
Der Haubarg war das typische Bauernhaus auf der Halbinsel Eiderstedt. Die zum Schutz vor Sturmfluten auf Warften errichteten Bauernhäuser beherbergten Mensch, Tier und Viehfutter unter einem Dach. Von den ursprünglich ca. 400 Haubargen auf Eiderstedt sind noch ca. 45 erhalten geblieben.
Zwischen den Flüssen Eider und Treene liegt Friedrichstadt. Die Stadt wurde 1621 durch Herzog Friedrich III. gegründet. Er wollte eine Handelsmetropole errichten und holte dazu niederländische Bürger, besonders die verfolgten Remonstranten, in den Ort und gewährte ihnen Religionsfreiheit. Eine echte Handelsmetropole wurde Friedrichstadt zwar nicht, aber die Niederländer haben mit Grachten, Brücken und Treppengiebelhäusern bis heute ihre Spuren hinterlassen.
Im kleinen Dorf Seeth findet man zahlreiche schöne Reetdachhäuser.
Hoyerswort ist der einzige ehemalige Adelssitz auf der Halbinsel Eiderstedt und einer der schönsten Renaissancebauten Schleswig-Holsteins aus dem 16. Jh. Zusammen mit dem Haubarg und dem Wassergrabensystem steht es unter Denkmalschutz. Das Herrenhaus beherbergt heute ein Café, ein Museum und eine Töpferei.
Im kleinen Örtchen Tetenbüll beherbergt das um 1760 erbaute Haus Peters eine Galerie und ein Museum mit einem historischen Kaufmannsladen aus dem Jahr 1820, der noch bis 1924 von der Familie Peters betrieben wurde.
Das Eidersperrwerk mit seinen fünf, jeweils 40 m breiten Sielöffnungen, wurde von 1967 bis 1973 im Mündungstrichter der Eider, etwa 15 km unterhalb von Tönning, errichtet. Es stellt neben dem Sturmflutschutz auch die Vorflut und die Schifffahrt auf der Eider sicher. Das Sperrwerk ist das größte deutsche Küstenschutzbauwerk. Mitsamt dem ebenfalls neu gebauten Deich ist das Sperrwerk 4,9 km lang, liegt 8,5 m ü. NHN und 7 m über dem mittleren Tidehochwasser. Der Autoverkehr führt durch einen Tunnel, für den Schiffsverkehr gibt es eine Schleuse.
Das Katinger Watt als heutiges Landgebiet ist die direkte Folge des Baus des Eidersperrwerks. Nach dem Bau fielen etwa 1.500 ha Mündungswatt der Eider trocken. 1976 wurden die ersten Bäume gepflanzt. Das ehemalige Watt- und Salzwiesengebiet ist heute ein Refugium für viele Tier- und Pflanzenarten, vor allem lockt es viele Vogelarten an.
Tönning liegt direkt an der Eider nahe deren Mündung in die Nordsee und des Eidersperrwerks. Der idyllische Hafen mit dem denkmal-geschützten Packhaus zeugt von einstiger wirtschaftlicher Blüte.
Zum Abschluss nochmal typisch nordfriesische Landschaft:
So, das waren meine Impressionen aus Nordfriesland. Wir hatten wieder mal einen sehr schönen Nordseeurlaub und der nächste ist auch schon gebucht.

Dieses Mal geht's nach Holland und zu einer anderen Zeit als sonst. Bisher waren wir immer im September an der Nordsee, dieses Jahr fahren wir schon Anfang Mai, um auch die Tulpenblüte in Holland zu erleben.
Gruß
girasol
Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, liest davon nur eine Seite.
Aurelius Augustinus