Der Familienzusammenhalt in Spanien ist bekanntlich groß, besonders Hochzeiten mutieren oft zu Riesenevents.
Doch was kann passieren, wenn ein Verstorbener keine Sterbeversicherung abgeschlossen hat und seine Familie kein Geld für die Beerdigung hat? Darüber klagte in obigem Artikel ein Mann, dessen Cousin mit 43 Jahren verstarb. Dieser war geschieden, hatte eine Tochter von 7 Jahren mit seiner ersten Frau und eine weitere von 3 Jahren mit seinem zweiten Partnerin. Die Mutter des Verstorbenen bekommt eine monatliche Rente von 600 €.
Der Verstorbene hatte keine Sterbegeldversicherung, genauso wie 43 % der Todesfälle in Spanien. Weder er, seine Nachkommen (logisch!), seine Mutter, seine (Ex-) Frauen oder andere, die lt. Código Civil (Bürgerliche Gesetzbuch) die Verpflichtung gehabt hätten, die Bestattungskosten zu begleichen, verfügten über genügend Geld.
Den Hinterbliebenen wurde vom Bestatter eine Gebührentabelle vorgelegt, wonach für Sarg, Einäscherung, Grab, Urkunden, Gebühren, Messe, Blumen, Grabstein, Nachruf, Trauerfeierlichkeiten und - nicht zu vergessen die Steuern von 21 % eine Rechnung von 6.000 Euro fällig wäre.
Letztendlich hat der Onkel des Verstorbenen die Beerdigung bezahlt hat, und die Cousins konnten den Toten würdevoll zu Grabe tragen. Die Angehörigen fragen sich jedoch, was in einer Gesellschaft falsch läuft, wenn anlässlich einer Hochzeit Verwandte, Freunde und Bekannte dem Brautpaar "Unsummen" schenken, während dieselben Menschen keinen einzigen Cent für die Beerdigung eines Verstorbenen, für die Unterstützung seiner Witwe und der Kinder übrig haben...
Spain is different... - oder sterben einfach zu teuer (hier wie da).