Reisen

Cozumel
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Re: Reisen

Beitrag von Cozumel »

Das war auch das erste was ich dachte, Hessenbub.
Vermutlich wäre ein Mittelweg das gegebene.
Miesepeter
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Re: Reisen

Beitrag von Miesepeter »

Ja, die ich rief die Geister..... Venedig lebt seit über 100 Jahren von Touristen, die viel Geld bringen, und Malle ist nicht viel anders. Das Problem sind die Eimküfte pro Besucher, und da scheiden sich die Geister. Immer mehr Touristen geben pro Kopf weniger Geld aus, nehmen aber die gleichen Infrastrukturen in Anspruch, die aber für derartige Massen immer knapper bis unzurichend werden. In Ibiza z.B. gibt es zumindest in der Hauptsaison so gut wie keinen Wohnraum für die benötigten Arbeitskräfte im HOGA Gewerbe. Ähnlich sieht es bei den Beamtn des öffentlichen Dienstes aus. Andererseits leben diese drei Reiseziele ausschließlich vom Tourismus, d.h. es wird da sonst nichts produziert was sie am lben erhalten könnte. Da herumzumeckern ist also völlig feht am Platz, d.h. entweder oder. Einen Geldbrimnger als notwendiges Ubel anzusehen dürfte ohnehin den Geringverdienern vorbehalten sein, spätesten seit sich auch Geringverdiener Kreuzfahrtn leisten können, bei denen sie für 1 Bier (ca. 6,- bei Costa) jeden Pfennig dreimal umdrehen und Trinkgeler zur bezahlen, weil sie bereits automatisch belastet werden.
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chupacabra
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Re: Reisen

Beitrag von chupacabra »

Kann es auch sein, dass diejenigen, die am Massentourismus wirklich verdienen, gar nicht dort leben, wo dieser aufschlägt? Möglicherweise haben diejenigen, die sich heute laut beschweren, den Massentourismus auch gar nicht gerufen.

Was für Ibizza beschrieben wird, gilt auch bspw. für die Kanaren.
Saludos chupacabra
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Hessebub
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Re: Reisen

Beitrag von Hessebub »

Diese Städte wie beschrieben leben vom Tourismus! Der muss halt nur gesteuert werden, damit alle die damit zu tun haben gut damit leben können.
Besser haben und nicht brauchen, als brauchen und nicht haben :mrgreen:

LG Wolfgang
Miesepeter
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Re: Reisen

Beitrag von Miesepeter »

Wie chupacabra richtig vermnutet, leben die Hotel- und Disco Betreiber nicht in dem Gewühle, wie auch seinerzeit ein gewisser Herr Mann (Möbel- und Supermarktketten-Besitzer (Wertkauf) die meiste Zeit auf seiner Yacht in Kalifornien verbrachte. Sein Privatjet kutschierte die Geschäftsführer zum Brichterstatten dorthin (und auch wieder zurück). Auf Ibiza hat ein gewisser Herr Matutes (78 J., Nettovermöen ca. 1,14 Mrd.) das Sagen, ohne dessen Wohlwollen läuft da gar nichts, Seine Bank "Banca Matutes" kontrolliert die Geldbewegungen und seine Reedereien "Balearia" und "Trasmediterranea" den Schiffsvrkehr. Wo er sich aber aufhält ist nur sehr Wenigen bekannt.
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chupacabra
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Re: Reisen

Beitrag von chupacabra »

... auch die Eigentümer der Airlines oder Kreuzfahrtschiffe, die Eigentümer der Hotelketten, die Eigentümer der Bierbrauereien, etc., etc. leben nicht dort, wo der Massentourismus aufschlägt. Das sind jene, die auf dem Massentourismus verdienen. Für die Leute von Vorort bleiben doch nur die einfachen und schlecht bezahlten Jobs, sofern es nicht schon längst die Saisonarbeiter aus Wer-Weiß-Wo-Her übernommen haben.
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Kiebitz
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Re: Reisen

Beitrag von Kiebitz »

Ich werde es nicht mehr miterleben aber vielleicht die Enkel: Virtuelles Reisen. Wenn die Technik weiter Fortschritte macht, und daran zweifele ich nicht, wird man in 50 Jahren vermehrt virtuell verreisen. Kein Stress, keine schlechten Hotels, keine Belästigung durch andere Besucher (z. B. besoffene, randalierende Engländer :-D ), keine Umweltverschmutzung, und jeden Tag ein neues Ziel. Dann kann man auch mit 90 noch hohe Berge besuchen. Und zu erschwinglichen Preien.
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Oliva B.
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Re: Reisen

Beitrag von Oliva B. »

Wir sind gerade von einer längeren Rundreise durch Zentralportugal zurückgekommen, die uns im Anschluss entlang der südöstlichen Grenze Spaniens zu Portugal bis zur spanischen Antlantikküste führte. Auch wenn wir diesmal ganz bewusst die Hotspots auf der Strecke, die wir bereits kannte, gemieden haben (um dem übermäßigen Tourismus auszuweichen :-P ), stießen wir selbst in manch einer der winzigen “Aldeias Históricas” (Historische Dörfer) in Portugal gleich auf mehrere Touristenbusse. Vorwiegend sind uns deutsche Touristen (Rentner), Wandergruppen (Jakobspilger "light" :lol: [Aussage einer Reisenden]) und laut schnatternde Asiaten begegnet. Ein Teil dieser Dörfer wird vom "Overtourism" genauso überrollt wie Barcelona, Venedig, Dubrovnik usw.

Das Thema Overtourism geistert nicht nur durch die Presse, sondern beschäftigt viele Spezialisten der Tourismusbranche und auch im besonderen Maße die Einheimischen der bereisten Länder. Ich verstehe die Einwohner, wenn sie sich dem Voyaeurismus der unzähligen Besucher entziehen und abwandern. Zurück bleiben fast ausgestorbene Museumsdörfer, in denen nur noch die ganz Alten ausharren. Aber auf welche Weise betrifft das die Reisenden persönlich? :-?
  • "Tourismus hängt auch von der jeweiligen Bevölkerung ab. Die muss gastfreundlich sein und einen guten Eindruck des Urlaubsortes vermitteln. Wenn die Bevölkerung nicht mehr mit dem Tourismus einverstanden ist, geht die ganze Grundlage dafür verloren.“
    Diese Erkenntnis stammt von TourCert, das ist eine gemeinnützige Organisation für Zertifizierungen im Tourismus, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ökologische, soziale und ökonomische Unternehmensverantwortung im Tourismus zu fördern. Lesenswert der Artikel Overtourism: Touristen bevölkern beliebte Urlaubsziele – zum Leid der Bevölkerung vom 24. 8. 2018.
https://www.tourcert.org/overtourism/

Aus dieser "einsamen" Region im Herzen Portugals sind wir dann zurück nach Spanien gefahren, wo wir auf unserer Fahrt weiter gen Süden völlig unerwartet durch reizvolle Orte kamen, die in keinem Reiseführer erwähnt werden. Weiterfuhren wir dann in die uns noch unbekannte Provinz Cádiz. Wir haben dort einige Städtchen besichtigt, doch die Provinzhauptstadt Cádiz haben wir dann nach zwei Stunden fluchtartig verlassen, dda die Straßen völlig überfüllt mit Kreuzfahrttouristen waren!! Unseren Frieden haben wir danach erst wieder in Arcos de la Frontera gefunden. Klar, auch dies ist ein Touristenort, aber in einem Maße, in dem Touristen (meist zu zweit) noch auffielen. Vielleicht hatten wir an dem Tag einfach nur Glück.

Ich habe keinen Spaß daran, Sehenswürdigkeit gemeinsam mit mehreren Busladungen Gleichgesinnter "abzuklappern" oder mich mit Touristenmassen durch enge "authentische" Gassen voller Souvenirshops zu schieben und mit ihnen in "typischen" Restaurants zu essen. Deswegen kann ich mir zukünftiges Reisen durchaus so vorstellen, wie von Kibitz beschrieben: virtuell - aber nicht erst für meine Enkel, sondern irgendwann vorher auch schon für mich, wenn ich nicht mehr reisen kann.

Völlig abgefahren finde ich allerdings, dass Royal Caribbean auf Kreuzfahrtschiffen schon seit 1 1/2 Jahren 3D-Brillen einsetzt, um Passagieren 360-Grad-Panoramen von der Küste zu zeigen. "Virtuelle Landgänge" - wirklich praktisch, so brauchen die Kreuzfahrer sich nicht mehr vom Schiff fortbewegen und sparen zusätzlich Geld für Ausflüge und Drinks. Das habe ich mir keinesfalls ausgedacht, sondern stammt aus einem Artikel vom Februar dieses Jahres von der Standard. Darin wurden die innovativen Ideen des Reiseveranstalters Thomas Cook vorgestellt, der seit über vier Jahren 900 Datenbrillen in den Reisebüros einsetztE :? ...
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chupacabra
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Re: Reisen

Beitrag von chupacabra »

Oliva, der Link zum “Overtourism” funktioniert nicht.


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No route found for "GET /www.tourcert.org/overtourism" (from "viewtopic.php?f=390&t=11586&start=10")

Hier die URL: https://www.tourcert.org/overtourism/
Saludos chupacabra
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Oliva B.
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Re: Reisen

Beitrag von Oliva B. »

Vielen Dank, chuacabra, ich habe den Link korrigiert. :)
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