@CitronellaCitronella hat geschrieben: ↑So 23. Jan 2022, 17:49 [...] Für mich wäre das nichts, aber ich bin auch kein Massstab, obwohl mir die Lebensart der Insulaner sicher gefallen könnte.
Von der (zumindest) nach außen gezeigten Gelassenheit, Fröhlichkeit und Lebensfreude, könnten wir Europäer uns gut ein Scheibchen abschneiden. Die Malediver leben zwar in schönen bunten Häusern (ich kann nur von „unserer Insel“ berichten). Doch darin leben wollte ich nicht. Alles ist sehr düster, die Wände nackt, aber genau dort halten sich Frauen und Kinder den ganzen Tag auf. Nur wenige sieht man auf der Straße. Trotzdem sind sie nicht arm: gefühlt besitzt jeder Insulaner (schließt auch die Frauen ein) ein Smartphone, an vielen Häusern sieht man Klimaanlagen und fast jeder fährt ein Moppppped, obwohl man selbst als Fußkranker die Insel gemütlich in einer Stunde zu Fuß umrunden könnte. Doch wer geht im 21. Jahrtausend noch zu Fuß?
Auch Fahrräder sieht man unbegreiflicherweise selten, obwohl es keine Steigungen gibt. Aber wie schon erwähnt, dafür gibt es genug Moppeds. Offensichtlich ist es unter der Würde, zu Fuß zu gehen, oder es ist einfach nur ein weiteres Statussymbol. Wenn ein Baby schreit, steigt Mama oder Papa mit der/m Lütten unterm Arm aufs Zweirad und gibt Gas, bis der kleine Schreihals (manch eine/r war nur wenige Tage alt) vor Müdigkeit die Augen schließt. Ihr könnt es mit glauben, aber Fotos habe ich davon nicht gemacht. Und wenn ihr jetzt meint, auf der Insel müsste es ohrenbetäubend laut zugehen...? Im Gegenteil, auf der Insel flüstern nur elektrische Fortbewegungsmittel. Vorbildlich! Die einzigen zwei Autos (Ambulanz und Müllabfuhr) schnurren auch fast geräuschlos.
@ nurgisnurgis hat geschrieben: ↑So 23. Jan 2022, 19:18 Schöne Fotos hast Du uns da geschickt. Lädt ein zum Träumen.
Wir hatten auch einmal Träume diese Gebiete mit unserem Schiff zu besuchen. Leider kam mein Mann mit Krankheit dazwischen, die alle Pläne killten. Aber auch hier gibt es sehr schöne Plätze, man muss sie nur suchen und finden. Tausende wären froh auch einmal hier zu sein. Also freuen wir uns über das, was wir haben und träumen weiter.
Das Leben ist nicht planbar und man kann leider auch nicht jeden Tag so leben, als wäre es der letzte, denn auch als RentnerIn hat man Pflichten. Ihr habt mit eurer Segelyacht das Meer vor der französischen Küste, um Korsika usw. unsicher

@ Nina
Leider gehörtest du auch zu denen, die meine unkorrigierte Fassung lesen mussten. Als ich endlich die letzten Fotos hochgeladen hatte, kam Besuch, so konnte ich den Text nicht mehr durchlesen. Erst in der Nacht kam ich dazu, meine vielen Fehler und Wiederholungen zu berichtigen. Danke, dass du nicht sofort "weggeschaltet" hast.

@ Josefine, Vitalista, Scandy und girasol
Vielen Dank für euer Lob und überhaupt, dass ihr hier reingeschaut habt, denn ich weiß, nicht jeder meint, Berichte über Fernreisen gehören in ein Spanienforum.
@ vitalista - dein Kompliment war war lieb gemeint, aber für "packende" Berichte fehlt mir die Begabung.

@Josefine
Sprachlich war es schwierig für uns. Das Personal für den Servicebereich besorgten sich die Malediver auf unserer Einheimischeninseln in Bangladesh. Vielleicht auch aus religiösen Gründen... So müssen die Malediver keine niedrigen Dienste für die Ausländer verrichten, man lässt arbeiten und beaufsichtigt. Und billig sind die Gastarbeiter auch noch. Bei uns waren ausschließlich junge Männer angestellt, sie bekamen alles zwei Jahre zwei Monate Urlaub bei einer 7-Tage-Woche. Trotzdem waren sie ganz offensichtlich glücklich auf den Malediven arbeiten zu können und sich dort ein finanzielles Polster für die Rückkehr in die Heimat zu schaffen. Sie hatten immer ein Lächeln auf den Lippen, Zeit für einen sehr gebrochenen Plausch, aber die Verständigung war schon sehr schwer für uns. Die Amtssprache auf den Malediven ist Dhivehi, in Bangladesh spricht man Bengalisch. Die Gastarbeiter müssen also eine neue Sprache lernen. Englisch haben sie zu Hause nicht gelernt und auch die Malediver sprechen wenig Englisch, meistens nur das, was man dringend benötigt.
Aber um schnell noch mal auf die Religion zu kommen: Es gibt auf den Einheimischeninseln Strände für Touristen (die sogenannten Bikini Beaches) und local beaches für die Einheimischen, die dort, wenn überhaupt, bekleidet ins Wasser gehen. Der Strand ist eher was für die Kinder: @ Frambuesa
Auch dir ganz herzlichen Dank für deine lange Antwort. Ich weiß ja, wie sehr du mit dem Leben dort vertraut bist, Sri Lanka liegt nur zwei Flugstunden entfernt. Wir sind über Colombo zurückgeflogen und ich dachte mit Wehmut an unsere erste Fernreise nach Ceylon.
Den Stinkefisch hätte ich auf keinen Fall nach Deutschland mitgenommen - und ob es heute noch möglich wäre? Einzig Fisch gibt es im Überfluss, sonst muss fast alles importiert werden. Die Malediver hängen am Tropf... Du schreibst, "schlimmer jedoch stinkt Durian, die Frucht mit der aphrodisiakischen Wirkung; sie in Bussen oder Bahnen zu transportieren ist sicher auch auf den Malediven verboten." Busse gibt es nur in der Hauptstadt, die Inseln erreicht man mit Schnellbooten oder Fähren, die Einheimischen benutzen Dhonis, um auf die Nachbarinseln zu gelangen und zu den Luxusresorts wird natürlich geflogen. Wasserflugzeuge ersetzen hier die Taxis.
@ CozumelCozumel hat geschrieben: ↑Mo 24. Jan 2022, 11:52 Wer die Malediven kennenlernen will, sollte es tun, denn die Inseln sind stark vom Klimawandel betroffen. Auch heute schon gibt es Inseln die "land unter" sind.
Ich habe immer nur auf den Touristeninseln gewohnt, weil damals nur diese bewohnbar waren. Meine Priorität war das Tauchen und es gibt nur wenig schönere Orte auf der Welt als die Malediven, was das betrifft.
Aber Achtung, inzwischen ist die Scharia in der Verfassung der Malediven fest verankert. Auch Ausländer können in Extremfällen davon betroffen sein. Ich habe von Kollegen gehört, dass es hier und da zu diplomatischen Verwicklungen kam.
Kein Problem aber, wenn man sich regelkonform verhält.
Nicht nur für die Malediven wird es eng, auch in der Karibik sieht es düster aus Die ersten Inseln versinken im Meer. Doch während die Menschen dort aufs Festland flüchten, versuchen die Malediven mit künstlichen Inseln ihr Überleben zu sichern. Ob das gelingen wird? Das Wasser steigt unaufhörlich. Noch einmal an alle
Vielen Dank für eure netten Kommentare. Innerhalb von drei Wochen bekommt man schon einen guten Eindruck von dem Leben der Insulaner, von dem ich euch nur einen Ausschnitt zeigen konnte. Und bevor noch jemand fragt: Ja,ich habe gefragt, ob ich die Personen fotografieren darf und ich bekam die Genehmigung von ganz oben.

