Aus heutiger Sicht betrachtet: Kriegsgräberdenkmäler

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Oliva B.
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Aus heutiger Sicht betrachtet: Kriegsgräberdenkmäler

Beitrag von Oliva B. »

Das folgende Zitat habe ich dem Thread HOTELEMPFEHLUNGEN in Frankreich entwendet, wo ich keine neue Diskussion über den Sinn oder Unsinn von Kriegsgräberstätten entfachen wollte:
maxheadroom hat geschrieben: Mo 10. Jul 2023, 12:49 Im Park auch etliche Denkmäler über vergangene Zeiten, die mich immer seltsam ansprechen wenn ich die Inschriften sehe, sinngemäss
"Für Volk und Vaterland" und heute sind wir befreundet :-? Dafür haben auf beiden Seiten dann junge Leute ihr Leben geopfert.
Spricht wie so oft bei vielen DIngen für die Vernunft der Spezies homo sapiens :-o
Mich überkommt auch immer ein Gruseln, wenn ich vor einem Kriegerdenkmal stehe, das an die Gefallenen des 2. Weltkrieges erinnert. Auch wenn ich verstehe, dass Eltern und Geschwister wenigstens eine Gedenkstelle zum Trauern und zur Ehrung ihrer Toten zur Verfügung gestellt werden muss, die einsam in der Fremde und verreckt (ich gebrauche diesen Ausdruck ganz bewusst!) sind und verscharrt wurden, doch ich frage mich, sind diese Stätten noch zeitgemäß? :-? So langsam stirbt diese Generation doch aus und Erinnerungsstätten verlieren ihre Daseinsberechtigung - es sei denn man versteht sie als Mahnung, nie wieder einen Krieg zu beginnen.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang noch sehr gut an einen Beitrag eines unserer aktiven Mitglieder, das vor etlichen Jahren einem anderen (ebenfalls heute noch aktivem) Mitglied nach dem Bericht einer Reise durch Extremadura vorwarf, die Gräber gefallener Soldaten aus dem ersten und zweiten Weltkrieg auf dieser Reise nicht besucht zu haben... :-s
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Josefine
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Re: Aus heutiger Sicht betrachtet: Kriegsgräberdenkmäler

Beitrag von Josefine »

Es gibt auch Denkmäler, die noch an Kriege erinnern, die im 19. Jahrhundert stattgefunden haben. Da denke ich z.B. an das Niederwalddenkmal in Deutschland. Es erinnert an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Fertiggestellt wurde es 1883.

In Leipzig gibt es das 91m hohe Völkerschlachtdenkmal. Es erinnert an die Schlacht im Oktober 1813. Napoleon erlebte eine entscheidende Niederlage durch die Truppen Russlands, Österreichs, Preußens und Schwedens. 1913 wurde dieses Denkmal eingeweiht.

In Cartagena erinnert ein Denkmal an die Gefallenen im Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898. Erbaut wurde es 1923.

Natürlich sollten diese Denkmäler und auch die später erstellten (1. und 2. Weltkrieg) nicht abgebaut werden, ist meine Meinung. Es ist ein Stück europäische Geschichte, die dargestellt wird. Ob sie auch als Mahnung funktionieren? Scheinbar wohl nicht.
Gruß Josefine :)
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Re: Aus heutiger Sicht betrachtet: Kriegsgräberdenkmäler

Beitrag von maxheadroom »


Hola todos y Oliva y Josefine,
@Oliva Dankeschön für die Abtrennung, es ergab sich eben durch das Füsse vertreten vom Hotel in Voiron das wir auf diesen Park gestossen
sind, es gibt ja überall in Frankreich auch die Denkmäler der Resistance . Irgendwie macht mich die Sache nur immer nachdenklich , wenn man
denkt irgendein Spassvogel hat unsere Rasse der Menschheit als Homo sapiens bezeichnet(lateinisch „vernünftiger Mensch“) :-?
Wie Josefine schon in ihrem post bemerkte "Ob sie auch als Mahnung funtionieren ? Scheinbar wohl nicht" und wenn man sich dann solche Ausrutscher
wie den Weihnachtsfrieden 1914 vergegenwärtigt macht die ganze Sache noch merkwürdiger und jetzt habe ich erst vor kurzem mit den französischen "Erzfeinden" in Voiron in gemütlicher Runde auf englisch parliert :-o . Um beim lateinischen Homo sapiens zu bleiben , ich würde gerne eine neue Rassenbezeichnung einführen Homo Stupid.
Aber dies ist wohl ein unendliches Thema , siehe ja auch gerade Russland / Ukraine und eine Besserung ist nicht in Sicht. Man könnte es Dante zuschreiben das er es erkannt hat was mit dem Beginn unserer Geburt stattfindet : Ihr, die ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren“,

Saludos
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Re: Aus heutiger Sicht betrachtet: Kriegsgräberdenkmäler

Beitrag von Cozumel »

Ich könnte mir vorstellen, dass es ein falsches Signal aussendet.
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Re: Aus heutiger Sicht betrachtet: Kriegsgräberdenkmäler

Beitrag von Florecilla »

Oliva B. hat geschrieben: Mo 10. Jul 2023, 14:12[...] es sei denn man versteht sie als Mahnung, nie wieder einen Krieg zu beginnen.
Das wäre dann tatsächlich meine Betrachtungsweise dieser Denkmäler. Meine Eltern wurden während des zweiten Weltkrieges geboren, so dass noch ein gewisser (persönlicher) Bezug hergestellt wird. Ich glaube aber auch, dass jüngere und nachfolgende Generationen da wieder eine völlig andere Sicht haben bzw. keinen Bezug herstellen (können).

Selbstverständlich ist das auch den heutigen Medien geschuldet - immer online, hautnah dabei, aber eben auf Distanz auf einem Bildschirm. Selbst der allgegenwärtige Ukraine-Krieg scheint doch für niemanden mehr einen Schrecken zu haben - und da würden auch Kriegsdenkmäler heute keinen Einfluss mehr haben, weder mahnend noch erschreckend.
Saludos,
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Re: Aus heutiger Sicht betrachtet: Kriegsgräberdenkmäler

Beitrag von maxheadroom »

Florecilla hat geschrieben: Di 11. Jul 2023, 16:58
Oliva B. hat geschrieben: Mo 10. Jul 2023, 14:12[...] es sei denn man versteht sie als Mahnung, nie wieder einen Krieg zu beginnen.
Das wäre dann tatsächlich meine Betrachtungsweise dieser Denkmäler. Meine Eltern wurden während des zweiten Weltkrieges geboren, so dass noch ein gewisser (persönlicher) Bezug hergestellt wird. Ich glaube aber auch, dass jüngere und nachfolgende Generationen da wieder eine völlig andere Sicht haben bzw. keinen Bezug herstellen (können).

Selbstverständlich ist das auch den heutigen Medien geschuldet - immer online, hautnah dabei, aber eben auf Distanz auf einem Bildschirm. Selbst der allgegenwärtige Ukraine-Krieg scheint doch für niemanden mehr einen Schrecken zu haben - und da würden auch Kriegsdenkmäler heute keinen Einfluss mehr haben, weder mahnend noch erschreckend.

Hola todos y Oliva y Florecilla,
ich gehe da mit Euch conform das die wenigstens die Denkmale als Mahnung oder Nachdenkenswert erachten, was eben solche
Vorkommnisse wie den Ukraine Krieg oder ähnliches möglich macht , was mich in meiner Meinung bestätigt das die Bezeichnung Homo sapiens in Homo stupid geändert werden muss, man kann es auch anders wissenschaftlich ausdrücken :Die Summe der Intelligenz auf unserem Planeten ist konstant, aber die Bevölkerung wächst.
Da könnte man lange darüber philosophieren aber wird zu keiner Lösung kommen >:) >:) Darum auch Dantes Zitat >:) :mrgreen:
Saludos
maheadroom

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Re: Aus heutiger Sicht betrachtet: Kriegsgräberdenkmäler

Beitrag von Miesepeter »

Kriegerdenkmaäler erinnern mich an ein grausames, unnötiges, sinnloses von gewissenlosen Politikern entfachtes brutrales Abschlachten, ausgelöst von habgierigen und machtdurstigen zu Massenmördern mutierten "Staatsmännern" wie Churchill, Hitler und Stain organisierten Exzessen, unter deren Folgen wir noch heute zu tragen haben. Wir sollten nicht unterschätzen was aus dem Ukraine-Krieg noch werden kann.
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