Stromausfall Iberische Halbinsel

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Re: Stromausfall Iberische Halbinsel

Beitrag von Beefeater »

Und was genau heißt dabei "Minus 25cent pro kWh?

Gab es einen Preisrutsch und ihr zahlt nur noch 15 statt 40 cent pro kwh?
Mir fehlt da etwas der Kontext.
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housecat
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Re: Stromausfall Iberische Halbinsel

Beitrag von housecat »

Ok - sorry. Die App aus dem Screenshot zeigt den aktuellen Strompreis für Deutschland. Das ist der Preis vom Spotmarkt, genauer sagt die App: https://www.epexspot.com/ Der Preis wird an der Strompreisbörse 24 Stunden im voraus ermittelt und kundgetan. Heute Mittag sind wir bei 25 Cent minus, das ist recht ungewöhnlich. Weil normalerweise kostet Strom einen positiven Preis. Wenn man einen dieser dynamischen Stromtarife bucht, dann ist der aktuell zu bezahlende Endkunden-Strompreis recht genau der Börsenstrompreis plus Netzgebühren, Steuern und natürlich noch die Marge des Anbieters. Ich habe so einen Vertrag (noch) nicht. Ich vermute stark, dass negative Preise hier nicht an Endkunden durchgereicht werden. Gibt da bestimmt irgendwelche Sternchen im Vertrag.

Wegen des hier thematisierten spanischen Stromausfalls: Letztens hatten wir ja u.A. spekuliert, dass ein zeitweises Solarstrom-Überangebot bzw. ein plötzlicher Wegfall desselben für den landesweiten Stromausfall mit verantwortlich sein könnte. Der oben genannte negative Strompreis wäre ein Hinweis, dass beispielsweise beim Ausfall von internationalen Stromleitungen zur Ableitung der Überproduktion ähnliches auch in DE passieren könnte.

Ich vermute mal, dass ich bei meinem Schönwetter-Mopped-Ausflug (den ich gleich machen werde) keine einzige laufende Windkraftanlage sehen kann. Einspeise-Lizenzen bei Sonnenschein sind hier in Norddeutschland rar geworden. Bei so einen Strompreis würde sich möglicherweise sogar eine EFuel-Fabrik für diese Diesel-Verbrenndingse lohnen, wenn auch nur zeitweise und ziemlich sicher nicht ganzjährig...

Gruß // Housecat
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Re: Stromausfall Iberische Halbinsel

Beitrag von gendel2 »

housecat hat geschrieben: So 11. Mai 2025, 15:50


Ich vermute mal, dass ich bei meinem Schönwetter-Mopped-Ausflug (den ich gleich machen werde) keine einzige laufende Windkraftanlage sehen kann. Einspeise-Lizenzen bei Sonnenschein sind hier in Norddeutschland rar geworden. Bei so einen Strompreis würde sich möglicherweise sogar eine EFuel-Fabrik für diese Diesel-Verbrenndingse lohnen, wenn auch nur zeitweise und ziemlich sicher nicht ganzjährig...

Gruß // Housecat
Da würde sich die Speicherung des Überschussstroms in Batteriespeicher noch viel mehr lohnen… Unabhängig davon: Die Hellbrise ist eine Herausforderung. Ich habe heute in Deutschland alles gegeben: Waschmaschine, Backofen und Auto geladen. Ich war heute guter Konsument. :-D
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dksoft
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Re: Stromausfall Iberische Halbinsel

Beitrag von dksoft »

gendel2 hat geschrieben: So 11. Mai 2025, 16:47 Da würde sich die Speicherung des Überschussstroms in Batteriespeicher noch viel mehr lohnen…
Aber leider entstehen diese Preise durch Überschuss, meist PV. Und da ist die eigene Batterie schon voll, alle E-Autos geladen oder unterwegs und alle Wäsche gewaschen. Sprich die Erzeuger haben das gleiche Problem: Wohin mit dem Überschuss? Deshalb bezahlen sie für die Abnahme.
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Re: Stromausfall Iberische Halbinsel

Beitrag von Beefeater »

Vielleicht habe ich einen Denkfehler...

Aber warum ist PV Überschuss ein Problem?

Wenn ich im Sommer um 12h Mittags die 28kw akkus voll habe und in dem Moment nur 5kw verbrauche,
aber 15kw reinkommen könnten, dann regelt meine PV genau auf den momentanen Verbrauch runter.
Mehr werden von der Anlage dann gar nicht angenommen und verfallen einfach.
Das ist doch kein Problem.

Saludos Mike

PS: Ich speise nicht ein und werde das auch nie. Demnächst kommt noch ein Hybrid Kfz und wenn dann immernoch
genug übrig ist, dann mine ich lieber cryptos damit... ;)
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chris
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Re: Stromausfall Iberische Halbinsel

Beitrag von chris »

Beefeater hat geschrieben: So 11. Mai 2025, 22:37 Vielleicht habe ich einen Denkfehler...
Aber warum ist PV Überschuss ein Problem?

Ohne wirklich Ahnung zu haben, denke ich, dass es dabei um private Anlagen geht, bei denen es eine Berechtigung zur Einspeisung und Vergütung gibt, mit der man damals solche Solarinitiativen fördern wollte. Und da speist man dann natürlich auf Teufel komm raus ins öffentliche Netz ein, nach mir die Sintflut.

Beefeater hat geschrieben: So 11. Mai 2025, 22:37 und wenn dann immernoch genug übrig ist, dann mine ich lieber cryptos damit... ;)
Ich habe erst vor ein paar Monaten gehört, was für ein Umweltproblem die Kryptowährungen durch den Stromverbrauch eigentlich sind, der beim Verwalten irgendwelcher öffentlicher Chains anfällt. Aber das ist noch so ein Thema, von dem ich eigentlich keine wirkliche AHnung habe.
:lol:
Saludos,
Chris
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Re: Stromausfall Iberische Halbinsel

Beitrag von dksoft »

Ja, der negative Strompreis wird an den Kunden weiter gegeben. Es aber so, dass der Herstellungspreis nur ein kleiner Teil des Bezugspreises ist. Die höheren Kosten für Transport, Umlagen und Steuer bleiben weiter bestehen.

Auch gibt es Zeiten, zu denen der Preis mal mehrere € beträgt. So ist das an der Börse. Das Geschäftsmodell vieler Energieversorger besteht ja daraus, dem Kunden einen Festpreis anzubieten und dann Gewinne über den Börsenpreis zu erzielen. Was bei einigen auch im Konkurs endete.


Das Stromnetz ist keine Batterie und lässt sich nicht wie ein Lautsprecher regeln. Es muss genau soviel eingespeist werden, wie vom Verbraucher entnommen wird. Das lässt sich kurzzeitig durch Pumpspeicherwerke regeln und langzeitig durch das Zu- oder Abschalten von Kraftwerken. Das kann der Netzbetreiber beeinflussen.

Nur die mittlerweile immer mehr werdenden PV-Anlagen mit Einspeisung werden zum Problem, da diese nicht vom Netzbetreiber geregelt werden können. Seit einiger Zeit fängt man an, hier eine Steuerung zur Pflicht zu machen. Was eine gute Idee ist und für alle zu einem stabilen Stromnetz führt.

Jetzt machen die privaten PV-Anlagen im Verhältnis zum landesweiten Netz nicht so viel aus. Aber in der lokalen Urbanisation sieht das anders aus: Viele haben PV auf dem Dach, sind in Deutschland und nehmen somit nichts ab. Da entsteht lokal eine Überkapazität und entsprechend instabil wird das lokale Netz. Nur durch Abschaltung könnte sich der Netzbetreiber dagegen wehren und ein stabiles Netz erreichen.
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Re: Stromausfall Iberische Halbinsel

Beitrag von housecat »

Beefeater hat geschrieben: So 11. Mai 2025, 22:37...wenn dann immernoch genug übrig ist, dann mine ich lieber cryptos damit... ;)
Auf den Erfahrungsbericht wäre ich gespannt ;;) So ein halbwegs aktueller ASIC-Miner wie z.B. https://www.niceasicminer.com/product/a ... oin-miner/ könnte womöglich mehr bringen als die 7ct Einspeisevergütung. Die 5 kW Leistungsaufnahme lässt allerdings vermuten: das Teil wird lauter laute Lüfter haben. 256 Terahash/sek ist aber dann auch weit jenseits dessen was eine gute Graka leistet. Aber Vorsicht: Mining Hardware kaufen ist bestimmt mit Lehrgeld verbunden, dürften einige Betrüger in dem Business dabei sein (inklusive obigen Link). Außerdem ist die Inbetriebnahme nicht trivial, ganz zu schweigen vom Eintritt in eine Mining-Gilde. Und dann so Fragen wie: BTC oder DOGE? Ist der Kaufpreis schon drin bevor die nächste Generation ASICs die Runde macht? Ein Hobby mit Mehrwert, soviel steht fest :d

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Re: Stromausfall Iberische Halbinsel

Beitrag von Beefeater »

Es gibt Neuigkeiten zum "spanischen Blackout"

Die Untersuchungen zeigen, dass eine entscheidende Infrastruktur in Granada die Kettenreaktion auslöste.
Einige Theorien konnten widerlegt werden.

Die genaue Ursache liegt weiterhin im Dunklen, aber wie einem Bericht von Reuters (Link unten) zu entnehmen ist, zeigen die Analysen,
dass der Ausfall eines Umspannwerks in Granada der Auslöser für alle weiteren Ereignisse war.
Unmittelbar danach folgten die Umspannwerke in Sevilla und Badajoz, womit der gesamte Südwesten Spaniens unterversorgt war.

Quellen:

https://www.golem.de/news/blackout-epiz ... 96229.html

https://www.reuters.com/business/energy ... 025-05-14/
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Re: Stromausfall Iberische Halbinsel

Beitrag von Beefeater »

housecat hat geschrieben: Mo 12. Mai 2025, 15:25
Beefeater hat geschrieben: So 11. Mai 2025, 22:37...wenn dann immernoch genug übrig ist, dann mine ich lieber cryptos damit... ;)
Auf den Erfahrungsbericht wäre ich gespannt ;;) So ein halbwegs aktueller ASIC-Miner wie z.B. https://www.niceasicminer.com/product/a ... oin-miner/ könnte womöglich mehr bringen als die 7ct Einspeisevergütung. Die 5 kW Leistungsaufnahme lässt allerdings vermuten: das Teil wird lauter laute Lüfter haben

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Ja, ich habe mir die diversen Bitminer schon 2023 angesehen. Da standen die crypto Kurse aber schlecht und sowas hätte sich sehr schwer amortisiert.
Immerhin 5000€ Kaufpreis. Heute sieht das durchaus besser aus.
Und der könnte bei mir 120db erzeugen ... ich würde trotzdem nichts mitbekommen, da ich den in das 50m entfernte PV Häuschen stellen würde ;)
Da habe ich auch eine AC, um die PV Abwärme zu kontrollieren und die Miner produzieren massive Abwärme.

Ich kann ja erstmal mit meinen 2 Highend PCs anfangen.
Deren nvidia RTX GPUs erzeugen theoretisch immernoch mehr income, als die Einspeisevergütung es je könnte...

Zudem ... das sollten alle PV Einspeiser im Hinterkopf behalten.
Kann die Einspeisung jederzeit von den EVUs gedrosselt und ganz geblockt werden. In D ist das bereits Alltag

Mich verwirren die Preise der miner. Als Beispiel kostet der Antminer S21 bei dir 1300€
wobei andere Anbieter locker 5000€ haben wollen.

Die Experten sagen, dass 2025 durch die max gestiegene Zahl der Miner weltweit, das minen nur noch bei mind. 250 TH Sinn macht.

Saludos Mike
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