Spanische Wirtschaft weiter tief in der Rezession

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Oliva B.
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Re: Spanische Wirtschaft weiter tief in der Rezession

Beitrag von Oliva B. »

lamarina hat geschrieben:Die Anzahl beliehener Immobilien in Valencia betrug im März diesen Jahres 180 je 100.000 Einwohner, somit konnte ein Rückgang um 20,2 % im Vergleich zum Vorjahr, verzeichnet werden.

Ist der Rückgang beliehener Immobilien eventuell darauf zurück zu führen, dass sie zwangsversteigert worden sind oder inzwschen den Banken gehören :-? Dann würde ich hinter diesem hohen Rückgang sehr viele private Tragödien vermuten.
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lamarina
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Re: Spanische Wirtschaft weiter tief in der Rezession

Beitrag von lamarina »

Oliva B. hat geschrieben:
lamarina hat geschrieben:Die Anzahl beliehener Immobilien in Valencia betrug im März diesen Jahres 180 je 100.000 Einwohner, somit konnte ein Rückgang um 20,2 % im Vergleich zum Vorjahr, verzeichnet werden.

Ist der Rückgang beliehener Immobilien eventuell darauf zurück zu führen, dass sie zwangsversteigert worden sind oder inzwschen den Banken gehören :-? Dann würde ich hinter diesem hohen Rückgang sehr viele private Tragödien vermuten.
Ich gehe davon aus, dass viele Hypotheken nicht mehr bedient werden können. Dies ist auch ein zentrales Anliegen der jungen Spanier auf den Strassen. Viele sind 30 und wohnen immer noch oder wieder bei den Eltern. In Spanien ist Miete nicht sehr verbreitet. Und wenn das Geld für eine Hypothek nicht reicht sieht es düster aus.
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Re: Spanische Wirtschaft weiter tief in der Rezession

Beitrag von maxheadroom »

Hola todos,
da lese ich doch gerade in der ganzen Diskussion um die Pleitestaaten das folgende: "Bezogen auf die Wirtschaftsleistung drücken die USA doppelt so hohe Verbindlichkeiten wie Spanien"
Da kann es doch um Spanien gar nicht so schlecht bestellt sein :-?

Saludos
maxheadroom
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Re: Spanische Wirtschaft weiter tief in der Rezession

Beitrag von Florecilla »

Spanien vereinbart Schuldenbremse

Der Druck der Märkte zeigt Wirkung: Das spanische Parlament wird ein Schuldenlimit in die Verfassung aufnehmen, ganz so, wie Kanzlerin Merkel sich das wünscht. Der Plan ist historisch – und im Land heftig umstritten.


Spanien folgt als eines der ersten Länder in der Euro-Zone dem Beispiel Deutschlands und baut eine Schuldenbremse in seine Verfassung ein. Die regierenden Sozialisten (PSOE) einigten sich in der Nacht zum Freitag mit der Opposition, der konservativen Volkspartei (PP), auf die Details der geplanten Verfassungsreform, die in der kommenden Woche vom Madrider Parlament im Eilverfahren verabschiedet werden soll.

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Re: Spanische Wirtschaft weiter tief in der Rezession

Beitrag von Florecilla »

Defizitziel verfehlt: Spanien will fast 40 Milliarden einsparen

Trotz aller Anstrengungen ist es Spanien nicht gelungen, das Haushaltsdefizit 2011 wie geplant zu senken. Auch für dieses Jahr sieht es schlecht aus. Mit einen gewaltigen Sparprogramm will die Regierung gegensteuern.

Das Loch im spanischen Staatshaushalt ist erheblich größer als erwartet. Ministerpräsident Mariano Rajoy kündigte an, dass der Staat in diesem Jahr voraussichtlich 37 bis 40 Milliarden Euro einsparen müsse. Dies wäre mehr als doppelt so viel wie bisher geplant. Die Neuverschuldung im Jahr 2011 liege über acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), sagte der konservative Regierungschef bei einem Treffen mit Parlamentariern. Spanien hatte angekündigt, das Budgetdefizit 2012 auf 4,4 Prozent des BIP zu senken. Für 2011 hatte Madrid einen Wert von sechs Prozent zugesagt.

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Oliva B.
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Re: Spanische Wirtschaft weiter tief in der Rezession

Beitrag von Oliva B. »

lamarina vor fast 9 Monaten hat geschrieben:Wieder ein Rekord an Pleiten
In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurde die Rekordzahl von 1.803 Firmenpleiten erreicht, knapp 6 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, das als ausgesprochenes Krisenjahr galt.
Seit 20 Jahren hatte es eine solche hohe Zahl für einen Dreimonatszeitraum nicht gegeben. Vor dem Jahr 2007 waren es durchschnittlich 300 Pleiten pro Trimester.
Katalonien stand mit 411 Pleiten an der Spitze der 17 spanischen Autonomiegebiete, gefolgt von Valencia mit 267 und Madrid mit 261.
Das Costa-Blanca-Forum dankt comprendes.de - Das Spanienmagazin für die freundliche Genehmigung.

Spanien im Januar 2012: 1000 Pleiten pro Tag im Mittelstand
  • Im Januar mussten in Spanien über 30.000 Selbständige die Insolvenz anmelden. Seit 2011 ist vor allem der spanische Mittelstand in äußerster Bedrängnis. Vor allem die Vorauszahlung der Umsatzsteuer macht den Selbständigen zu schaffen.
    Im Jahr 2011 sind 32.579 Selbstständige in Spanien pleite gegangenen, berichtet die spanische Zeitung El Confidencial. Von ihnen ausgestellte Rechnungen in Höhe von über 1,930 Milliarden Euro wurden nicht bezahlt. Doch damit nicht genug: Allein im Januar 2012 haben weitere 30.458 Selbstständige Insolvenz angemeldet, also nur etwa 2.000 weniger als im gesamten letzten Jahr. Damit kommen 1000 Pleiten pro Tag vor die Insolvenzverwalter.

    Weiter lesen in Deutsche-Mittelstands-Nachrichten
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Luna
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Re: Spanische Wirtschaft weiter tief in der Rezession

Beitrag von Luna »

Klein- und mittelständische Betriebe die schließen müssen, weil die öffentliche Hand die Rechnungen nicht bezahlt, Angestellte, die ihr Geld erst nach Monaten bekommen ... und nicht zu vergessen, täglich 180 Zwangsräumungen gibt es in Spanien, allein 100 pro Woche in Madrid !

Katastrophale Zustände und keine Aussicht auf Besserung. Welchen Zeiten gehen wir entgegen ? Arme Jugend, sage ich da nur !
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nichimmalustich
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Re: Spanische Wirtschaft weiter tief in der Rezession

Beitrag von nichimmalustich »

lamarina hat geschrieben:
Oliva B. hat geschrieben:
lamarina hat geschrieben:Die Anzahl beliehener Immobilien in Valencia betrug im März diesen Jahres 180 je 100.000 Einwohner, somit konnte ein Rückgang um 20,2 % im Vergleich zum Vorjahr, verzeichnet werden.
Meine, nichtimmalustich-Meinung ist:
Ein ganz gewichtiger Grund für den Rückgang ist, dass die Banken seit geraumer Zeit keine Immobilienkredite mehr vergeben, selbst wenn ein Eigenkapital von 80 % und eine ausgezeichnete Bonität vorhanden ist.
Denn sie kaufen lieber Staatsanleihen von Staaten auf, welche noch maroder als Spanien sind (Verglichen mit den USA steht Spanien wirklich mehr als nur glänzend da.), da diese deutlich mehr Zinsen als Häuslebauerkredite bringen und durch UNS Steuerzahler garantiert.

Hinzu kommen natürlich auch sehr viele Häuser und Wohnungen, welche den Eigentümer durch Zwangräumung gewechselt haben. Ein uns befreundeter Makler hat etliche Objekte von Banken angeboten bekommen, welche von Engländern einfach verlassen wurden. Aus Angst vor Verhaftung haben diese dann von England aus angerufen und der Bank mitgeteilt, sie könnten die Kredite nicht mehr bedienen und die Bank solle mit dem Haus/Wohnung machen was sie wolle.


Hmmmm, von wem stammt nun wieder das? Von lamarina???
Ich gehe davon aus, dass viele Hypotheken nicht mehr bedient werden können. Dies ist auch ein zentrales Anliegen der jungen Spanier auf den Strassen. Viele sind 30 und wohnen immer noch oder wieder bei den Eltern. In Spanien ist Miete nicht sehr verbreitet. Und wenn das Geld für eine Hypothek nicht reicht sieht es düster aus.
Jaaa... das ist ein wirklich trauriges Thema und ich beneide keinen jungen Menschen um seine "Jugend".
Wir hatten vor 50 Jahren weder Handy noch Internet, auch keine Spielkonsole und maximal ein Radio mit Plattenspieler und einen SW-Flimmerkast... und unsere, für heutige Zeiten unvostellbaren Freiheiten: Bezahlte Arbeit...
Und nicht nur das, denn wer nicht völlig auf den Kopf gefallen war, konnte sich die Arbeit sogar aussuchen.
Was für ein Luxus!!!

Drücken wir der Jugend mal die Daumen, etwas ähnliches auch einmal erleben zu dürfen.

Euer
nichimmalustich Günter

der südlichste Südlappländer, der sich an der CB noch immer den Poppes abfriert
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Oliva B.
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Re: Spanische Wirtschaft weiter tief in der Rezession

Beitrag von Oliva B. »

nichimmalustich hat geschrieben:Meine, nichtimmalustich-Meinung ist:
Ein ganz gewichtiger Grund für den Rückgang ist, dass die Banken seit geraumer Zeit keine Immobilienkredite mehr vergeben, selbst wenn ein Eigenkapital von 80 % und eine ausgezeichnete Bonität vorhanden ist.
Denn sie kaufen lieber Staatsanleihen von Staaten auf, welche noch maroder als Spanien sind (Verglichen mit den USA steht Spanien wirklich mehr als nur glänzend da.), da diese deutlich mehr Zinsen als Häuslebauerkredite bringen und durch UNS Steuerzahler garantiert.

Hinzu kommen natürlich auch sehr viele Häuser und Wohnungen, welche den Eigentümer durch Zwangräumung gewechselt haben. Ein uns befreundeter Makler hat etliche Objekte von Banken angeboten bekommen, welche von Engländern einfach verlassen wurden. Aus Angst vor Verhaftung haben diese dann von England aus angerufen und der Bank mitgeteilt, sie könnten die Kredite nicht mehr bedienen und die Bank solle mit dem Haus/Wohnung machen was sie wolle.


Hmmmm, von wem stammt nun wieder das? Von lamarina???
Nein, lamarina hatte den Text von "Comprendes" kopiert.

Richtig ist, dass die Banken inzwischen wieder mehr hinschauen, wem sie Kredite vergeben - und das ist gut so. Früher haben sie ihren Kunden die Kredite für allen Kokolores nachgeschmissen. :evil: nun sitzen sie auf ihren Schuldscheinen.

Dass nicht mehr jeder einen Kredit bekommt, ist übrigens nicht nur in Spanien der Fall, sondern auch in Deutschland.

Wer 80 Prozent Eigenkapital mitbringt, dem werden die Banken wohl kaum die restlichen 20 Prozent für eine Finanzierung verwehren. Dann wären sie auchmehr als dumm, denn Geldverleihen ist ihr Geschäft.

Sollte jedoch der Kaufpreis einer völlig überbewerteten Immobilie (selbst wenn sie schon zu 80 Prozent bezahlt ist) als Sicherheit für einen neuen Kredit herhalten, so wird die Bank ihre eigene Bewertung vornehmen und danach die Höhe des Kredits festlegen, wobei das Kredit-Ranking inzwischen eine entscheidende Rolle spielt, was sich auf die Kreditvergabe sowie auf die Höhe der (auch heute noch verhandelbaren!) Zinsen auswirkt.

Mehr: Euroresidents
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Re: Spanische Wirtschaft weiter tief in der Rezession

Beitrag von Florecilla »

In Alicante gibt es neue Pläne zur Stimulierung der Wirtschaft und gleichzeitig beschneiden zwei Ratingagenturen, Fitch und Standard & Poor's, die Kreditwürdigkeit spanischer Banken. Zu den Gründen gehören der schwächelnde Immobilienmarkt und die schleppende Wirtschaft.
  • "Nach der Herabstufung von vier spanischen Banken seitens der Ratingagentur Fitch hat am Montag auch Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit von 15 Kreditinstituten aus Spanien gesenkt. Nach der Senkung der Bonität der Staatsanleihen aus Spanien im vergangenen Monat seien die Geldhäuser einem erhöhten Risiko ausgesetzt, teilte Fitch mit. Bei den von Fitch herabgestuften Banken handelte es sich um die Banco Bilbao Vizcaya Argentaria, Bankia, CaixaBank und Caja de Ahorros y Pensiones de Barcelona."
    Quelle: Handelsblatt

In der FTD ist zu lesen, dass

  • "15 Institutionen abgestuft wurden, darunter auch die Großbanken Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) und Banco Santander. BBVA hat noch eine Einstufung von "A/A-1" nach zuvor "AA-/A-1+", das Rating von Banco Santander wurde entsprechend gesenkt. Bei beiden ist der Ausblick negativ. Die Lage der Banken sei angesichts der gesamtwirtschaftlichen Situation in Spanien als schwieriger einzuschätzen. So sei der Zugang zu Kapital deutlich erschwert."
Saludos,
Florecilla (Margit)


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