Es gibt doch kaum Leute, die so einsam leben wollen oder können. Das erleben wir immer wieder, wenn wir Besuch bekommen. Für ein paar Stunden, Tage oder Wochen (Ferien) ist das für alle ok, aber für immer?
Von den meisten Hauskäufern werden diese "Reihenhausschachteln", wie du sie nennst, vorgezogen, denn sie liegen meist sehr meernah, verkehrsgünstig, klimatisch günstiger (mediterrane Temperaturen im Winter) und bieten ringsherum eine Infrastruktur, die kaum noch einen Wunsch offen lässt - und - bitte nicht vergessen- sie werden sehr günstig angeboten. Aber warum so abwertend darüber urteilen? Die Ansprüche der Menschen sind verschieden, jeder fühlt sich in einem anderen Umfeld wohl.
Die Nachfrage nach Objekten wie diesem ist sehr begrenzt und der Preis müsste deutlich niedriger liegen, zumal das Häuschen sehr einfach gebaut ist, denn teure Materialien wurden nicht verwendet:
Ein gefliester Fußboden ist Standard und dürfte in heutigen Zeiten keine Zeile wert sein, doch hier wird selbst ein Fenster im Bad als Luxus offeriert. Betonboden oder gestampfter Lehmboden erwartet niemand bei dem vorgenannten Preis. Dusche und WC in einem separaten Gartenhäuschen sind für Gartenfreaks sicherlich praktisch, aber nur, wenn es sich um ein zusätzliches Bad handelt. So ein separates Häuschen ist meist ein Zeichen dafür, dass im eigentlichen "Haupthaus" dafür kein Platz ist. Das eigentliche Haus ist nicht nur sehr klein, Badezimmer und Küche reißen mich von der Optik her ebenso wenig vom Hocker wie die Möblierung (die lt. Beschreibung inkl. ist, weiter unten steht jedoch, "das Mobiliar kann nach Absprache" übernommen werden. Was denn nun..- entweder, oder.

Stutzig machen mich auch die 6.000 qm. Was heißt in diesem Zusammenhang "Garten-/mitbenutzung"????

- Entweder gehören die 6.000 qm zum Haus dazu, dann gehört dem Käufer auch der Garten, oder
- das Haus steht auf der Parzelle eines anderen Hauses, dann darf der Käufer den Garten nur mitbenutzen.
Eine Kaminheizung ist nur dann "kostengünstig", wenn es auf dem Grundstück genügend Bäume als nachwachsende Rohstofflieferanten gibt. Für ein warmes Haus (selbst wenn es so winzig ist) reichen 6.000 qm Land mit Baumbestand kaum aus. Alternativ kann man sich Holz liefern lassen, was dann aber nicht mehr preisgünstig ist.
FAZIT:
Nicht jeder mag so leben und schon gar nicht, wenn er so viel Geld für seine selbst gewählte Einsamkeit hinblättern muss. Dies ist ein Haus für Individualisten, die für eine schöne Natur Abstriche an der Wohnqualität hinnehmen würden - aber nur, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Und das ist in diesem Fall nicht in Ordnung, sondern eher bei Akinoms Beispiel. Für 109.000 Euro (auch da war vielleicht noch Luft drin), hat der Käufer viel für sein Geld erhalten. Auch das Haus hat kein Renovierungsstau und kann jederzeit mit geringen Mitteln optisch und technisch (Heizung) aufgewertet werden.