Nicht nur mehrere PP-Politiker unterstützen den Vorschlag ihrer Parteigenossin Esperanza Aguirre (konservative Chefin der Regionalregierung von Madrid), sondern auchdie große spanische Tageszeitung "El Mundo" ist dafür, dass die Regionen ihre Zuständigkeiten für Gesundheit, Bildung und Justiz an die spanische Zentralregierung abtreten und ihre Parlamente abschaffen. Auch das Katalonien stimmt dem Vorschlag zu, jedoch nur für die künstlich geschaffenen Regionen und nicht für Katalonien und das Baskenland, die durch eine Zentralisierung der Regierung ihren Autonomiebestrebungen näher kämen.
Die 17 autonomen Gemeinschaften (spanisch: Comunidades Autónomas, abgekürzt CC.AA.) sind mit Kompetenzen in Vollzug und Gesetzgebung ausgestattet und waren nach dem Ende der Franco-Diktatur (1939-1975) als eine Kompromisslösung geschaffen worden: Baskenland und Katalonien forderten damals eine weitreichende Autonomie, weshalb man sich beim Übergang zur Demokratie darauf verständigte, ganz Spanien in autonome Regionen aufzuteilen.
Ich habe gestern das ARD-Magazin "Plusminus" gesehen, es ging um die schlechte Zahlungsmoral in Spanien, Portugal, Italien und Griechenland. Der spanische Staat zahlt seine Schulden im Schnitt nach 900

"Nur jeder vierte deutsche Lieferant bekommt sein Geld innerhalb eines Monats. Das steht in einer Studie von Creditreform, einem Spezialisten für Wirtschaftsauskünfte.
Michael Bretz von Creditreform kennt die Gründe. Die Firmen im Ausland würden sich über die Lieferungen aus dem Ausland teilweise auch finanzieren. "Sie warten einfach mit der Bezahlung, lassen sich Zeit, weil sie ja zwischenzeitlich die Ware auch schon weiter verkaufen können. So gewinnen sie Finanzierung".
In Spanien häufen sich die Klagefälle, speziell aus Deutschland. Kleine Mittelständler haben z.B. vor Jahren Maschinen nach Spanien verkauft, doch die Kunden haben bis heute nicht bezahlt. Über Gerichtsverfahren ist es äußerst schwierig an das Geld zu kommen, viele Schuldnerfirmen sind schon insolvent. Da die deutschen Mittelständler ihre Außenstände nicht eintreiben können, stehen auch von ihnen etliche davor, Konkurs anzumelden.
Auch der berühmte Schuldenschnitt ist keine Alternative für ausländischer Unternehmer. Sie müssen jedoch in den sauren Apfel beißen, um wenigstens ein Teil ihres Geldes zu erhalten. Auf diese Weise zahlen viele ausländische Unternehmen den Preis für die maroden Wirtschaftssysteme anderer Länder.
Deshalb überlegen etliche Großunternehmen, sich aus Spanien zurückzuziehen. Sie haben viel Geld investiert, bleiben aber auf ihren Forderungen sitzen...
Berichtet wurde in der Sendung u.a. von der Firma Biotest, die Medikamente nach Griechenland liefert. Für ihre Waren haben sie zuletzt wertlose Staatsanleihen erhalten, ihr Verlust liegt bei 13 Millionen Euro....Mehr
Die Frage stellt sich, welche Knsequenzen es haben wird, wenn immer mehr ausländische Firmen auf ihren Forderungen hängen bleiben? Sie werden sich hüten, nach Spanien zu liefern. Dann aber "Gute Nacht!"