Alarmglocken aus Spanien läuten immer lauter

Ereignisse und aktuelle Geschehnisse aus Politik, Wirtschaft und Umwelt (Klima-, Natur- und Tierschutz) werden hier diskutiert.
sol
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Re: Alarmglocken aus Spanien läuten immer lauter

Beitrag von sol »

Rückschau-
in den '70-igern hatte man Auskunft über die Bonität seiner Kunden über entsprechende
" Auskunfteien" geholt, das war der Status damals--
Da konnte es schon vorkommen, daß man eine gute Auskunft bekam, obwohl der Kunde
bereits zahlungsunfähig war :((
Gruss Wolfgang
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betty-calpino
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Re: Alarmglocken aus Spanien läuten immer lauter

Beitrag von betty-calpino »

Shirtman55 hat geschrieben:Hallo,

die Frage ist natürlich auch wie sich das Klima für die ausländischen Residenten entwickeln wird wenn die Wirtschaftssituation sich weiter verschlechtert.Ohne Hilfe wird Spanien da wohl nicht herauskommen-wie auch?Ich sehe 2 Möglichkeiten

-die Währungsunion bleibt und die reichen Länder bezahlen eine Art Länderfinanzausgleich wie bei uns auch zwischen den Bundesländern.Das geht aber nur wenn eine politische Union da ist und die Geber Einfluss auf die Politik der Nehmer haben.
das wird wohl in den nächsten Jahren nix.

-die Südländer kriegen wieder ihre eigene weiche Währung und zahlen wie früher 6-8 % für Ihre Anleihen und werten von Zeit zu Zeit Ihre Währung ab,das haben sie früher immer so gemacht.Da denken die Haushalte schon mal nicht an Kauf auf Pump weil die Kredite teuer sind.Und die inländischen Güter können sich verbilligen.Die günstigeren Preise ziehen Touris an(siehe Türkei) und auch Residenten wie in den 80-90ern-und das Land wird wieder attraktiv-und vielleicht kriegt man dann einen Teil der Häuser weg-
natürlich nicht die Buden wie sie in Gata de Gorgos oder in der Einflugschneise von Alicante stehen.

Den pleitegehenden Banken kann man ggfs die Unterstützung geben,die man ja sowieso dem Staat geben muss.

Zu Glauben man könne die Südländer so fit machen dass sie wettbewerbsfähig mit Deutschland oder anderen Industrienationen werden ist ein Irrglaube.

Hoffentlich bleibt die Stimmung gg.den Residenten und Touristen gut denn die sind extrem wichtig für das Land.

Saludos Shirtman 55

Hallo Shirtman55

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Re: Alarmglocken aus Spanien läuten immer lauter

Beitrag von sol »

Gruss Wolfgang
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Oliva B.
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Re: Alarmglocken aus Spanien läuten immer lauter

Beitrag von Oliva B. »

Die Industrie, die in Spanien eigentlich wachsen müsste, um die vielen Arbeitslosen auf dem Bausektor aufzufangen, ging im März um 7,5 Prozent zurück und setzt somit ihren Abwärtstrend fort.
Quelle Tagesanzeiger

Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) stufte die Kreditwürdigkeit von elf spanischen Banken herab. Um die maroden Banken zu retten, greift die Regierung Rajoy nun dem Steuerzahler in die Tasche und bricht damit schon wieder ein Wahlversprechen.

Doch die Spanier begehren auf. Am Tag der Arbeit waren 100.000 von ihnen auf der Straße, um gegen die - und Arbeitsmarktpolitik der Regierung zu demonstrieren und die Proteste werden weiter gehen.

Nun soll also der Steuerzahler für die Fehler der Banken zahlen, von denen sich unzählige Bürger betrogen fühlen. Die Banken waren es, die ihnen für ihre überbewerteten Immobilien zu hohe Kredite aufgeschwatzt hatten. Jetzt ist der Traum vorbei. Die Käufer von Häusern und Wohnungen sitzen nicht nur auf der Straße, sondern auch auf ihren Schulden, weil deren Gegenwert, die Immobilien, jetzt den Banken gehören. Dort plustern sie die Bilanzen künstlich auf. Nach der Immobilienblase folgt nun die Bankenblase.
Der spanische Zentralbank drohen Ausfälle von 176 Milliarden Euro, allein auf dem Immobiliensektor. Mit 60 Milliarden Euro hat ihnen die Regierung bereits unter die Arme gegriffen. Aber jetzt muss der Steuerzahler bluten, dem das Wasser eh schon bis zum Hals steht.
Spanien will neues Geld für Banken zusammenkratzen
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Luna
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Re: Alarmglocken aus Spanien läuten immer lauter

Beitrag von Luna »

Solange sich Spanien das leisten kann ! !

Fussballvereine schulden Spanien Millionen

Spanien ist eines der Sorgenkinder in der EU: Die Schulden steigen und die Zahl der Arbeitslosen wächst. Um die Finanzen wieder in den Griff zu bekommen, hat die Regierung die Bevölkerung auf drastische Sparmaßnahmen eingeschworen. Dabei könnte sich der Staat leicht viel Geld besorgen, nämlich bei seinen Fußball-Vereinen.

Das Fußballspiel der spanischen Erstliga-Vereine ist oft Spitzenklasse, doch ihre Finanzen sind es meist nicht. Denn drei Viertel der Clubs der Primera Division sind hoch verschuldet. Auf insgesamt 750 Millionen Euro werden allein ihre Steuerschulden beim Staat geschätzt. Dazu kommen unter anderem Schulden für die Sozialversicherungen, die sich auf mehr als 500 Millionen Euro belaufen. Größter Schuldner ist Atletico Madrid, der mit etwa 155 Millionen Euro beim Finanzamt in der Kreide steht. Pikant hierbei: Atletico hat erst zu Beginn der Saison für 40 Millionen Euro den kolumbianischen Fußballspieler Falcao verpflichtet.

http://dlvr.mdr.de/fakt/fussball-spanien100.html
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Oliva B.
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Re: Alarmglocken aus Spanien läuten immer lauter

Beitrag von Oliva B. »

Die Bankia braucht Nachschlag, weil ihre Schulden größer sind als gedacht:
Statt der am Mittwoch von Wirtschaftsminister Luis de Guidos genannten neun Milliarden, braucht die spanische Bank nun zusätzliche neunzehn Milliarden Euro! :-o Die Bonität der Bank wurde am Freitag von der Ratingagentur Standard & Poor's Bankia auf Ramschnivea herabgestuft und ihre Aktien vorübergehend vom Handel ausgesetzt.
Bereits vor zwei Jahren erhielt die Bankia eine Finanzspritze von 4,5 Milliarden Euro vom spanischen Bankenrettungsfonds FROB. [align=center]Braucht die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone bald eine Finanzspritze?[/align]
Spanien steht historische Bankenrettung bevor
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Re: Alarmglocken aus Spanien läuten immer lauter

Beitrag von TorreHoradada »

Mir gefällt am Besten der Beitrag von Ulrike in diesem Thema.

Theoretisch könnte hier alle 5 Minuten eine neue Meldung über die Krise in Spanien gepostet werden weil sich nun auch der letzte Hinterhof-Journalist dieses Themas annimmt. Wobei ich immer noch vermisse, dass man nicht nur die jetzige Situation anprangert sondern auch die in der Vergangenheit ( auch von Deutschland ) gemachten Fehler aufzeigen sollte.

Denn, diese Euro-Einführung war einfach nur politisch gewollt. Wenn man 2002 die gefakten Bilanzen ordentlich geprüft hätte dann wäre auch Spanien (von Griechenland ganz zu schweigen) und sogar Deutschland nicht in die Euro-Zone aufgenommen worden !!!

Wieso wurde die EZB nicht als oberste Währungshüterin mit den entsprechenden Kompetenzen ausgestattet ??? Ein fehlendes Kontrollinstrumentarium nur des lieben Friedens Willen damit ja auch alle Staaten den Euro-Pakt ratifizierten. Das geht bis heute so, selbst nach 10 Jahren und knappe 5 Jahre nach der ersten Krise - typisch für die Politik(er), die lediglich in Legislaturperioden denken, nicht jedoch in schnellstmöglicher Problemlösung.

Ratingagenturen - natürlich mit Interessen pro Amerika, schließlich ist die Euro-Zone eine direkte Konkurrenz zu den USA, die als Vorbild für die UE (United Europe) dienten. Trotzdem haben auch diese Agenturen ( wobei ich auch die Daseinsberechtigung dieser anzweifle ) selbst ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Zu einer guten bis sehr guten Bonität gehört nicht nur der aktuelle Ist-Zustand sondern auch die zumindest mittelfristige Prognose. Und das weiß jedes Schulkind, dass eine Monokultur (Bausektor) stark Schädlings- und Ausfallanfällig ist.

System - Ganz grundlegende Schuld hat ein System, dass die Kommunalfinanzen auf der Einnahmenseite zu über 80% aus einmaliger Vergabe von Baulizenzen fördert. Der geringe Teil von nachhaltiger Finanzierung (Grund- und andere Steuern) wurde entsprechend vernachlässigt und der Korruption Tür und Tor geöffnet.

Autonomie - Persönlich fand ich das spanische Autonomiesystem sehr sympatisch, trotzdem hat in Verbindung mit skrupellosen Politikern dieses ebenfalls zu der Misere beigetragen. Da wurde auf Pump gebaut was es gerade zu bauen gab. Ausgaben herbeigeführt, die völlig unnötig waren. Auch wenn es angeblich nur eine handvoll autonomer Regionen (darunter Valencia) waren, die nun für die Defizite verantwortlich gemacht werden, fehlte und fehlt immer noch eine Institution, die diesem hemmungslosen Treiben eine Grenze aufzeigt. Ganz aktuell wollen ja wohl ein Teil der Regionen nur maximal bis zu 50% der vom spanischen Staat geforderten Einsparungen aufbringen. Damit fehlen wieder ein paar Milliarden und Prozentpunkte der versprochenen Einsparungen.

Banken - eines meiner Lieblingsthemen ..... für mich legalisierte Verbrecher mit Mafia-Strukturen. Es gab doch das typische, negative Beispiel aus den 1970er Jahren aus Deutschland. Warum können die hochstudierten Okonomen dieses Negativbeispiel nicht als Warnung nehmen wie man es nicht machen sollte sondern haben in Spanien exakt den gleichen Fehler kopiert. Da wurden Kredite auf 200% des Marktwertes vergeben. Man hat einfach die Preissteigerung der nächsten 5 Jahre als gegeben hinzugerechnet. Kleiner Exkurs am Rande ... eine früher solvente Sparkasse CAM betrügt Anleger mit hochspekulativen Anleihen und wird Aktiengesellschaft.

Um diesen Post nicht zum Buch mutieren zu lassen erspare ich mir weitere Ausführungen zu den Themen ... sind wir nun ein Europa oder nicht ( britisches Pfund ), der Spekulation ( eine 8-fache Preissteigerung bei Immobilien innerhalb von 10 Jahren ), sparen wir uns kaputt ( wo sind die wirksamen Investitionen?), müssen wir Banken durch Steuergelder oder Verstaatlichung retten? Usw, usw.
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Re: Alarmglocken aus Spanien läuten immer lauter

Beitrag von sol »

@ Peter------

ein wundervoller Bericht. Nur so, wie du schreibst kann die Zukunft Europas gesichert werden.

Frage : wie heißt deine Partei-?-Ansonsten mußt du eine gründen !

( nebenbei: Ulrikes Bericht--welchen meinst du da ? )

noch einen schönen Pfingsttag - bei uns herrscht blauer Himmel z.Zt.
Gruss Wolfgang
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FridaAmarilla
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Re: Alarmglocken aus Spanien läuten immer lauter

Beitrag von FridaAmarilla »

Hallo Peter, da hast Du eine richtig gute Darstellung geschrieben =D> =D> , genauso ist es


un saludo
Frida Amarilla
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Re: Alarmglocken aus Spanien läuten immer lauter

Beitrag von maxheadroom »

Hola todos y Peter,
hast Du gut beobachtet, aber leider , wem nutzt´s ? Man sollte es ja nicht für möglich halten wenn die sogenannte geistige Elite solch einfach Zusammenhänge nicht erkennt oder auch nicht entpsrechend handeln will.
Hoffen wir, bzw. ich , dass es einfach noch die nächsten paar Jahre ohne Knall einigermassen dahinplätschert.
Saludos
maxheadroom
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