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Re: Gota fría / DANA

Verfasst: So 15. Sep 2019, 17:43
von baufred
... mal 'n paar aktuelle Infos der Geschehnisse - in Spanisch, aber auch mit Fotos, die ihre eigene Sprache sprechen :idea: :

https://alicanteplaza.es/la-gota-fria-s ... rio-segura
https://alicanteplaza.es/evolucion-de-l ... e-orihuela

... andererseits liefen ja auch bereits die Ereignisse und Fakten durch die deutsche Medien ...

Re: Gota fría / DANA

Verfasst: Mo 16. Sep 2019, 00:50
von baufred
... und nochmals etwas genauer für "Daheimgebliebene" (> in D) + Benachbarte vor Ort, eine sehr detaiilierte Fotoserie auf der "Zeitachse" am 12. September mit Kurzberichten zu den Standorten (in Spanisch) - die Bilder sind teilweise schon erschreckend ...

https://www.diarioinformacion.com/alica ... 85702.html

Re: Gota fría / DANA

Verfasst: Mo 16. Sep 2019, 07:32
von Miesepeter
Das Phänomen der DANAs kann eine der Folgen der allgemeinen Erderwämung gesehen werden. Je wärmer umso mehr (Meer-) Wasser verdunstet und staut sich in den Wolken auf. Was sich aber hier abspielte (Alicante/Nurcia/Almeri) gab es seit 140 Jahren nicht, mal abgsehen von der letzten Überschwemmung in Valencia 1957.

Re: Gota fría / DANA

Verfasst: Mo 16. Sep 2019, 09:02
von Atze
Im Prinzip gibt es eine solche Konstellation aber schon lange, das Phänomen scheint aber häufiger zu werden. Trotzdem ragten schon früher einige schwere Ereignisse heraus:
1879 verursachte die Riada de Sta. Teresa in Murcia über 1000 Tote
https://es.wikipedia.org/wiki/Riada_de_Santa_Teresa
1987 gab es in Oliva mehr als 800 l/m²

Für mich war beeindruckend, dass ich am Barometer keine so entsprechenden Änderungen feststellen konnte, wie z.B. bei tropischen Wirbelstürmen. Das Phänomen spielt sich offenbar sehr viel mehr vertikal als horizontal ab.

Re: Gota fría / DANA

Verfasst: Di 17. Sep 2019, 04:58
von Oliva B.
Das Wasser in den Landkreisen
Vinalopó und Vega Baja ist noch nicht im Boden
versickert, da werden schon die Schäden von den landwirtschaftlichen Verbänden, Unió de Llauradors und AVA-Asaja, beziffert:
Die Gemeinden Orihuela und Redován fordern die Ausweisung als Katastrophengebiet. Betroffen sind 25.ooo Hektar.

In der Vega Baja betragen die Ernteverluste 167 Millionen (davon allein für Zitrusfrüchte 60 Millionen), im unteren und mittleren Vinalopó sind es 1.200 Hektar und 4,8 Millionen Euro, im Alto Vinalopó fast 400 Hektar und 1,2 Millionen Euro,
während die Landkreise Marina Alta und Baixa im Norden mit 500 Hektar und Schäden in Höhe von 300.000 Euro noch relativ glimpflich davon gekommen sind.

Schäden verzeichnen auch Imkerei- und Schafzuchtbetriebe, mit Folgekosten für zusätzliche Futtermittel wird gerechnet, genauso wie für die landwirtschaftliche Infrastruktur (Straßen, Stützmauern, Feldterrassen, Bewässerungsanlagen, Lagerhallen, Gewächshäuser usw.) und die Landmaschinenindustrie.

Die Wurzeln der Zitruspflanzen im Überschwemmung Gebiet südlich von Alicante leiden an Staunässe und drohen zu ersticken, Fungizide müssen wegen der Pilzgefahr bei Pflanzen und Tieren vermehrt eingesetzt werden.
Valencia Plaza


Meine persönliche Einschätzung: Ich bin am Freitagmittag aus dem Landesinnern zur Küste gefahren (immerhin eine Strecke von 60 Kilometern) und habe hier im Norden nur wenige Felder gesehen, auf denen kleine Seen standen. Die Straßen waren bereits abgetrocknet und auch der Verkehr an der Küste, zumindest in den Gemeinden Teulada-Moraira und Benissa läuft völlig normal, im Gegensatz zu den Bildern, die ich von etlichen Gemeinden südlich von Alicante gesehen habe.

Re: Gota fría / DANA

Verfasst: Mi 18. Sep 2019, 06:55
von Oliva B.
In den 90er Jahren wurde für den río Segura ein neues Flussbett gebaut, das die sintflutartige Regenmengen der letzten Woche nicht mehr aufnehmen konnte. So flossen 2800 hm3 = 2.800.000.000.000 l ungehindert ins Meer oder überschwemmen das Land. Dies entspricht den maximalen Transferleistungen von 7 Jahren, die die Vega Baja entgeltlich vom Tejo erhält. Durch den Mangel an Rückhaltebecken entlang des Flusslaufs konnten nur 50 hm3 der Wassermassen gespeichert werden, eine Unterlassungssünde in einem Gebiet, in dem immer wieder Wassermangel herrscht.

Um die überflutet Felder zu entlasten, öffnete das Wasserwirtschaftsamt CHS erst gestern, also viel zu spät, das alte Flussbett des Segura und verband es mit dem neuen. Schon drei Stunden nach Einsatzbeginn der Bagger begann das Wasser in der Verbindung zwischen den beiden Kanälen zu zirkulieren! AEMET warnte schon Tage vorher vor der Wahrscheinlichkeit einer gota fría. Rechtzeitiges Eingreifen vor der Katastrophe hätte also das Schlimmste verhindern können - ein Skandal!

Durch diese Maßnahme, die hauptsächlich den Gemeinden Almoradí, Dolores, San Fulgencio, Formentera del Segura, Rojales und Guardamar zugute kommt, hofft man nun, wenigstens die Wurzeln der Zitrusbäume vor dem Verfaulen retten zu können. Das Wasser, das jetzt aus den höhere Gebieten abzufließen beginnt, überschwemmt noch einmal die tiefer gelegenen Gemüsekulturen, deren erwartete Ernten bereits verdorben sind.

Das Missmanagement der CHS del Segura und die Unzufriedenheit mit der Instandhaltung der Kanäle in den letzten Jahren, brachte die Anrainer auf die Barrikaden, die jetzt Unterschriften sammeln, um den Rücktritt der Führungsriege zu fordern.
Quelle: diarioinformacion

Re: Gota fría / DANA

Verfasst: Mi 18. Sep 2019, 07:15
von Miesepeter
Wie immer sitzen in den Führungsposten überwiegendrein politisch engagierte Opportunisten ohne Sachkenntnisse und noch weniger Fingerspitzengefühl. So setzte sich der zuständige Katastrophendienst-Direktor für Murcia am vg. Freitag ins Theater, während ganze Ortschaften überschwemmt wurden. Übers Wochenende gab es Plünderungen, und gestern kamen bereits mehrere Tage tote Thunfische für 3.-/kg in den Schwarzhandel (normal 15,-/kg).

Re: Gota fría / DANA

Verfasst: Mi 18. Sep 2019, 07:43
von Oliva B.
Miesepeter hat geschrieben: Mi 18. Sep 2019, 07:15 [,...] und gestern kamen bereits mehrere Tage tote Thunfische für 3.-/kg in den Schwarzhandel (normal 15,-/kg).
Igitt!!! :-o Das sind bestimmt die verendeten Tiere aus der Aquazucht vor dem Mar Menor! Folgendes habe ich nämlich vor zwei Tagen gelesen:

Das Unwetter schwemmt Hunderte toter Thunfische an die Strände von La Manga

¡Que aproveche! :-P

Re: Gota fría / DANA

Verfasst: Do 19. Sep 2019, 21:43
von Miesepeter
Klar waren das die Leichen aus der Fischzucht. Vor einigen Jahren wurden in Cartagena ca. 100 ganze Schinken auf der Müllkippe entsorgt, die nicht für den menschlichen Verbrauch geeignet waren. Diese Schinken tauchten dann im ambulaten Gewerbe in Mucia auf. In Almoradi und anderen noch überschwemmtn Orten wird in großem Stil geplündert, und niemand tut oder kann irgendwas dagegen tun.

Re: Gota fría / DANA

Verfasst: Do 19. Sep 2019, 22:05
von nurgis
Da bekommt man ja einen richtigen Heißhunger auf leckeren Fisch und Schinken ! >:)