Rettet den Tiger
Re: Rettet den Tiger
Dieses Tiger watching ist nicht unumstritten. Was es den Tigern helfen soll dort hin zu fliegen erschliesst sich mir nicht.
Schon 3 Mal diese Jahr?
Viele indigene Völker werden aus den Parks vertrieben, damit der Park für die Touristen frei wird.
Vertriebene Völker aus den Tiger Parks.
Schon 3 Mal diese Jahr?
Viele indigene Völker werden aus den Parks vertrieben, damit der Park für die Touristen frei wird.
Vertriebene Völker aus den Tiger Parks.
- Oliva B.
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Re: Rettet den Tiger
Grundsätzlich sind Nationalparks eine gute Sache, denn sie bieten bedrohten Tierarten einen geschützten Lebensraum, ohne den sie kaum eine Zukunft hätten.
Ob jedoch Menschen, deren Anliegen es ist, Tiere vor dem Aussterben zu bewahren, unbedingt diese Parks besuchen müssen und dadurch den geschaffenen Lebensraum der Wildtiere wieder einschränken, ist tatsächlich eine Frage, die Gewissenskonflikte auslösen kann.
Einerseits unterstützen Safari- und Trekking-Touristen mit ihrem Geld diese Schutzgebiete, die Park-Betreuer und -Wissenschaftler sowie die umliegende Bevölkerung.
Es gibt aber noch weitere Aspekte, die nachdenklich stimmen, einen davon nannte bereits Cozumel:
Ich hoffe natürlich mit dir, dass mithilfe der Einnahmen eines nachhaltigen Tourismus und gezielter Spenden die Tiger sowie die indigene Bevölkerung vor dem Aussterben bewahrt werden können und ein funktionierendes Besuchermanagement dafür sorgt, dass den wilden Tiere ausreichend Freiraum bleibt.
Um aber deine Befürchtungen zu zerstreuen: Der Tigerbestand ist immer noch bedroht, aber er erholt sich weltweit Artenlexikon Tiger, auch der des Bengal-Tigers. Quelle für diese beiden Links: WWF
Eine beeindruckende Fotostrecke findet man bei GEOlino Indischer Tiger - König des Dschungels
Ob jedoch Menschen, deren Anliegen es ist, Tiere vor dem Aussterben zu bewahren, unbedingt diese Parks besuchen müssen und dadurch den geschaffenen Lebensraum der Wildtiere wieder einschränken, ist tatsächlich eine Frage, die Gewissenskonflikte auslösen kann.
Einerseits unterstützen Safari- und Trekking-Touristen mit ihrem Geld diese Schutzgebiete, die Park-Betreuer und -Wissenschaftler sowie die umliegende Bevölkerung.
- "Der Chitwan Nationalpark in Nepal gilt als Vorbild. Dort bekommen Anwohner die Hälfte der jährlichen Tourismuseinnahmen. Im Jahr 2014 wurden fast 1 Million Dollar (900.000 Euro) unter der örtlichen Bevölkerung verteilt. Damit entstanden Schulen und Straßen. Der Park wird von den Anwohnern mit geleitet. Sie fühlen sich verantwortlich, die Welterbestätte zu pflegen und die Tiere zu schützen." Quelle
Es gibt aber noch weitere Aspekte, die nachdenklich stimmen, einen davon nannte bereits Cozumel:
- Illegale Vertreibung indigener Völker aus den Nationalparks - Drohungen und Misshandlungen
Auch wenn es sich hier eventuell "nur" um einen begrenzten Personenkreis, nämlich die indigene Bevölkerung handelt, die aus den Nationalparks verdrängt wird, so war es doch gerade diese, die schon immer an den Rand der Gesellschaft gedrängt und ausgebeutet wurde. Und deshalb müssten sie in heutiger Zeit eigentlich einen ganz besonders großen Schutz genießen. Aber das Gegenteil ist der Fall, siehe aktuell Brasilien, wo indigene Völker aus dem Regenwald vertrieben werden, oder die Atacameños, die wegen der Lithiumförderung aus der Atacamawüste verdrängt werden (nur zwei Beispiele von vielen)...
Doch die Schuld trifft nicht die Parkbesucher, sondern die Betreiber, also die Regierung.
Deshalb die Frage:
Lässt man die "Eingeborenen" in Indien "über die Klinge springen", um die Tiger zu retten?
- Wilderer dezimieren Tigerbestand aus Rache, weil die Dörfer keine Entschädigungen für die von Tigern getötete Nutztiere oder zerstörte Felder erhalten.
Es hat sich nicht viel geändert, denn in der traditionellen chinesischen Medizin werden Tigerteile verwendet, um Krankheiten zu heilen. Erst kürzlich hat "China sein 25 Jahre altes Verbot des Handels mit Tigerknochen und Nashornhorn aufgehoben", was einen neuen Anstieg des illegalen Handels befürchten lässt.China erlaubt Handel mit Nashorn- und Tigerprodukten:
"Der Preis für ein Kilogramm Tigerknochen stieg nach dem nationalen Handelsverbot in China von knapp 800 auf 6.500 US-Dollar. Heute gilt ein weltweites Handelsverbot für Tigerteile und Tigerprodukte, allerdings ist der Handel auf dem Schwarzmarkt weiterhin ein großes Problem." WWF
- "der Artenschutz [wurde] trotz vieler Millionen an Spendengeldern jahrzehntelang nur stümperhaft betrieben [...].Quelle
Ich hoffe natürlich mit dir, dass mithilfe der Einnahmen eines nachhaltigen Tourismus und gezielter Spenden die Tiger sowie die indigene Bevölkerung vor dem Aussterben bewahrt werden können und ein funktionierendes Besuchermanagement dafür sorgt, dass den wilden Tiere ausreichend Freiraum bleibt.
Um aber deine Befürchtungen zu zerstreuen: Der Tigerbestand ist immer noch bedroht, aber er erholt sich weltweit Artenlexikon Tiger, auch der des Bengal-Tigers. Quelle für diese beiden Links: WWF
Eine beeindruckende Fotostrecke findet man bei GEOlino Indischer Tiger - König des Dschungels
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
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Re: Rettet den Tiger
Gewohnt profund und unaufgeregt: Elke, Du bist ein Schatz 

Viele Grüße von Nicole und Stefan!
Life is too short to drink bad wine
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Re: Rettet den Tiger
@cozumel
Wie du den Fotos und meinem Text hättest entnehmen können, waren wir 2012 das erste Mal in Indien und 2019 war der dritte Besuch. Wie kommst du auf drei Besuche pro Jahr?
Wie du den Fotos und meinem Text hättest entnehmen können, waren wir 2012 das erste Mal in Indien und 2019 war der dritte Besuch. Wie kommst du auf drei Besuche pro Jahr?
Re: Rettet den Tiger
"Wir waren dieses Jahr zum dritten Mal in Indien".
- chupacabra
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Re: Rettet den Tiger
... mir übrigens auch nicht. Des Weiteren verstehe ich nicht, dass man dies sogar noch zweimal wiederholen muss. Soll dann jeder dort drei Mal in den nächsten Jahren hinfliegen, um die Tiger und die Atmosphäre zu retten?
Damit man aber in der Spassgesellschaft beruhigt solche Lokationen zum wiederholten Male per Interkontinentalflug anfliegen kann und das gute Gefühl hat, der Umwelt nicht geschadet und sogar noch der Fauna geholfen zu haben, kann man für sich eine Art "Ablassbrief" bei Organisationen wie atmosfair "kaufen". Diese mögen zwar den Begriff Ablasshandel nicht, aber für mich ist dies einer.
Der Schutz des Klimas, der Umwelt, der Flora oder Fauna fängt für mich übrigens bei jedem Einzelnen - und dies auch schon vor der eigenen Haustür - an. Das Argument, dass die Rücksichtnahme des Einzelnen die Welt nicht rettet ist, ist doch etwas sehr simpel. Warum soll man dann noch als Einzelner den Müll trennen bzw. vermeiden, vom Auto auf das Fahrrad umsteigen etc.? Bringt dies alles nichts?
Es kommt möglicherweise in einem Forum, welches sich mit Reisen beschäftigt, nicht besonders gut an, aber auch die vielen Kreuzfahrten, über die ja hier berichtet wurden, sind alles andere als umweltschonend.
"Rettet den Tiger?"

Saludos chupacabra
- Oliva B.
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Re: Rettet den Tiger
Wie ich sehe, hast du deine negative Kritik nachträglich noch ein wenig ausgeweitet und zum Rundumschlag ausgeholt.
Um mir Arbeit zu ersparen, antworte ich dir zwischen den Zeilen.

Um mir Arbeit zu ersparen, antworte ich dir zwischen den Zeilen.
chupacabra hat geschrieben: ↑Mi 17. Jul 2019, 13:39... mir übrigens auch nicht. Des Weiteren verstehe ich nicht, dass man dies sogar noch zweimal wiederholen muss. Soll dann jeder dort drei Mal in den nächsten Jahren hinfliegen, um die Tiger und die Atmosphäre zu retten?
Deine Frage, ob jemand dreimal [nach Indien] fliegen muss, um die Tiger oder die Atmosphäre zu retten, empfinde ich als übergriffig. Kannst du dir überhaupt ein Urteil über fremde Menschen erlauben, von denen du höchstens ein paar Beiträge gelesen hast, um solche Unterstellungen zu rechtfertigen?![]()
Damit man aber in der Spassgesellschaft beruhigt solche Lokationen zum wiederholten Male per Interkontinentalflug anfliegen kann und das gute Gefühl hat, der Umwelt nicht geschadet und sogar noch der Fauna geholfen zu haben, kann man für sich eine Art "Ablassbrief" bei Organisationen wie atmosfair "kaufen". Diese mögen zwar den Begriff Ablasshandel nicht, aber für mich ist dies einer.
Ich sehe nirgendwo, dass camahewe sich als Mitglied irgendeiner wie auch immer gearteten "Spaßgesellschaft" geoutet hätte, vielmehr macht sie sich sehr wohl Gedanken darüber, wie die Reise zu diesen entlegenen Naturreservaten ihre ganz persönliche Klimabilanz beeinträchtigt.
Der Klimawandel ist bereits im vollen Gange, daran ändert auch der moderne Ablasshandel nichts. Und bevor ich jemanden in die Schublade "Spaßgesellschaft" stecke, frage ich mich, ob ich mir, als "kleiner Urlaubsreisender" mit ausgeprägtem Umweltbewusstsein, der im vollgepfropften Urlaubsbomber sitzt, so ein immens schlechtes Gewissen einreden lassen muss, wenn ich sehe, wie Großverdienern und Politiker, die im eigenem Jet reisen (ich bleibe bewusst nur beim Fliegen) es knallen lassen oder mir die vielen unnötigen "time is money"-Geschäftsflüge - ohne Rücksicht aufs Klima betrachte?
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Der Schutz des Klimas, der Umwelt, der Flora oder Fauna fängt für mich übrigens bei jedem Einzelnen - und dies auch schon vor der eigenen Haustür - an. Das Argument, dass die Rücksichtnahme des Einzelnen die Welt nicht rettet ist, ist doch etwas sehr simpel. Warum soll man dann noch als Einzelner den Müll trennen bzw. vermeiden, vom Auto auf das Fahrrad umsteigen etc.? Bringt dies alles nichts?
Sehr selbstgefällig formuliert!Ich habe jedoch nicht geschrieben, dass mit Rücksichtnahme des Einzelnen die Welt nicht zu retten ist, sondern
Trotzdem glaube ich nicht, dass der Verzicht Einzelner auf Reisen in ferne Länder uns in puncto Umweltschutz weiter bringt. Da können nur internationale Verträge helfen (die dann auch streng eingehalten werden müssen), doch wenn man auf die Ergebnisse des Klimagipfels schaut, ist eine Lösung noch in weiter Ferne.
Auch habe ich NICHT geschrieben, dass man auf Mülltrennung - oder -vermeidung oder auf den Umstieg umweltfreundlicher Verkehrsmittel verzichten soll. Das halte ich - und mit mir alle Menschen mit Umweltbewusstsein - für selbstverständlich und nicht erwähnenswert!
Also unterstelle mir bitte keine simple Denkweise![]()
Es kommt möglicherweise in einem Forum, welches sich mit Reisen beschäftigt, nicht besonders gut an, aber auch die vielen Kreuzfahrten, über die ja hier berichtet wurden, sind alles andere als umweltschonend.
Das Thema Kreuzfahrten wurde hier bereits ausgiebig diskutiert, doch wenn du das Thema wirklich verfolgt hättest, wüsstest du, dass die Meinungen darüber sehr gespalten sind...
"Rettet den Tiger?"![]()
Saludos,
Elke (Oliva B.)
Ortsporträts aus der Provinz Alicante
Elke (Oliva B.)
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Re: Rettet den Tiger
Dieser Thread fängt an mit den Sätzen:
Manchmal stehen wir im Zwiespalt. Darf man noch lange Flugreisen unternehmen? Belasten wir damit das Klima?
Und auf Grund dieses Zwiespalts entsteht eine Diskussion und auch Belehrungen wie diese:
Es kommt möglicherweise in einem Forum, welches sich mit Reisen beschäftigt, nicht besonders gut an, aber auch die vielen Kreuzfahrten, über die ja hier berichtet wurden, sind alles andere als umweltschonend.
Flugreisen und Kreuzfahrten stehen inzwischen auf der „Schmuddel-Liste.“
Nur weil es nun die FfF- Bewegung gibt und ggf. auch die Omas und Opas for Futures auf die Straße gehen, werde ich mein Reiseverhalten nicht ändern. Reisen ist für mich ein Stück Freiheit,
das ich mir nicht nehmen lasse (ich habe dabei kein schlechtes Gewissen).
Wer Verzicht üben möchte, soll halt tun. Scheinen aber nicht so viele zu sein, wie man in den Medien lesen kann.
Es sind in erster Linie die Regierungen gefordert, dass die Schiffe, Flugzeuge, Autos etc. nicht mehr so umweltbelastend sind.
Ein Tempolimit auf Autobahnen (wie z.B. in Spanien ) wurde auch noch nicht in D beschlossen. Warum eigentlich nicht?
Manchmal stehen wir im Zwiespalt. Darf man noch lange Flugreisen unternehmen? Belasten wir damit das Klima?
Und auf Grund dieses Zwiespalts entsteht eine Diskussion und auch Belehrungen wie diese:
Es kommt möglicherweise in einem Forum, welches sich mit Reisen beschäftigt, nicht besonders gut an, aber auch die vielen Kreuzfahrten, über die ja hier berichtet wurden, sind alles andere als umweltschonend.
Flugreisen und Kreuzfahrten stehen inzwischen auf der „Schmuddel-Liste.“
Nur weil es nun die FfF- Bewegung gibt und ggf. auch die Omas und Opas for Futures auf die Straße gehen, werde ich mein Reiseverhalten nicht ändern. Reisen ist für mich ein Stück Freiheit,


Wer Verzicht üben möchte, soll halt tun. Scheinen aber nicht so viele zu sein, wie man in den Medien lesen kann.

Es sind in erster Linie die Regierungen gefordert, dass die Schiffe, Flugzeuge, Autos etc. nicht mehr so umweltbelastend sind.

Gruß Josefine 

- chupacabra
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Re: Rettet den Tiger
Nun ich betrachte meine Kritik eher als positiv. Ich hoffe doch, dass man das Thema sachlich diskutieren kann.
Das sehe ich zum Beispiel auch anders. Es sind nicht Regierungen gefordert oder die Werften oder die Automobilindustrie, sondern jeder Einzelne mit seiner individuellen Entscheidung. Man muss halt keine SUV kaufen. Auch ein Tempolimit in DE kann jeder Einzelne durch sein persönliches Verhalten auf der Autobahn für sich beschließen.
Saludos chupacabra
Re: Rettet den Tiger
Einen SUV habe ich nicht und brauche ich nicht.
Ich habe gelesen, die Zahl der gekauften SUV´s ist enorm gestiegen trotz FfF.
Oder haben die Eltern dieser Kids vermehrt solche Autos? 

Ich habe gelesen, die Zahl der gekauften SUV´s ist enorm gestiegen trotz FfF.


Gruß Josefine 
