Quijosha hat geschrieben: ↑Fr 10. Dez 2021, 20:13
Ich frage mich nur worin der Unterschied zu normalen Garnelen besteht, der diese Preisspanne rechtfertigt.
Ich habe die roten nie probiert weil ich dann do h immer zu geizig war. Vielleicht ist es auch nur der Name der es besonders macht?
Ein Erklärungsversuch
Die Rotgarnele (Aristeus antennatus) wurde erstmals von dem französischen Naturforscher Antoine Risso im Jahre 1816 beschrieben. Im Gegensatz zur „normalen“ Garnele kommt die rote Garnele (Aristeus antennatus)
seltener vor, ein Umstand, der sie von vornherein schon kostbarer = teurer macht. Sie lebt in einer Meerestiefe von 500 bis 1.000 Metern,also in kühlen, klaren Gewässern, wo sie sich hauptsächlich von kleinen Krebstieren und Mollusken ernährt. Ihre Besonderheit, die intensiv rote Farbe, entsteht allerdings durch den Verzehr einer bestimmten Algenart.
- sattrote Farbe
Es ist jedoch nicht nur die rote Farbe, sondern auch die Festigkeit des Fleisches und die feine nussige Süße, die diese Sorte auszeichnet. Sie konzentriert sich vor allen Dingen im Kopf, in dem die rote Garnele ihre Eier trägt und wo sich auch das Herz befindet. Wahre Gourmets lutschen deshalb den Kopf aus.
Gefangen wird die rote Garnele rund ums Mittelmeer und im Schwarzen Meer, vor der portugiesischen Atlantikküste bis hinunter nach Senegal im
Westen Afrikas, im westlichen Indischen Ozean, also auch
vor Afrikas Ostküste. Vielleicht hat sie deshalb auch den Namen „Afrikanische Tiefseegarnele“ erhalten.
Die spanischen Rotgarnelen, also die
gambas rojas, nennen sich je nach Heimathafen Gamba roja de Xàbia, ... de Villajoyosa, de Santa Pola, de Almería, de Palamós, de Garrucha, de Sóller… etc. und natürlich sind die Einwohner dieser Orte davon überzeugt, dass ihre Gambas die allerbesten sind.
- Gambas rojas de Huelva
Die Gambas de Dénia oder de Xàbia werden in dem tiefen Graben des Balearischen Beckens zwischen Ibiza/Formentera und dem Norden der Costa Blanca (im Süden bis zum Cabo de San Antonio) gefangen. Nur wenige Fischerboote sind so ausgerüstet, dass sie die schweren Netze von mindestens zwei Kilometern Länge schleppen können. Bis zu 12 Stunden sind die Fischer unterwegs,erst dann kehren sie mit ihrer Beute in den Hafen zurück. Schon an Bord werden die Gambas selektiert, nach Größe sortiert und in Seewasser mit Eis gelagert, um ihre Frische möglichst lange zu erhalten, wobei das Aroma keinesfalls zerstört werden darf. Im Heimathafen geht der Fang dann direkt zur Versteigerung. Die "Königin der spanischen Krustentiere“ schmeckt übrigens am besten in den Monaten Mai und Juni.
Als die Alta Cocina die gamba roja vor mehr als 20 Jahren für sich entdeckt hat, entstand um sie ein Hype, der vor allen Dingen dem Sternekoch Quique Dacosta zu verdanken ist, der zahlreiche Rezepte der roten Garnele gewidmet hat, aber auch dem Koch José Manuel Lopez, Inhaber des Restaurants "Peix i Brases". Der Bekanntheitsgrad beider führte im Laufe der Jahre zu einer verstärkten Nachfrage nach diesen Krustentieren, die nicht nur einen Rückgang der Bestände zur Folge hatte – sondern auch, wie immer bei Verknappung und hoher Nachfrage, zu einem enormen Preisanstieg führte. Exorbitant hoch sind die Preise besonders im Dezember vor den Feiertagen.