Der erste Teil unserer Reise führte uns durch
Andalusien. Bereits vor Reiseantritt hatten wir unsere Quartiere für die kommenden Tage vorgebucht und waren froh, schon am frühen Nachmittag unser erstes Tagesziel erreicht zu haben, da wir schon morgens um 4 Uhr von Zuhause weg gefahren sind.

- Weißgetünchte Häuser
Llerena ist eine Kleinstadt (6.000 Ew.) in der extremenischen Südprovinz Badajoz. Der Ort wurde - wie fast die gesamte Extremadura - im 13. Jahrhundert von den christlichen Truppen zurückerobert. Der Ritterorden von Santiago besetzte 1243 das maurische Ellerina. Schon 1297 wurde Llerena Gerichtsort der Meister des Ordens von Santiago, 1508 Sitz der Inquisition. und 1640 verlieh ihm Felipe IV. die Stadtrechte.
Im frühen Mittelalter entstand ein großes Judenviertel. Den Juden verdankte der Ort großen Reichtum. Nach ihrer Vertreibung erlebte der Ort im 15. Jahrhundert unter dem Priorat von San Marcos de León eine weitere wirtschaftliche Blüte, die bis ins 16. und 17. Jahrhundert reichte.

- Torbogen an der Plaza de España
Sehenswürdigkeiten des Ortes sind die
Plaza de España im Herzen der Stadt. Die weiß getünchte
Iglesia de Nuestra Señora de la Granada mit den vorgesetzten Bögen war seinerzeit Sitz der Inquisition.

- Iglesia de Nuestra Señora de la Granada
Sie liegt auf der Südseite des Rathausplatzes. Das Gebäude wurde im Barockstil Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet. Gegenüber, auf der Nordseite, befindet sich das Portal de la Casineta. Es besteht aus 12 Bögen aus Ziegelsteinen und Granitsäulen. Auf der Ostseite stehen das
Rathausgebäude und das Portal von Morlas mit 9 Bögen.

- Rathaus (Ayuntamiento)
In einem der umliegenden Häuser wohnte 13 Jahre lang der besonders in Südspanien bekannte
Maler Francisco de Zurbarán (ein Freund von Diego Velásquez, der vor allen Dingen in Sevilla und Llerena wirkte). Auf der Plaza steht ein Brunnen, den er im Jahr 1617 entwarf.

- Brunnen, entworfen von dem Maler Francisco de Zurbarán

- Plaza Mayor mit der Gemeindekirche Ntra. Sra. de la Granada (15. Jahrh.)
Weniger bekannt als die Virgen de la Granada ist die
Iglesia de Santiago, die Ende des 15. Jahrhundert errichtet wurde,

- Iglesia Santiago
der
Convento de Santa Clara aus dem 14. Jahrhundert,

- Palacio de los Zapata
der
Palacio de los Zapata (Luis Zapata ist Autor der Miscelánea. In dem Gebäude ist heute das Gericht untergebracht) und der
Palacio episcopal, ehemalige Residenz der Priore des Ritterordens von Santiago. Darüber hinaus gibt es noch einige schöne Mudéjar- und Barockbauten.

- Mirador de Llerena
Wir schliefen in dieser Nacht in einem ehemaligen Palast, der auf den Grundmauern eines Gebäude aus dem 16. Jahrhundert erbaut wurde. Am Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt er das heutige Aussehen. Der Jugendstilbau des
Mirador de Llerena besteht aus zwei Etagen und einem mit Arkaden gesäumten Innenhof,

- Innenhof der Hospedería
darüber eine bunte Glaskuppel im Art-Deco-Stil.

- Glaskuppel
Nach der Renovierung, für die für meinen Geschmack zu intensive Farben verwendet wurden, entstand hier ein Hotel, das von der Junta der Extremadura verwaltet wird.
Leider machte das Fotografieren in der Stadt kein großes Vergnügen

, es war Sonntag und überall parkten Autos.

- Das Bild lässt sich vergrößern.
Am nächsten Tag ging es weiter durch eine Landschaft, in der sich Weideflächen mit Kork- und Steineichen, gepflegte Felder und Gemüsegärten abwechselten. Unsere Route sollte uns über Zafra führen, einen Ort den wir bei unserem ersten Andalusienbesuch vor 8 Jahren aus Zeitmangel ausgespart hatten. Diesmal sollte ein Besuch nachgeholt werden.