Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgut

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hokusai
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von hokusai »

die Erde sei dem Menschen untertan, und alles Getier...

Käfighühner, Massentierhaltung, leer gefischte Meere, vernichtete Regenwälder sprechen ihre eigene Sprache. Der Kampfstier, der in der Etagenwohnung gehaltene Jagdhund, Kanarienvögel - wo fangen wir an, wo hören wir auf? So unrecht hat der Spanier, den Karl-Heinz zitiert, nicht. Gäbe es heute noch Pferde (außer im Zoo), wenn wir nicht das Glück auf deren Rücken suchten? Die Steppentiere können sich glücklich schätzen wenn sie eine 3 x 3 m große Box haben, und die Wenigsten haben täglichen Auslauf... Wir züchten dem Schwein eine Rippe mehr an, damit es mehr Koteletts gibt. Hunde sind in Deutschland mehrheitlich Statussymbol - es gibt Modehunde - hat schon einmal Jemand eine Zuchthündin am Ende ihres Lebens gesehen? Und mehr...
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Akinom
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von Akinom »

;-)

Guten Morgen,

...dieses Thema hatten wir ja ihier im Forum schon unter 2 Themen angesprochen, deshalb kann ich meine Meinung hier reinkopieren - sie deckt sich auch mit dem von Karl-Heinz geschriebenen!

von Akinom » Do 20. Okt 2011, 23:03
;-)

Eigentlich traue ich mich ja kaum noch meine Meinung zu äußern (wurde schon mal in einem anderen Forum dafür in der Luft zerrissen :d ) - aber ich tu es jetzt trotzdem.
Ich finder den Stierkampf auch nicht schön - beim besten willen nicht!
Möchte mich aber folgendem Artikel des großartigen Tierschützers Horst Stern in vollem Umfange anschließen und dazu stehe ich auch, denn diesem gibt es wirklich nichts hinzuzufügen:

http://www.ludwig-hollburg.de/uploads/m ... pi537saso9

Desweiteren habe ich hier im Forum auch schon über meinen Besuch bei dem von Horst Stern benannten Alvaro Domeqc berichtet - kann ich jedem nur empfehlen!

Auch ich hatte schon einmal einen Stierkampf besucht - es ist graussam und ich würde es begrüßen, wenn wie von Anderen schon geschrieben, das Töten der Stiere nicht stattfinden würde.

Das ist meine komplette Meinung dazu.



.....So, nun hab ich das Thema gefunden, welches hier 2009 schon einmal besprochen wurde und ich auch damals meine Meinung sagte - viewtopic.php?f=59&t=2481&start=10

Also habe ich mich heute wiederholt ;;) - macht ja nichts! ;;)



....und wie auch Hokusai schreibt - was passiert mit soo vielen Tieren - genau, wo fangen wir an - wo hören wir auf?

Was ich auch ganz schlimm finde, ist ein Großteil der Fischerei - die Fische werden aus den Netzen an Bord geworfen und "verrecken" jämmerlich. Und wie ist es mit denen , welche auf Eis in den Verkaufstheken liegen :-o :-? OK, da können wir auch sagen, die sind einige Zeit, Jahre - keine Ahnung wie lange, frei im Meer geschwommen.

Ich mag zu dieser Sache - Verbot oder Anerkennung - sagen, dass es doch zu Spanien gehört.

;-)
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Oliva B.
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von Oliva B. »

Comeback des Stierkampfes in Spanien?


  • In den vergangenen Jahren waren die Anhänger des Stierkampfs in die Defensive geraten. Seit die Konservativen in Spanien an der Macht sind, scheint ein Comeback dieser archaischen Tradition nicht mehr fern: Die Regierung will den Stierkampf als Teil der "Marke Spanien" und "schützenswertes Kulturgut" erhalten.

    Die Story:
    Der Seidenanzug, den er bei seiner Rückkehr in die Arena tragen will, sei in Gold und Grün gehalten, sagt der Matador Juan José Padilla. Grün wie die Hoffnung, fügt er hinzu. Und natürlich wird er auch die schwarze Klappe tragen, die seit Oktober vergangenen Jahres seine linke Augenhöhle verdeckt. Das Auge selbst verlor Padilla, als weiter lesen
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Oliva B.
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von Oliva B. »

Oliva B. hat geschrieben:... Seit die Konservativen in Spanien an der Macht sind, scheint ein Comeback dieser archaischen Tradition nicht mehr fern: Die Regierung will den Stierkampf als Teil der "Marke Spanien" und "schützenswertes Kulturgut" erhalten...


Zitat Spiegel.de:

  • Zu teuer und brutal, urteilte die sozialistische Regierung in Spanien 2006 und verbannte die Liveübertragung von Stierkämpfen aus dem TV. Der neue Ministerpräsident ist hingegen Torero-Fan. Nun kehrt die umstrittene Tradition ins Fernsehen zurück - zur besten Sendezeit für Kinder.
    Weiter lesen
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von sol »

Profilsucht von Rajoy ?
Wie Cäsar dereinst ?
nur umgekehrt - zuerst Spiele und dann Brot ?
Gruss Wolfgang
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Oliva B.
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Nicht aus lauter Tierliebe!

Beitrag von Oliva B. »

Zitat:

"Das Baskenland macht ernst und schließt immer mehr Stierkampf-Arenen. Doch dabei geht es nicht nur um Tierschutz. Fiestas gelten den Lokalpatrioten auch als „typisch spanisch“ - und das wollen die stolzen Basken nicht sein. Künftig werde man den Kampfplatz für Sport- und Musikereignisse nutzen.
[...]Stierkämpfe gelten als typisch spanisch und die Bildu-Politiker, die inzwischen in rund 100 Rathäusern im rebellischen Baskenland die Macht haben, möchten mit Spanien so wenig wie möglich zu tun haben."


Quelle
pichichi
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von pichichi »

habe vor Jahren in der Madrider Las Ventas Arena einen Kampf gesehen, ich war nicht unvorbereitet und wusste was ein Picador, ein Banderillero und der Matador tun, fuenf praechtige Viecher aus verschiedenen Ganaderias mussten an diesem Nachmittag ihr Leben lassen, aber wie!

Allein die Prozeduren, die noetig sind um das Tier zu schwaechen sind skandaloes und bar jeder Fairness!
Da bohrt der Picador mit seiner Lanze in den Nacken bis Blut in Stroemen fliesst, dann hakt man die Banderillos dazu und bis der grosse Star endlich seinen Todesstoss setzt - so er dazu im Stande ist - steht eine voellig ausgepumpte Kreatur da, die oft noch mit dem Dolch von seinen Qualen erloest werden muss....

Mein Fazit: Kultur ist nicht Stierkampf, auch wenn er ueber Jahrhunderte betrieben wurde, auch wenn der spanische Machismo das so gerne sehen wuerde...
Alex
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von Alex »

Kulturgut hin oder her, Stierkampf muss überall verboten werden!!! Generell "Kämpfe" mit Tieren (wie auch z.b. Hühnerkampf in Asien) sind eine Schande. Der Stierkampf hat eine lange Tradition in Spanien, klar, aber dennoch ist es eine brutale und abscheuliche Sache. Tiere zur Belustigung der Menschen zu quälen und zu töten ist nicht korrekt. In Deutschland wäre sowas undenkbar. Es müssen Gesetze geschaffen werden, die die Tiere uneingeschränkt schützen. Der Planet gehört nicht uns alleine #:-s
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Oliva B.
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von Oliva B. »

Hallo Alex,

du postet hier und da und mit großem Abstand deine Statements. Nicht dass ich dir auch teilweise Recht geben würde, aber ich fände es einfach super nett, wenn sich jemand hier vorstellen würde, wenn er bei uns herein schneit. ;)
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Brujadepaco
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Re: Stierkampf: Zwischen Verbot und Anerkennung als Kulturgu

Beitrag von Brujadepaco »

Hallo zusammen, bin gerade auf den schon etwas älteren Beitrag über Stierkampf "gestolpert".
Ich denke auch, es sollte jeder halten wie er es will. Ich war schon einige Male live dabei und werde auch wieder hingehen.
Und............ich habe auch schon mal im Süden Spaniens so eine Hacienda besucht wo diese Stiere gezüchtet werden.........supertoll kann ich nur sagen, sie haben ein wunderbares Leben dort..............bis zum Tag X.

Und..........andere Tiere werden doch auch gezüchtet bis zum Tage X. Klar, sie sterben dann schnell und nicht so spektakulär wie die Stiere in der Arena. Aber......so glaube ich, muss man auch diese Volksfeststimmung in der Arena erlebt haben.

Aber.............wie ich schon sagte, es kann ja jeder entscheiden wie er will.....dafür oder dagegen!
Liebe Grüsse Anna
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