STREIKS im Flugverkehr

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Oliva B.
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Re: Wilder Fluglotsenstreik: 330.000 Passagiere betroffen

Beitrag von Oliva B. »

Die spanische Regierung rief erstmals seit Ende der Franco-Diktatur einen Notstand aus. Lt. spanischer Verfassung darf ein Notstand jedoch nicht länger als zwei Wochen gelten. Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba schloss jedoch gestern eine Verlängerung bis Weihnachten nicht aus.
Zusammenfassung

Bei starken Verspätungen und Flugausfällen haben Passagiere lt. EU-Verordnung 261/2004 Anspruch auf Schadenersatz gegenüber den Luftfahrtunternehmen. Doch bei Streik (außergewöhnlicher Umstand) haben die Passagiere schlechte Karten, wie die Vergangenheit gezeigt hat.

Wann Passagiere mit Schadenersatz rechnen können und wohin sie sich wenden können, steht in diesem Artikel vom 4.10.2010:
Geld zurück bei Flugausfällen
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Re: Wilder Fluglotsenstreik: 330.000 Passagiere betroffen

Beitrag von CBF-Team »


Staatsanwaltschaft fordert bis zu acht Jahre Haft für Fluglotsen

MADRID / SPANIEN (10.12.2010): Die Staatsanwaltschaft fordert harte Strafen für die Fluglotsen, die am Freitagabend nicht zum Dienst erschienen sind und mit ihrem unangekündigten Streik die Sperrung des gesamten spanischen Luftraums und ein Chaos auf den Flughäfen ausgelöst haben.
Zwischen drei und acht Jahre Gefängnis drohen den Fluglotsen laut Generalstaatsanwalt Candido Conde-Pumpido.

Bisher sind mehr als 20 Verfahren angestrengt worden, gegen über 400 Fluglotsen wird ermittelt.

Der Staatsanwalt betonte, dass nicht nur die Anführer des wilden Streiks bestraft würden, sondern alle Fluglotsen, die sich krankgemeldet hatten.
Auch die Ausrufung des Notstandes und dessen Fortsetzung sei notwendig gewesen und im Einklang mit der spanischen Verfassung. Hunderttausende Betroffene und die Lähmung eines wichtigen öffentlichen Dienstes hätte diese Maßnahme gerechtfertigt.

Die zwölf Fluglotsen, die am Donnerstagmorgen vor dem Landgericht in Madrid erscheinen mussten, haben von ihrem Recht zu Schweigen Gebrauch gemacht. In der Hauptstadt wurden seit Montag 26 Lotsen vor Gericht vernommen. Insgesamt wird dort gegen 175 Fluglotsen ermittelt.

Mit freundlicher Genehmigung von comprendes.de - Das Spanienmagazin
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Re: Wilder Fluglotsenstreik: 330.000 Passagiere betroffen

Beitrag von raisa »

also ist Spanien weit von Demokratie und der EU immer noch entfernt...

..aber wer kontrolliert den Luftraum, wenn alle in Knast sitzen???

..Franco freut sich schon jetzt auf seine "Erben!"

viva la Republica de Bananas

rainer
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Re: Wilder Fluglotsenstreik: 330.000 Passagiere betroffen

Beitrag von Gast1 »

nanu, raisa, was sind denn das auf einmal für Töne von Dir? Warst Du nicht einmal sehr begeistert von Spanien? Wieso República de bananas??
Zum Thema: Es hat sich um einen wilden, unangekündigten Streik gehandelt. Ich glaube, das würde in jedem EU-Land Konsequenzen nach sich ziehen.
Gruß Uschi
raisa
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Re: Wilder Fluglotsenstreik: 330.000 Passagiere betroffen

Beitrag von raisa »

hallo ursula
bin nach wie vor vom Land und den Leuten begeistert, lebe ja auch schließlich hier.

Doch im Falle des Streikes zeigt die span.Regierung, dass sie noch nicht auf dem Niveau der EU angekommen ist.

Ein Streik, ob angekündigt oder nicht ist eine Auseinandersezung der am Verfahren beteiligten Tarifparteien.

Hier Militärrecht oder ähnliches als "Zuchtmittel° anzuwenden ist nicht nur antidemokratisch sondern, und dies gerade im Hinblick auf die Vergangenheit Spaniens ... faschistisch.

Erklärt mir mal den Unterschied zwischen einem " genehmigten und einem wilden Streik"
rainer
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Florecilla
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Re: Wilder Fluglotsenstreik: 330.000 Passagiere betroffen

Beitrag von Florecilla »

raisa hat geschrieben:Ein Streik, ob angekündigt oder nicht ist eine Auseinandersezung der am Verfahren beteiligten Tarifparteien.
Genau das ist der Punkt, denn hier handelte es sich um einen "wilden Streik", d.h. die Arbeitsniederlegung wurde nicht von einer Gewerkschaft autorisiert. Im übrigen haben sich die "Streikenden" krank gemeldet - m.E. eine nicht übliche Verfahrensweise bei einem Streik.

Sehr interessant finde ich übrigens folgendes Zitat aus Wikipedia: "In Deutschland fielen zwischen 2000 und 2007 im Durchschnitt 5 Arbeitstage jährlich pro Tausend Beschäftigte aus. In Frankreich liegt dieser Wert bei 103 Arbeitstagen, in Spanien bei 173." Quelle

Damit führt Spanien die Statistik weltweit an. Ob dies für ein krisengebeuteltes Land der richtige Weg ist? Muss man einem der großen Wirtschaftszweige in Spanien noch mehr schaden als es ohnehin schon der Fall ist?

Und bitte nicht vergessen, wir reden hier von einem Berufszweig, der im europäischen Vergleich am höchsten bezahlt wird.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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raisa
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Re: Wilder Fluglotsenstreik: 330.000 Passagiere betroffen

Beitrag von raisa »

...ein krisengebeutel Land???

wo ...hier?
da lachen ja die Hühner

und weil sie gut verdienen, dürfen sie nicht streiken?

naja, freie Flüge für freie Deutsche,
..selbst wenn es schneit oder Enteisungsmittel knapp sind.

(müssen jetzt die Spritzer vom Enteisungskommitee auch alle in den Knast)???

oder die Gewerkschaft Verdi, die gerade mal was zurechtbiegt bei den Billigfliegern???
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Oliva B.
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Re: Wilder Fluglotsenstreik: 330.000 Passagiere betroffen

Beitrag von Oliva B. »

raisa hat geschrieben:Doch im Falle des Streikes zeigt die span.Regierung, dass sie noch nicht auf dem Niveau der EU angekommen ist.

Ein Streik, ob angekündigt oder nicht ist eine Auseinandersezung der am Verfahren beteiligten Tarifparteien.

Hier Militärrecht oder ähnliches als "Zuchtmittel° anzuwenden ist nicht nur antidemokratisch sondern, und dies gerade im Hinblick auf die Vergangenheit Spaniens ... faschistisch.

Hallo raisa,

dann bin ich jetzt mal gespannt, welche Lösung du vorgeschlagen hättest...

Die Leidtragende (mal abgesehen von den Fluggesellschaften und der Tourismusbranche) waren die Fluggäste (drunter Alte, Kranke, Kinder), die unversorgt (ohne Decken und Nahrung) auf den spanischen Flughäfen ausharren mussten.

Was hätte die Regierung deiner Meinung nach machen sollen?
raisa
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Re: Wilder Fluglotsenstreik: 330.000 Passagiere betroffen

Beitrag von raisa »

sich raushalten...

und.....Zitat:
....Die Leidtragende (mal abgesehen von den Fluggesellschaften und der Tourismusbranche) waren die Fluggäste (drunter Alte, Kranke, Kinder), die unversorgt (ohne Decken und Nahrung) auf den spanischen Flughäfen ausharren mussten. ..Zitatende.

spätestens dann, wenn auf Malle 2 Jets zusammenkrachen etc. wird man dann darüber nachdenken, ob es denn richtig war, die Fluglotsen bei 20% weniger Lohn 20% mehr Stunden leisten zu lassen.

und es gibt k e i n e "wilden" Streiks, es gibt gewerkschaftlich nStreiks, spontane und "Bummelstreiks".

Das Streikrecht ist das hohe Recht eines Arbeitnehmers ( ausser dem Verkauf seiner Arbeitskraft besitzt er nix ) und
dort hat sich der Staat rauszuhalten und nicht mit Knast zu drohen... ( das wäre Dienstverpflichtung ) und ist in der EU verfassungswidrig.
Spanische Fluglotsen, die unter Repressalien stehen ,sind nunmehr gut beraten, sich an EU-Arbeitsgerichte zu wenden.

Alle Anderen haben eventuelle Behinderungen einfach in Kauf zu nehmen.

rainer - ( Demokrat )
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Re: Wilder Fluglotsenstreik: 330.000 Passagiere betroffen

Beitrag von Oliva B. »

raisa hat geschrieben:sich raushalten...
spätestens dann, wenn auf Malle 2 Jets zusammenkrachen etc. wird man dann darüber nachdenken, ob es denn richtig war, die Fluglotsen bei 20% weniger Lohn 20% mehr Stunden leisten zu lassen.

und es gibt k e i n e "wilden" Streiks, es gibt gewerkschaftlich nStreiks, spontane und "Bummelstreiks".

rainer - ( Demokrat )

Verstehe ich dich jetzt richtig, Rainer? Raushalten und Menschenleben riskieren? Da hört mein Demokratieverständnis auf.

Und es gibt keine wilden Streiks? Dann schau mal in die Presse, ins Internet oder in andere Medien...
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