Oliva B. hat geschrieben:
Ich finde das Thema durchaus interessant, denn ich mache mir darüber genauso Gedanken wie Herbert und girasol.
Da platzen nicht nur in Spanien sondern auch in Deutschland die Tierheime aus allen Nähten, doch trotzdem gibt es Leute, die sich auf irgendeiner HP im Ausland (Tierheim etc.) ein Tier aussuchen und dann weder Kosten noch Mühe scheuen, den Hund oder die Katze (die vorher noch nie in natura gesehen haben) nach D befördern zu lassen.
Ich lehne mich vielleicht ein bisschen weit aus dem Fenster, aber ein Tier in einem deutschen Tierheim mit einem Tier aus Spanien (oder Ungarn oder Rumänien oder der Türkei oder irgendeinem anderen tierrechtlichen "Entwicklungsland") zu vergleichen entspricht in etwa dem Vergleich eines Hartz-IV-Empfängers mit einem Bürgerkriegsflüchtling. Bei den Tieren im Ausland geht es schlichtweg ums Überleben (was in deutschen Tierheimen garantiert ist.)
Selbstverständlich ist das Tier außer akuter Gefahr, wenn es erst mal in den Händen einer Tierschutz-Orga ist. Aber diese Orgas haben zum größten Teil weder Unterstützung aus Spanien noch von ausländischen (deutschen) Spendern. Da die Kontingente begrenzt sind, wartet auf alle Tiere, die von den Orgas nicht aufgenommen und vermittelt werden können, der sichere Tod.
Jedes der sieben Katzenbabies und jede der sieben erwachsenen Katzen, die derzeit unter meinem Dach auf ein neues Zuhause warten, werden von meinen Rätseleinnahmen

versorgt und zunächst mal von genau diesen auch nach Deutschland auf eine Pflegestelle verschickt. Mit etwas Glück finden wir schnell ein neues Zuhause, gewöhnlich versorgen wir sie allerdings wochen- bis monatelang auf eigene Kosten. Diese werden in keinem Fall von
Oliva B. hat geschrieben:
Da kommt allerhand zusammen (vielleicht habe ich auch noch einiges vergessen):
a) Flugkosten
b) Transportbox (die gekauft werden muss)
c) die Hin- und Rückfahrt mit dem Tier zum Flughafen (wie in kalas letzten Fall hier sind das locker 250 km: Sprit + Zeit)
d) die Übergabe an den Flugpaten
e) Abholung am Flughafen in Deutschland, die organisiert werden muss
... den allfälligen Vermittlungskosten gedeckt. Es ist in jedem Fall ein Zuschussgeschäft.
Oliva B. hat geschrieben:
f) Risiko, dass sich das Tier schlecht eingewöhnt, einen psychischen Schaden hat (so ein Fall ist mir bekannt) oder nicht den Erwartungen des neuen Besitzers entspricht.
Das kann in jedem Fall passieren, wird aber auch im Fall von Auslandsvermittlungen von seriösen Orgas berücksichtigt und über Pflegestellen, die das Tier gegebenfalls wieder "zurücknehmen" abgepuffert
Oliva B. hat geschrieben:
In Deutschland können die Interessenten aus dem Tierheim einen Hund oder eine Katze ihrer Wahl aussuchen, sich mit ihnen langsam vertraut machen (Spaziergänge machen) und dann bei Gefallen ohne Wartezeit mit nach Hause nehmen.
Natürlich ist das bequemer und ich wünsche jedem Tier in deutschen Tierheimen ein neues Zuhause zu finden. Aber die Bequemlichkeit für den neuen Besitzer lindert nicht das Elend im Süden.
Oliva B. hat geschrieben:
Das sich dadurch ersparte Geld könnte dann sinnvoll für Kastrationen im Ausland ausgeben werden.
Ist ne geniale Idee. Aber diese Gelder müssten erst mal fließen und dann müsste erst mal jemand dafür sorgen, dass die Tiere auch kastriert werden. Dazu benötigt man Tierärzte, freiwillige Helfer und viel Geduld.
Oliva B. hat geschrieben:
Auch finde ich es nicht in Ordnung, wenn diese Patenhunde oder -katzen anderen Tieren den Platz im Flugzeug wegnehmen, wie Rainer das schrieb. Da sollten die Fluggäste mit eigenen Hunden vorrangig behandelt werden. Mir ist auch so ein Fall bekannt. Da wollte eine Ehepaar von Mallorca aus über Weihnachten nach Hause fliegen. Die Flüge waren lange vorher gebucht, den Hund haben sie kurz vorher aus dem Tierheim geholt und er sollte selbstverständlich mit kommen. Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass das "Hundekontingent" bei AirBerlin bereits erschöpft war. Und so musste der Mann auf einen zwei Tage späteren Flieger (zusätzliche Kosten) umbuchen, wo es noch einen Platz für einen Hund gab.
Nun ja, damit ist dieser Hund eben genau so ein Tierschutzhund, der eine Chance auf ein Leben bekommt. Insofern sollte dieser Besitzer die Orgas besser verstehen als jeder andere - tun sie doch nichts anderes als er selbst. Und die zusätzlichen Kosten waren deshalb bestimmt gut angelegt.
Und jetzt entziehe mir bitte die Schreibrechte für diesen Thread, Oliva, denn ich wollte genau darüber hier eigentlich nicht posten
