Willkommen im deutschsprachigen Spanien-Forum

Hallo Dele,

das war die gota fría im Oktober 2007. Viele Orte an der Küste und auch im Hinterland der Costa Blanca waren von den Unwettern betroffen. Mittlerweile sorgen viele Gemeinden vor, indem wie beispielsweise in Dénia Kanäle und Abflüsse von Unrat befreit und gesäubert werden.

In Els Poblets gibt es allerdings keine höher gelegenen Gegenden. Und nicht vergessen, dass Halbhöhenlage in Küstennähe meist auch gleich finanziell zu Buche schlägt.

Hallo dele,
hallo Teddy,

was ist aus der Immobiliensuche an der Costa Blanca geworden?
Hatte nicht einer von euch beiden im Oktober Besichtigungen geplant?

Spanien lockt Immobilienkäufer mit einer Senkung der Grunderwerbssteuer. Wie viel man da sparen kann, ob sich Vermietobjekte lohnen und Prognosen für die Entwicklung zukünftiger Immobilienpreise stehen in einem ausführlichen Artikel des Hamburger Abendblatt

Damit die Frage nicht untergeht:

Florecilla hat geschrieben:Hallo dele,
hallo Teddy,
was ist aus der Immobiliensuche an der Costa Blanca geworden?
Hatte nicht einer von euch beiden im Oktober Besichtigungen geplant?

Ich teile nicht die Meinung der Mayorität, dass man bei den meisten Häusern noch viel runterhandeln kann, weil sie überteuert sind.

Natürlich gibts noch überteuerte Immobilien. Aber viele Verkäufer sind auch in einer schwierigen Lage, weil es keinen Markt gibt zur Zeit und sind so gezwungen zu jedem Preis zu verkaufen. Das sollte man nicht vergessen.
Viele ältere Menschen müssen verkaufen, weil sie krank sind und zurück wollen.

In jeder anderen Branche wäre es unseriös die Notlage auszunutzen, hier schiebt man es auf die immer noch überteuerten Preise, die man runterhandeln muss. Das finde ich teilweise sehr bedenklich.

Wie gesagt, es gibt noch immer überteuerte Immobilien, aber viel weniger als der Laie denkt.

Cozumel hat geschrieben:Ich teile nicht die Meinung der Mayorität, dass man bei den meisten Häusern noch viel runterhandeln kann, weil sie überteuert sind.

Das sehe ich genauso. Gerade in guten Lagen mit Meer- oder Küstenblick bleibt der Wert doch weitgehend erhalten. Wenn die Immobilie selbst dann noch halbwegs in Ordnung ist, kein großer Renovierungsstau besteht und die Infrastruktur stimmt, mag der Wert aufgrund der Krise vielleicht ein bisschen gefallen sein, aber ganz sicher nicht um 30 bis 50 %.

Auch Notverkäufe gibt es nicht so viele, wie immer wieder zu hören ist. Die meisten verkaufen nicht, weil sie müssen, sondern weil sie aus gesundheitlichen und/oder familiären Gründen nach Deutschland zurück wollen und die eigenen Kinder nicht an der Immobilie interessiert sind. Diese und ähnliche Geschichten habe ich von den Eigentümern der angebotenen Häuser häufig gehört.

Kürzlich habe ich ja von meiner Schnäppchen-Tour berichtet und "Super-Gelegenheiten" waren das alle nicht.

... da überwiegend, nicht nur hier im Forum, mit "gefühlten" Kaufpreisen für Immobilien im Zusammenhang mit der "Immo-Blase" der letzten Jahre mit ebenfalls "gefühlten" Hochpreisen gesprochen wurde, mal nachstehend ganz pragmatisch ein paar Zahlen:

> angenommenes Baujahr des Hauses: 1990
> bei ca. 70-80 m² Wohnfläche
> angenommener damaliger "nackter" Kaufpreis: "Hausnummer" > 100.000 DM > 50.000 €

... ergibt bis heute - bei angenommenen jährlichen Preissteigerungen von 3 % - kumulierend (Zinseszins-Rechnung!)
einen heutigen Kaufpreis von ..... 93.000 €

... unter Betrachtung diverser - nach Erwerb - vorgenommenen "preissteigernden" Baumaßnahmen (z.B. gärtn. Anlage, Terrassenbau, Sonnenschutz, Pool, Abstellraum, Carport, Garage etc.) bzw. techn. Installationen (z.B. Heizungsanlage, Solaranlage für WW, neue Einbauküche etc.)

.... sind durchaus bei Berücksichtigung dieser Punkte heutige Preise von 100.000.-€ - 150.000,-€ - je nach Ausstattung und Zustand angemessen .... diese Preise finden sich z.Zt. bei uns in der Gegend San Fulgencio/Guardamar ja nach Lage in den Aushängen der Immobilienmakler ...

... vielleicht kann dieses Zahlenbeispiel doch etwas an Ernüchterung im Erwartungshorizont des möglichen Verhandlungsspielraumes bringen .... aber die Hoffnung nicht aufgeben ... "Schnäppchen" sind natürlich immer drin, aber die Rosinen im Kuchen muss man erst finden ....

... andererseits muss man sich darüber im Klaren sein, dass für diese Preisspanne kein Neubau nach den jetzt gültigen spanischen Bauvorschriften und den darin neuerdings festgeschriebenen bautechnischen Standards herzustellen ist

Florecilla hat geschrieben:Kürzlich habe ich ja von meiner Schnäppchen-Tour berichtet und "Super-Gelegenheiten" waren das alle nicht.

Hallo Ihr Lieben,

ja Florecilla, damit hast du auch genau den Nagel auf den Kopf getroffen, was unsere eigenen Erfahrungen betrifft.

Wir waren letzte Woche für 4 Tage vor Ort (Raum Els Poblets, Denia, Calp) und waren - mal abgesehen von dem Mistwetter - leider auch von den gezeigten Immobilien enttäuscht.

In unserer Preisklasse haben wir nicht annähernd etwas gefunden, was ich als "nett" oder "schön" bezeichnen würde. Was uns gezeigt wurde, waren Minigrundstücke (<150 qm) mit Häusern, deren Zustand ich wohlwollend als "abgewohnt" bezeichnen würde.

Nur eine Immobilie (in Els Poblets) war wirklich gepflegt mit größerem Grundstück (>500 qm), lag aber dann auch gleich 30000 € über unserem Budget.

Preisnachlässe wurden zwar angeboten, lagen aber maximal bei 10.000 € und damit deutlich unter 10 %.

@cozumel:
Du hast also offensichtlich recht, wenn du schreibst, man könne nicht mehr viel runterhandeln. Es mag auch sein, dass bei Häusern in den höheren Preisklassen die Preise angemessen sind.
Ich muss aber sagen, dass ich das meiste, was uns in unserer Preisklasse angeboten wurde, immer noch für überteuert halte. Für die gezeigten "Schuhkartons" in dem jeweiligen Zustand wären mir ehrlich gesagt 100000 € noch zu viel und ich wäre auch dann noch weit davon entfernt, den Eindruck zu haben, hier eine Notlage auszunutzen.

Mein Fazit:
Wir haben kein einziges Objekt gesehen, was ich als "Schnäppchen" bezeichnen würde. Das absolute Minimum für etwas "Vernünftiges" liegt aus meiner Sicht bei 170000 €. Das ist dann aber halt ein angemessener Preis und kein Schnäppchen gewesen.

In Anbetracht der aktuellen Lage gehe ich aber nicht davon aus, dass die Immobilienpreise in naher Zukunft wieder steigen werden und glaube, dass die Preise (nicht in guten Lagen, aber im "Massenmarkt") noch weiter Fallen werden. Dafür habe ich zu viele "se vende"-Schilder gesehen. Auch die anderen Rahmenbedingungen sehen nicht gut aus (z.B. anhaltende Krise, hohe Arbeitslosigkeit in Spanien, Erhöhung der Gebühren und Abgaben für Hausbesitzer weil der spanische Staat Geld braucht,...). Da überlegen viele (einschließlich meiner Person) ob sie nicht lieber etwas mieten und haben mit Reparaturen, Steuern, Abgaben, Einbrüchen, laufenden Kosten, ... nichts am Hut.

Deshalb werde ich in jedem Fall noch weiter abwarten, mit Sicherheit im kommenden Jahr nochmal für länger als eine Woche an die Costa Blanca fahren und mich dann nochmal umsehen. Mal sehen, wie es dann aussieht.

Gruß
Teddy

Teddy, die Häuser, die im untersten Preissegment angeboten werden, sind häufig wirklich nicht mehr interessant.

Man muss dabei wissen, dass sich interessante Wohngebiete in Spanien fast alle an der Küste befinden und deshalb auch entsprechend teuer sind. Ausnahmen sind die grossen Städte wie Madrid und Sevilla zum Beispiel. Aber da würdest du Dich wundern was Du da für Dein Geld bekommen würdest, nämlich garnichts.


Küstennähe rechnet man bis zu ca. 30 Km von der Küste weg (kann auch mal mehr sein). Denn es geht ja nicht nur um das Meer oder Meerblick, sondern auch um Infrastruktur und Arbeitsplätze.

Alles was sich im 10 Kilometerbereich der Küste befindet ist entsprechend teuer, alleine von den Grundstückpreisen.

Häuser um 150.000 mit entsprechender Infrastruktur wie Du sie wünschst, können deshalb nichts taugen. Und natürlich können sie auch nicht renoviert sein. Als wir vor ein paar Jahren unser Haus in Calpe kauften und renovierten, bezahlten wir für die Renovierung ungefähr das, was Du für das ganze Objekt anlegen willst

Oder Du erwischst einfach mal jemand auf dem falschen Fuss, der derartig dringend verkaufen muss, dass ihm jeder Betrag recht ist. Aber sowas kann dauern. Ich schaue für einen Freund schon Jahre nach so etwas in Calpe und Umgebung.

Bitte nicht böse ein, wenn ich so offen spreche.

baufred hat geschrieben:.... sind durchaus bei Berücksichtigung dieser Punkte heutige Preise von 100.000.-€ - 150.000,-€ - je nach Ausstattung und Zustand angemessen .... diese Preise finden sich z.Zt. bei uns in der Gegend San Fulgencio/Guardamar ja nach Lage in den Aushängen der Immobilienmakler ...

... vielleicht kann dieses Zahlenbeispiel doch etwas an Ernüchterung im Erwartungshorizont des möglichen Verhandlungsspielraumes bringen .... aber die Hoffnung nicht aufgeben ... "Schnäppchen" sind natürlich immer drin, aber die Rosinen im Kuchen muss man erst finden ....

... andererseits muss man sich darüber im Klaren sein, dass für diese Preisspanne kein Neubau nach den jetzt gültigen spanischen Bauvorschriften und den darin neuerdings festgeschriebenen bautechnischen Standards herzustellen ist

@baufred
Das passt auch genau zu unseren Erfahrungen und Vorstellungen von "angemessenen Preisen".
Wie im Eingangsposting erwähnt, waren wir ja schon vorher im Raum Torrevieja unterwegs und haben dort viele "anständige und gepflegte Häuser" in unserem Budget bis 140000 € gesehen (manche sogar mit Privatpool). Es war auch bei deutlich höher angesetzten Objekten ein Preisnachlass zwischen 10 % und 20 % möglich, sodass man auch da wieder von einem "angemessenen Preis" sprechen konnte.
Da uns der Norden aber landschaftlich eher angesprochen hat, hofften wir auch dort etwas in dieser Preisklasse zu finden und auch entsprechenden Verhandlungsspielraum bei den Preisen zu haben. Zwischen dem, was man für das Geld im Süden angeboten bekommt und dem, was man dafür im Norden angeboten bekommt, liegen aber Welten... so zumindest unsere Erfahrung.

Cozumel hat geschrieben: Häuser um 150.000 mit entsprechender Infrastruktur wie Du sie wünschst, können deshalb nichts taugen. Und natürlich können sie auch nicht renoviert sein. Als wir vor ein paar Jahren unser Haus in Calpe kauften und renovierten, bezahlten wir für die Renovierung ungefähr das, was Du für das ganze Objekt anlegen willst

Bitte nicht böse ein, wenn ich so offen spreche.

Hallo Cozumel,

ich hatte nicht den Eindruck, dass sich die Häuser im Süden der Costa Blanca von der Bausubstanz oder Qualität her von denen im Norden wesentlich unterscheiden. Meist waren an der gesamten Küste ja auch die gleichen Bauträger unterwegs.
Im Süden bekommt man für 140000 € schon ein vernünftiges Haus. Im Norden kosten vergleichbare Objekte (Zustand, Größe, Ausstattung, Pflegezustand) aber um die 40.000 € mehr.
Hier lässt sich der Verkäufer im Norden seinen "exlusiveren Touch" und seine "landschaftlichere Schönheit" gegenüber dem Süden bezahlen, was aber nichts mit der Bausubstanz, Küstennähe oder der vorhandenen Infrastruktur zu tun hat. Das ist im Süden ebenso vorhanden.

Natürlich sind die individuellen Ansprüche an eine Immobilie sehr verschieden, aber eben auch die finanziellen Möglichkeiten. Ich habe für mein Budget auch keine renovierte Villa mit Meerblick usw. erwartet, aber eben doch deutlich mehr als das, was wir gesehen haben.

Ansonsten haben wir (so glaube ich) vermutlich sogar den gleichen Geschmack im Bezug auf Immobilen. Bei Preisen ab 280000 € gibt es schon eine Menge schöner Häuser .... aber das kann ich mir halt nicht leisten

... und warum sollte ich böse über deine Worte sein ? Kein Problem.