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Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 16:38
von Brujadepaco
Genau.......so ist das. Da ich oft von Deutschen Nachbarn gebeten werde mit zu gehen zum Übersetzen ins Centre de Salud, habe ich das ja auch schon sehr oft persönlich erleben können, wie das abläuft.
Dann noch: Ein Herr, der nicht Resident war hier, aber ein eigenes Haus hatte, hat 3 Wochen hier im Krankenhaus gelegen, durch seinen Gesundheitszustand ein sehr teurer Patient, und es war alles kostenlos für ihn. Nur seine EU-Krankenlarte wurde kopiert für die Unterlagen. In Deutschland ist es doch auch so, dass man als krankenversicherter Patient pro Tag Krankenhausaufenthalt eine Summe XXXXX zuzahlen muss.

LG Anna

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 16:53
von TorreHoradada
pedrokw hat geschrieben:Bitte - ihr Lieben - verbreitet doch nicht solche Falschmeldungen -
Man muß natürlich in's Centro de Salut zum Arzt gehen, nicht zu niedergelassenen Ärzten - ich selbst wurde schon einige male dort behandelt und die Medis waren kostenlos
Genau Peter. Es ist natürlich, wie in Deutschland auch, ob man Privatpatient oder gesetzlich versicherter Patient ist.
Als gesetzlich versichert ist der E111 mittlerweile auf der EU-Chip-Karte. Bei einem normalen Arztbesuch also ins Centrum de Salut.

Wir haben in Torre de la Horadada ebenfalls einen "staatlichen" Arzt. Da ist das Procedere wie folgt:
Nach Pilar de la Horadada ins Centrum de Salut, dort unter Vorlage der Krankenversichertenkarte die spanische SIP-Karte abholen.
Die ist 3 Monate gültig. Mit der SIP bekommt man in Torre also einen Arzttermin. Um Abrechnung etc. muss man sich nicht kümmern. Die Medikamente sind frei. Man kann sich natürlich auch in Pilar de la Horadada behandeln lassen.

Ich selber hatte mir mal das Schienbein gebrochen. Da brauchte ich noch nicht einmal die Versichertenkarte vorlegen.
Also im Krankenhaus. Es war zwar schwierig zur Haupturlaubszeit ein freies Bett zu bekommen aber das ist eine andere Sache.

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 17:00
von pedrokw
hola -
ergänzend dazu die Liste der Vertragsländer

Seit diesem Jahr gehört Kroatien auch dazu - da war doch eine Frage .... :-\

saludos - bis dann >>>

Jetzt sind wir natürlich wieder "Offtopic", aber ich denke das paßt zu den "armen" Apothekern .... :mrgreen:

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 17:20
von kala
andersrum funktioniert es sehr ähnlich.
wir hatten die Variante Herzinfarkt in D und alles lief offiziell über die AOK. Es gab keine Abrechnung. Wir mussten allerdings den diese Summe xy für das Krankenbett zahlen. Das ist wohl irgendwie eine festgesetzte Summe für die ersten 21 Tage oder so (ich habs vergessen). diese werden wohl nicht eingeklagt bei EU "menschen" aber wir waren so froh über die problemlose Behandlung, dass wir es natürlich gezahlt haben. Und ich finde es auch absolut ok. Wenn man nur einmal im Krankenhaus war und die Summen gesehen hat die da anfallen, sollte sich kein Mensch beklagen, wenn er 10 Euro Praxisbebühr oder einen Aufenthaltsbeitrag zahlen soll.
Die Medis konnten wir auf Rezept in der Apotheke holen, mussen sie allerdings selber zahlen, was ebenfalls ok ist, wenn man sich freut, gerade überlebt zu haben.
Rentner zahlen übrigens in Spanien nichts dazu (spanische Rentner), die kommen mit den Rezpeten und trange die Medis beutelweise heim. Seit neuesten wird von der Sozialversicherung auf die Rezepte der Preis aufgedruckt, damit etwas mehr Feingefühl in den Verbrauch kommt. Die Menschen sind sich nicht bewusst, was sie einzahlen / eingezahlt haben und wie schnell die Einzahlungen von einer ganzen FAmilie für nur einen einzigen Krankheitsfall aufgebraucht sind. ich kann nur sagen, zum Glück rennt in Spanien (noch ) nicht jeder zum Arzt, wenn er irgendetwas minimales hat. Das System kann so nicht funktionieren. Genau wie in D, Krankenkassen hin oder her, effektiv oder nicht, die Krankeheiten und deren akutelle Behandlungen kosten derart viel Geld, dass die Klagen der nicht wirklich ernsthaft kranken Patienten mir oft übertrieben vorkommen.

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 18:15
von pedrokw
hola Kala,
kala hat geschrieben:Die Medis konnten wir auf Rezept in der Apotheke holen, mussen sie allerdings selber zahlen, was ebenfalls ok ist, wenn man sich freut, gerade überlebt zu haben.

es ist (fast) alles richtig was du geschrieben hast, aber mit der EHIC hätten auch die Medis kostenfrei sein müssen - natürlich hast du in deutschen Apotheken eine Zuzahlung pro Medikament abhängig von der Packungsgröße ....
Das bedeutet, dass in D, im Vergleich zu Spanien, die Zuzahlung bei bestimmten Medis höher ist als sie hier in E kosten ...
Man hätte noch viel dazu zu sagen, aber das Thema (FetzThema hihi) verdiente einen eigenen Thread ....
kala hat geschrieben: Das System kann so nicht funktionieren. Genau wie in D, Krankenkassen hin oder her, effektiv oder nicht, die Krankeheiten und deren akutelle Behandlungen kosten derart viel Geld, dass die Klagen der nicht wirklich ernsthaft kranken Patienten mir oft übertrieben vorkommen.
Ist es nicht sozialer, besser, wenn ein Staat seine eigenen Bürger subventioniert anstatt teure Kriege in der "halben" Welt zu führen .... ? :-\

saludos - bis dann >>>

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 18:29
von calpe06
Die 100 Euro waren nicht beim privatem Arzt sondern bei der Urgencia da sich mein Sohn das Schluesselbein gebrochen hatte.
Und ich dachte dort wird man eben behandelt. Aber als privat Versicherte mussten wir dann ins Centro Medico und sind sofort dran gekommen.

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 18:42
von pedrokw
calpe06 hat geschrieben:Die 100 Euro waren nicht beim privatem Arzt sondern bei der Urgencia da sich mein Sohn das Schluesselbein gebrochen hatte.
Und ich dachte dort wird man eben behandelt. Aber als privat Versicherte mussten wir dann ins Centro Medico und sind sofort dran gekommen.
Das heißt also, dass ihr in D nicht gesetzlich versichert seid, nur privat ... ? Wenn ich das richtig verstanden habe .... ?

bis dann >>>

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 20:24
von Oliva B.
So neu ist das Eingangsthema eigentlich nicht. Die Apotheker hatten sich bereits den "Empörten" angeschlossen. In dem CBN-Artikel ist nur von Apothekern der Region Valencia die Rede, doch auch andere Regionalregierungen verweigern seit Monaten die Zahlung ausstehender Rechnungen.
K640_Farmacia.JPG
Jaja, die armen Apotheker. Mir tränen die Augen!
Gerade an der Küste wurden sie gezwungen, sich durch den Pillentourismus eine goldene Nase zu verdienen. Da hält sich auch mein Mitleid in Grenzen.
Den kleinen Apotheken in strukturschwachen Landesteilen geht es da schon eher an den Kragen, ihnen fehlt die Laufkundschaft der Städte, die gerne noch kosmetische Artikel mitnimmt. Die dortigen Apotheker müssen sich mit deutlich weniger Einnahmen begnügen, besonders wenn sie sich gerade selbständig gemacht haben und hohe Kredite tilgen müssen.

Glaubt man der CBN weiter, klagen die Apotheker, dass die Regierung im Laufe der Jahre "Vitaminkomplexe und Medikamente gegen grippale Infekte" aus dem Leistungskatalog gestrichen hätte. Die müssen die Kassenpatienten in Deutschland schon lange selbst bezahlen, genauso wie saftige Zuzahlungen für verordnete Medikamente. Die Zuzahlungen in Deutschland sind oft höher als der Preis, den man für Medikamente in spanischen Apotheken zahlen muss.

Doch richtig lächerlich finde ich die Klage der Apotheker, dass seit 2008 ein Preissturz bei den Medikamenten stattfindet. Logisch, denn durch Generika (wirkstoffgleiche Kopien von Markenmedikamenten) verdient der Apotheker natürlich nicht mehr so viel (sie kosten nur rund ein Drittel des Originals), aber die gesetzliche Krankenkasse spart dadurch Milliardenbeträge ein. Und allein darauf kommt es in Krisenzeiten an und nicht darauf, wie viele Wohnungen, Landhäuser und Autos sich ein Apotheker durch diese Einsparungen weniger leisten kann. Ich kenne einen Apotheker, der 8.000 Euro umsetzt - am Tag!

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 20:33
von calpe06
Wir sind hier privat versichert. In Deutschland waren wir gesetzlich versichert.
Mein Mann ist in Deutschland noch privat versichert, weil er noch dort arbeitet.
Er ist Selbststaendig und somit nimmt ihn keine gesetzliche Versicherung.
Damals, wo er noch Angestellter war, hat man ihn regelrecht aus der gesetzlichen
rausgeschmissen, weil er ueber dem Satz verdient hatte.
Er zahlt fuer sich 327 Euro im Monat und hat 500 Euro selbstbeteiligung. Alles darueber koennen wir
bei der KK abgeben. Uns hat es eigentlich auch was gebracht, dass er privat ist, denn die gesetzliche
kostete im Monat ca. 800 Euro. Und in den letzten 6 Jahren war er nicht mehr beim Arzt.
Also bekommen wir jedes Jahr so und soviel zurueck, was ja auch positiv ist.

Re: Apotheker fürchten um ihre Existenz

Verfasst: So 13. Nov 2011, 20:44
von Oliva B.
calpe06 hat geschrieben:Wir sind hier privat versichert. In Deutschland waren wir gesetzlich versichert.
Mein Mann ist in Deutschland noch privat versichert, weil er noch dort arbeitet.
Er ist Selbststaendig und somit nimmt ihn keine gesetzliche Versicherung.
Damals, wo er noch Angestellter war, hat man ihn regelrecht aus der gesetzlichen
rausgeschmissen, weil er ueber dem Satz verdient hatte.
Hallo Steffi,
deine Aussage entspricht nicht den Tatsachen.

Alle Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherung können ihre Mitgliedschaft nach dem Ende der Versicherungspflicht freiwillig fortsetzen. Auch Selbständige. Sie können nicht aus der gesetzlichen Krankenkasse geschmissen werden, denn auch Selbständige zahlen ihre Krankenversicherung bis zum Erreichen der Krankenversicherungsgrenze (Jahresdurchschnitt). Alles, was sie darüber hinaus verdienen, ist versicherungsfrei.