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Re: Steueroffensive in Spanien
Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 12:41
von TorreHoradada
Josefine hat geschrieben:
Irgendwie werden nun mehrere Themen zeitgleich besprochen (Barzahlung, Erbschaftssteuer)
War nur auf rainers Post gemünzt. Da haben wir ja einen extra Thread für
Josefine hat geschrieben:
In dem Artikel des 1. Postings geht es doch in erster Linie um die
Offenlegung der Auslandsvermögen, die am 31.12.12 bestanden haben (über 50.000). Gilt für
alle hier Ansässigen (über 183 Tage im Jahr). Diese Online-Erklärung ist bis 30.04.12 abzugeben.
Damit erhöhen sich doch keine Steuern, nix. Kein deutscher Resident (z.B. Rentner) hat doch i.d.R. einen Nachteil davon bzw. eine finanzielle Einbuße. Es ist einfach nur eine Lästigkeit und der Steuerberater verdient wieder, wenn er bei der Ausfüllung des Online-Formulares behilflich ist.
Wer jedoch als Spanier Schwarzgelder im Ausland gebunkert hat, der hat nun vielleicht schlaflose Nächte.
Grüsse

Josefine
Im Prinzip gebe ich Dir da recht @ Josefine. Lediglich, dass sich die Steuern dadurch nicht erhöhen, das sehe ich dann doch anders. Denn zum Vermögen zählt jede Art von Kapitalanlagen. Ob es nun Bargeld, Immobilienbesitz, Gold, Aktien oder Aktienanteile, andere geldwerte Beteiligungen und sogar die Versicherungen ( hier meine ich Renten- und Pensionskassen für noch nicht Rentner

) sowie von rainer wahrscheinlich gemeinten Unternehmensbeteiligungen. Und da können schon mal schnell über 50.000,-- € als Summe stehen. Und schon haben wir die Besteuerung !!!!!
Denn trotz oder gerade durch das Doppelbesteuerungsabkommen gilt der sogenannte Progressionsvorbehalt. Wer also meint er hätte brav seine Steuern in dem jeweiligen Land bezahlt, den kann es hart treffen wenn der Steuersatz des anderen Landes dann doch höher liegt. Selbst wenn der Steuersatz gleich sein sollte und es in dem einen Land keine Freigrenzen gibt, erfolgt eine Nachversteuerung.
Ich sehe hier eher das Problem des noch mehr gläsernden Menschen, egal wo er gerade wohnt. Was geht es denn spanischen Staat an welche Besitztümer ein deutscher Resident in Deutschland besitzt ???? Oder anders herum, was geht es denn deutschen Staat an was z.B. ein Spanier oder Türke oder Grieche in seinem Heimatland besitzt? Klar - jeder Staat will Einnahmen haben, zumal ja Milliarden einfach verschleudert werden durch ignorante Beamte. Dafür gibt es dann andere Beamte die das Geld dann von Otto-Normalo holen.
Wenn ich es aus einem positiven Winkel betrachte dann wäre es ein Schritt in die richtige Richtung eines EU-weiten Steuerrechtes. Aber davon sind wir noch weit entfernt. Es gibt zwar einen EU-Haushalt aber fiskalpolitisch derzeit keine Einigung und Installation des längst überfälligen Holding-Finanzamtes der EU. Und genau das bräuchte die gesamte EU. Dann wären solche "Zwischenlösungen" eines jeweiligen Landes mit sogar abweichenden Steuerrichtlinien und -höhen nicht mehr nötig und der Steuerpflichtige wäre dann nicht mehr schwebend der Gefahr der Steuerhinterziehung ausgesetzt. Dabei meine auch ich den Normalbürger, der mit Schwarzgeld nichts zu tun hat.
Re: Steueroffensive in Spanien
Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 12:54
von Montemar
Darum habe ich gepostet, das Thema habe ich bereits eingestellt. Denn durch den eingestellten Link geht doch alles hervor !
http://leywerk.wordpress.com/2013/01/27 ... svermogen/
Re: Steueroffensive in Spanien
Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 13:12
von TorreHoradada
Sorry Susann, das hatte ich vorher überhaupt nicht gelesen :(
Re: Steueroffensive in Spanien
Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 13:33
von Montemar
TorreHoradada hat geschrieben:Sorry Susann, das hatte ich vorher überhaupt nicht gelesen :(
Du hast doch alles wunderbar gesagt. Aber ich finde aus diesem Link geht alles hervor, was man wissen muß/sollte - nicht nur zu diesem Thema !

Re: Steueroffensive in Spanien
Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 13:55
von rainer
Josefine hat geschrieben:..Wer jedoch als Spanier Schwarzgelder im Ausland gebunkert hat, der hat nun vielleicht schlaflose Nächte. ..Josefine
Das glaube ich weniger. Wer Schwarzgeld bunkert, dürfte das wohl pfiffig genug anstellen, denke ich mal. Dagegen trifft es offiziellen ausländischen Immobilien- oder auch Unternehmensbesitz nahezu unweigerlich. Und wer hat den hauptsächlich? Spanier wohl eher nicht. Außer den "ganz dicken Fischen", und die haben sowieso ganz andere Möglichkeiten. Und eben das meinte ich damit, dass theoretisch zwar das Gesetz für alle gleich ist, aber in der Praxis...Und deswegen mein Ausdruck von der "Geldpipeline", die eben vor allem für ausländischen Vermögen von residenten Ausländern besonders ergiebig sein dürfte.
TorreHoradada hat geschrieben:
... Wer also meint er hätte brav seine Steuern in dem jeweiligen Land bezahlt, den kann es hart treffen wenn der Steuersatz des anderen Landes dann doch höher liegt. Selbst wenn der Steuersatz gleich sein sollte und es in dem einen Land keine Freigrenzen gibt, erfolgt eine Nachversteuerung.
.....was geht es denn deutschen Staat an was z.B. ein Spanier oder Türke oder Grieche in seinem Heimatland besitzt? Klar - jeder Staat will Einnahmen haben, zumal ja Milliarden einfach verschleudert werden durch ignorante Beamte. Dafür gibt es dann andere Beamte die das Geld dann von Otto-Normalo holen..
Du sagst es.
Re: Steueroffensive in Spanien
Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 15:03
von Josefine
Ich komme noch einmal auf das neue Meldegesetz zurück (Posting Nr. 1)
Die Spanier haben seit Jahresbeginn mehr als hundert Milliarden Euro aus dem Land geschafft. Das gab die Zentralbank in Madrid bekannt.
Quelle:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/vo ... 46034.html
Durch dieses neue Meldegesetz kann jedoch der spanische Staat auch prüfen, ob auch alles ordnungsgemäß versteuert worden ist. Ich finde da nix falsch dran.
Und nun zu den deutschen Residenten (über 183 Tage in Spanien). Natürlich fallen sie auch unter dieses neue Gesetz.
Sie sind mit ihrem gesamten Welteinkommen in Spanien steuerpflichtig, ob sie es nun wollen oder nicht.
Wenn sie das nicht wollen, müssen sie sich hier halt weniger aufhalten.
Nun ein Beispiel für die Meldepflicht eines Residenten: Wenn ich eine Immo in Spanien und eine in Deutschland habe, dann muss ich es in diesem Falle lt. dem neuen Gesetz melden. Sollte ich z.B. in D 4 Monate leben und in Spanien 8 Monate, dann zahle ich doch keinen Cent spanische Steuern mehr. Ich muss den deutschen Immobesitz zwar melden, aber an der Steuerhöhe an das spanische Finanzamt ändert sich nix.
Oder ein anderes Beispiel eines deutschen Residenten (über 183 Tage im Jahr in E):
Der Ehemann hat 30.000 EUR auf der hohen Kante in D und die Ehefrau ebenfalls. Jeder hat jedem Kontovollmacht gegeben. Da also jeder über 60.000 EUR quasi verfügen kann, muss jeder eine Meldung abgeben. Aber dadurch ändert sich doch auch nix an deren Steuerhöhe. Die Ersparnis wird doch nicht versteuert sondern lediglich die Zinseinkünfte. Diese Zinseinkünfte kann man natürlich nicht mehr verschweigen.
Grüsse

Josefine
Re: Steueroffensive in Spanien
Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 15:16
von TorreHoradada
Hast Du einmal etwas von Vermögenssteuer gehört?
Re: Steueroffensive in Spanien
Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 15:21
von Josefine
TorreHoradada hat geschrieben:Hast Du einmal etwas von Vermögenssteuer gehört?
Dann muss der deutsche Resident halt unter 183 Tage hier wohnen. Ansonsten muss man sich eben an die spanischen Gesetze halten. Warum sollte es für Deutsche einen Sonderstatus geben?
Außerdem habe ich gelesen, liegt der Freibetrag für eine Vermögenssteuer bei 700.000 EUR. Oder liege ich da falsch?
Grüsse

Josefine
Re: Steueroffensive in Spanien
Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 15:36
von rainer
Josefine hat geschrieben:Ich komme noch einmal auf das neue Meldegesetz zurück (Posting Nr. 1)
....Die Spanier haben seit Jahresbeginn mehr als hundert Milliarden Euro aus dem Land geschafft. .....
...Durch dieses neue Meldegesetz kann jedoch der spanische Staat auch prüfen, ob auch alles ordnungsgemäß versteuert worden ist. Ich finde da nix falsch dran.
Ich auch nicht.
Aber wenn der spanische Staat es nun tatsächlich schafft, da nun noch heranzukommen, geb ich einen aus.

Re: Steueroffensive in Spanien
Verfasst: Fr 8. Feb 2013, 15:41
von rainer
TorreHoradada hat geschrieben:Hast Du einmal etwas von Vermögenssteuer gehört?
Am schlimmsten ist die Erbschaftssteuer, bei fast keinen Freibeträgen. Hier werden ja schon heute in Spanien Immobilien unter Deutschen aus steuerlichen Gründen nicht vererbt, sondern man verschenkt in Deutschland Geld unterhalb der Freibeträge, mit denen das zu erbende Haus hier dann offiziell gekauft wird, weil das so viel günstiger ist.