Zugunglück bei Santiago de Compostela

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benicalptea
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Re: Zugunglück bei Santiago de Compostela

Beitrag von benicalptea »

sol hat geschrieben:..

einfach nur furchtbar------entsetzlich

menschliches Versagen ? oder wie ?

...
Ja, mindestens würde ich sagen! Zu hohe Geschwindigkeit! Erlaubt sind dort 80km/h und der Bursche hatte wohl an die 190km/h drauf!

Schlimm. Möchte auch mein Mitgefühl ausdrücken.
Gruß Sascha
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Oliva B.
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Re: Zugunglück bei Santiago de Compostela

Beitrag von Oliva B. »

Florecilla hat geschrieben:[...]die Santiago de Compostela anlässlich der heutigen Feierlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons der Stadt, des Heiligen Jakobs, besuchen wollten.
Der Apostel Jakobus ist nicht allein Schutzpatron von Santiago de Compostela, sondern gleichzeitig auch von vielen Städten und Dörfern Spaniens, außerdem Schutzpatron aller Wallfahrer und Pilger, der Kavallerie, der Landstreitkräfte des spanischen Heeres (Ejército de Tierra), deren Hymne mit "¡Santiago y cierra, España!" (Sankt Jakob... und schließe Spanien!) endet und zum traditionellen Schlachtruf des spanischen Heeres wurde. Santiago musste sogar herhalten als Schutzheiliger gegen die Mauren und erhielt nach deren Vertreibung den Beinamen Matamoros (Maurentöter).
Doch darüber hinaus ist Santiago auch noch eins: Schutzpatron Spaniens!

Es ist ein schreckliches Ende für die Menschen, die voller Vorfreude nach Santiago de Compostela gefahren sind, um den Feiertag dort zu begehen. Auch mein Mitgefühl gilt den Opfern der Angehörigen.

Rajoy, am 27. März 1955 selbst in Santiago de Compostela geboren, ordnete heute eine dreitägige Staatstrauer an.
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Montemar
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Re: Zugunglück bei Santiago de Compostela

Beitrag von Montemar »

Zuallererst allen Betroffenen mein Beileid für das unermessliche Leid.

Aber was ich nicht verstehe ist, wieso hat dieser Hochgeschwindigkeitszug - eine technische Meisterleistung - nicht eine einfache Sicherung, die bei Limitüberschreitung eine automatische Vollbremsung auslöst, wenn z.B. der Lokführer einen Herzinfarkt oder Schwächeanfall erleidet, daß man ausgerechnet an der falschen Stelle einspart!

Die Lokführer-Gewerkschaft (Semaf) brachte eine Debatte mit der Behauptung ins Rollen, die Tragödie hätte mit dem modernen ERTMS-Tempokontrollsystem an der Unglücksstelle verhindert werden können. Da die 2011 eingeweihte Hochgeschwindigkeitsstrecke aber vier Kilometer vor Santiago - kurz vor der Unfallstelle - ende, sei das ältere ASFA-System im Einsatz gewesen, das den Zug beim Überschreiten der erlaubten Geschwindigkeit nicht immer automatisch abbremse, klagte Semaf-Generalsekretär Juan Jesús Fraile im Radio. „Ideal wäre es gewesen, wenn man die Hochgeschwindigkeitsstrecke bis Santiago fertiggebaut hätte“, sagte er.

An der Unglücksstelle hatten die Konstrukteure für die Hochgeschwindigkeitszüge keine neue Trasse gebaut, sondern die Gleise neben den Schienen der konventionellen Bahnlinie verlegt. Experten hatten schon vor Jahren bemängelt, dass die Kurve problematisch sei. Dies bekamen schon die Fahrgäste zu spüren, die bei der Einweihung der Strecke im Dezember 2011 bei der Premiere dabei waren. Sie verspürten, wie die Zeitung „El País“ erinnerte, beim Einbiegen in die Kurve einen kräftigen Ruck: Einige von ihnen hätten damals fast das Gleichgewicht verloren


http://www.costanachrichten.com/aktuell ... ch-unglück
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sonnenanbeter
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Re: Zugunglück bei Santiago de Compostela

Beitrag von sonnenanbeter »

Montemar hat geschrieben:[...] wieso hat dieser Hochgeschwindigkeitszug - eine technische Meisterleistung - nicht eine einfache Sicherung, die bei Limitüberschreitung eine automatische Vollbremsung auslöst, wenn z.B. der Lokführer einen Herzinfarkt oder Schwächeanfall erleidet, [...]
An jedem Führerstand gibt es einen sogen. "Totmannschalter". Wird dieser nicht regelmässig in einem bestimmten Zeitraum gedrückt, wird automatisch eine sofortige Bremsung des Zuges eingeleitet.
Ausserdem hatte der Lokführer mit Sicherheit einen Streckenplan dabei, in dem die zugelassenen Geschwindigkeiten für jeden Streckenabschnitt aufgeführt sind.

Meiner Meinung nach hat der Kerl ganz einfach gepennt.

Gruss
Herbert
Gruss
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Montemar
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Re: Zugunglück bei Santiago de Compostela

Beitrag von Montemar »

sonnenanbeter hat geschrieben:
Meiner Meinung nach hat der Kerl ganz einfach gepennt.
Das denke ich auch, denn diese hohe Geschwindigkeit kann man nicht anders rechtfertigen. Gepennt, alkoholisiert, der Kick... In seiner Haut möchte ich nicht stecken, für so eine Verantwortungslosigkeit soviele Menschen auf dem Gewissen zu haben. Immer wieder entsetzlich, wie unschuldige Menschen sterben müssen, ob durch menschliches- oder technisches Versagen und die Verantwortlichen überleben :((

Bedauernswert, daß meist - wenn soviele Menschen zu beklagen sind, erst etwas unternommen wird, um solch ein erneutes Unglück evtl. zu verhindern.

Ich hoffe nur, daß jeder Betroffene entschädigt wird, was man in Geld ja nun wirklich nicht aufwiegen kann. :((
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Akinom
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Re: Zugunglück bei Santiago de Compostela

Beitrag von Akinom »

Montemar hat geschrieben:
sonnenanbeter hat geschrieben:
Meiner Meinung nach hat der Kerl ganz einfach gepennt.
Das denke ich auch, denn diese hohe Geschwindigkeit kann man nicht anders rechtfertigen. Gepennt, alkoholisiert, der Kick... In seiner Haut möchte ich nicht stecken, für so eine Verantwortungslosigkeit soviele Menschen auf dem Gewissen zu haben. Immer wieder entsetzlich, wie unschuldige Menschen sterben müssen, ob durch menschliches- oder technisches Versagen und die Verantwortlichen überleben :((

Bedauernswert, daß meist - wenn soviele Menschen zu beklagen sind, erst etwas unternommen wird, um solch ein erneutes Unglück evtl. zu verhindern.

Ich hoffe nur, daß jeder Betroffene entschädigt wird, was man in Geld ja nun wirklich nicht aufwiegen kann. :((

Also wie ich das verstanden habe, hat der Lokführer das "absichtlich" getestet - er ist wohl richtig "irre" gewesen.
Sollte das wirklich so sein, ist das noch schrecklicher. :((
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Montemar
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Re: Zugunglück bei Santiago de Compostela

Beitrag von Montemar »

Spätestens bei diesen Aussagen hätte man ihn suspendieren müssen…

Auf seiner inzwischen gesperrten Facebook-Seite soll der 52-Jährige in der Vergangenheit auf Facebook mit seiner Raserei geprahlt haben. Er habe das Foto eines Zug-Tachometers veröffentlicht, der 200 Stundenkilometer anzeigte, berichteten spanische Zeitungen. „Ich bin am Anschlag, ich kann nicht schneller fahren, sonst kriege ich eine Strafe“, soll er kommentiert haben. Ein weiterer Eintrag lautete demnach: „Was für ein Spaß das wäre, sich ein Rennen mit der Guardia Civil zu liefern und sie zu überholen, so daß ihr Radar in die Luft gehen würde, haha. Was für eine Riesenstrafe für Renfe.“
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Akinom
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Re: Zugunglück bei Santiago de Compostela

Beitrag von Akinom »

...genau das habe ich gemeint!!
sol
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Re: Zugunglück bei Santiago de Compostela

Beitrag von sol »

dazu :

Der Fortschritt der Menschheit besteht in der Zunahme ihres problematischen Charakters.

Egon Friedell
Gruss Wolfgang
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basi
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Re: Zugunglück bei Santiago de Compostela

Beitrag von basi »

sol hat geschrieben:dazu :

Der Fortschritt der Menschheit besteht in der Zunahme ihres problematischen Charakters.

Egon Friedell
Also diesen Satz möchte ich so lieber nicht unterschreiben.

Und zu den Anschuldigungen gegen den Lokführer muss man vor einer Be(Ver)urteilung erstmal Fakten haben, aber WENN sich das bewahrheiten sollte, ....
nein das will ich gar nicht glauben.

Liebe Grüße
basi
ich verspreche nichts, und das halte ich auch
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