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Re: Apfelplantagen
Verfasst: So 29. Sep 2013, 09:22
von Cozumel
Montemar hat geschrieben:Würde vorschlagen das Fallobst in karitative Einrichtungen abzugeben, daß die Kinder wenigstens einen Apfel zum Frühstück in der Schule haben; auch für Erwachsene nicht ungesund, denn ein Apfel am Tag erspart den Arzt.
Es spricht ja auch nichts dagegen es von Interessierten abholen zu lassen. Ich vermute nur, dass man da auf Ablehung stösst.
Meine Nachbarin hat ihren Haushalt aufgelöst und wollte massenweisse Bettwäsche, Geschirr und Kleidung an caritative Einrichtungen verschenken. Frustrierenderweise stand sie bald wie eine Bittstellerin da. Da sie kein Fahrezug besass war sie auf Abholung angewiesen. Letztlich kam dann nach einigen Anläufen die Caritas.
Re: Apfelplantagen
Verfasst: So 29. Sep 2013, 10:03
von Cozumel
Ich bin nicht so überzeugt davon, dass das jemals funktionieren wird, eine Veränderung vom Verbraucher zu erwarten.
Ich gehe oft zum aldi und kaufe dort eine bestimmt Brotsorte.
Wenn ich dann bei meinem Rundgang durch den Supermarkt, an den erschwinglichen Mangos (die ich mir sonst immer verkneife) und Nektarinen und Sherrytomaten vorbeikomme, die meist preiswerter sind als sogar beim Mercadona, soll ich sie liegen lassen?
Genau so unrealistisch fand ich immer den Anspruch, Ausländer hätten Schuld an den zugebauten Küsten.
Die wenigsten Ausländer haben sich ein Grundstück an der Küste ausgewählt und gebaut, sondern fanden bereits fertige Immobilien vor. Kann man erwarten, dass sie aus grundsätzlich Erwägungen heraus nicht kaufen um dann zuzusehen, wie der nächste zugreift?
Nach meinem Gefühl, muss wo anders angesetzt werden, etwa auf dem Level der Cooperativas oder im Fall der Immobilien bei den Gemeinden. Soll es ok sein, wenn die Gemeinden alles genehmigen und sich daneben noch selbst bereichern und von den Kaufinteressenten wird erwartet, dass er altruistische Motive verfolgt?
Re: Apfelplantagen
Verfasst: So 29. Sep 2013, 11:34
von vitalista
Ich denke schon, dass der Verbraucher einiges bewirken kann.
Gerade fällt mir die Aktion von Greenpeace in den 90ern ein, als sie in Zusammenarbeit mit einer ostdeutschen Firma FCKW-freie Kühlschränke entwickelten und Unterschriften sammelten, wer bereit ist, FCKW-freie Kühlschränke zu kaufen wenn sein jetziger kaputt geht. Die Flut der Unterschriften bewirkte das Umdenken bei den großen Firmen.
Dadurch ist mir so richtig bewusst geworden, es gibt auch die Macht des Verbrauchers.
Versteh mich nicht falsch Cozumel, natürlich erwarte ich vom Verbraucher keine Allheillösung, kaufe ich doch auch selbst mal (um bei unserem Thema zu bleiben) Obst und Gemüse bei Aldi & Co. Aber ich bemühe mich, überwiegend beim kleinen Händler um die Ecke (meiner hat jetzt leider schließen müssen) zu kaufen, der die Produkte hier aus der Gegend verkauft. Und er ist auch gar nicht immer so viel teurer als Aldi & Co. Es ist das Bewusst machen, wo kaufe ich, das mich veranlasst mir nun einen anderen kleinen Händler zu suchen.
Trotzdem geißel ich mich nicht, wenn auch mal die ach so günstigen Tomaten vom Discounter in meinem Einkaufswagen liegen.
Wenn ich bei uns an den großen Orangenplantagen entlang fahre habe ich mich schon öfter gefragt, ob sich die Obstbauern nicht genausogut stellen, wenn sie ein großes Schlid "Pflücken erlaubt" und ähnlich wie bei den Selbstbedienungsständern bei Tageszeitungen eine Kasse dazu stellen. Okay,okay, es ist etwas blauäugig, unter Umständen sind Früchte und Kasse futsch aber wenn es etwas einigermaßen "Klausicheres" als Kasse gäbe, wäre es einen Versuch wert. Ich glaube ja immer noch, dass der überwiegende Teil der Menschheit ehrlich ist.
Ich glaube auch, dass so ein Schild "Pflücken erlaubt" an der von ayscha gefundenen Apfelplantage (und an den vielen anderen, die brach liegen) einen Sinn machen würde.
Zum einen würden die Äpfel nicht vergammeln, zum anderen lösen solche Aktionen vermutlich vermehrt Diskussionen aus, die bestenfalls Aktionen wie das obige Greenpeace-Beispiel auslösen.
Re: Apfelplantagen
Verfasst: So 29. Sep 2013, 11:53
von villa
Ja ein trauriger Anblick.
Bei uns gibt es seit kurzem eine Initiative von Coop. die verkaufen jetzt auch hässliche Früchte zu tieferen Preisen. Es spielt ja keine Rolle ob ein Apfel schön ist oder nicht für Apfelmus oder Kompott.
Ich habe jetzt noch nichts gehört wie das von den Verbrauchern angenommen wird, finde die Idee aber gut.
Es gäbe ja auch genug Arbeitslose zum pflücken und liefern in caritative Einrichtungen
Ja ja ich weiss das ist nicht realistisch, manchmal frage ich mich einfach warum.
Oder warum stellt ein Landbesitzer seine Früchte nicht einfach zur Verfügung, wenn er schon nicht ernten kann.
Oder meint ihr die Leute sind zu faul die Früchte zu sammeln oder pflücken wenn sie dürften? Das kann ich mir fast nicht vorstellen.
Möglichkeiten gäbe es wohl schon, auch wenn die die Probleme der Bauern nicht lösen, aber wenigstens müssten die Früchte nicht verkommen.
Bei uns sind Lebensmittel ja so und so viel teurer, und doch reicht es nicht, dass die Bauern davon leben könnten. Und da wundere ich mich doch sehr oft wie billig das in Spanien ist. Und dann wundern sich die Leute wenn sie so was wie Formfleisch oder syntetischen Käse bekommen
Und wenn ich bei kleinen Produzenten möglichst direkt kaufe bin ich meiner Meinung nach am besten dran. Meistens hervorragende Produkte, korrekte Preise und ich weiss woher das Produkt kommt. Leider ist das in Spanien ja noch nicht so verbreitet. Aber ich glaube die Spanischen Bauern sind auch noch nicht so weit. Auch wenn ich mich da nicht so auskenne. Hofläden oder ähnliches habe ich jedenfalls noch kaum gesehen.
Re: Apfelplantagen
Verfasst: So 29. Sep 2013, 12:52
von ville
Die Sache mit dem Obst ist ein leidiges Thema. Wir haben selbst keine Erträge irgendwelcher Art außer ein paar Zitronen. Da ich selbst gerne Äpfel esse, halte ich ständig Ausschau nach knackigen, süßsauren, saftigen mit noch vertretbar zäher Schale und nicht zuviel Wachs, die zudem bezahlbar sind. Noch so gerne würde ich bei einem Bauern in der Nähe selbst pflücken, aber bisher habe ich kein derartiges Angebot gesehen
Bei Direktanbietern an einem Straßenstand zu kaufen schien uns eine gute Option zu sein, aber nach mehreren Reinfällen (unter Vorzeigeobst auch angegammeltes) halten wir uns eher zurück und wählen am Markt/im Supermarkt eben aus....
Dabei scheint mir bei dem Missverhältnis zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen die Direktvermarktung schon eine gute Option zu sein, solange es nicht um größere Mengen geht.
.
Noch ein Wort zu Montemars statement ( Sage ja, das Forum artet immer immer zum Stammtischforum ab, man will anscheinend unter sich sein! Gut so ! Man kennt sich, man mag sich, man liebt sich, man ist einer Meinung ! )
Dieser Eindruck hatte sich mir gelegentlich auch aufgedrängt. Nachdem ich mich mal entsprechend geäußert hatte, kam der Rat, ich solle mich eben an Forentreffen oder Stammtischen beteiligen.....
Re: Apfelplantagen
Verfasst: So 29. Sep 2013, 12:58
von ayscha
villa du hast mich auf eine idee gebracht.... ich werde mir einpaar äpfel holen...(darf ich dass?? ist das nicht gestohlen... .. die plantage liegt ganz abgelegen weit und breit kein haus...) und einige gläser apfelmuss einmachen... ich liebe apfelmus., warum bin ich nicht auf die idee gekommen...es hat verschiedene sorten äpfel ..es gibt doch eine finca im hintergrund aber sie ist unbewohnt....

Re: Apfelplantagen
Verfasst: So 29. Sep 2013, 13:00
von Josefine
villa hat geschrieben:
Es gäbe ja auch genug Arbeitslose zum pflücken und liefern in caritative Einrichtungen
Gerade viele Arbeitslose haben nur die Möglichkeit als
Erntehelfer (natürlich gegen Bezahlung!) einige Wochen oder Monate im Jahr zu arbeiten. Es ist oft nur ihre einzige Verdienstquelle. Habe es mir von spanischen Erntehelfern in Andalusien bei einem Smalltalk erklären lassen. Sie reisen dafür von Ort zu Ort, sie waren auch schon an der Costa Blanca (für welche Ernte weiß ich nicht mehr) und in Frankreich (zur Apfelernte). In den übrigen Zeiten sind sie arbeitslos. Als ich mit ihnen sprach, waren sie schon in den Startlöchern für die Olivenernte in Andalusien.
Ich denke, diese Arbeitslosen-Gruppe fällt also für das kostenlose Apfel-Pflücken aus.
Wer soll es denn dann machen? Die Arbeit als Erntehelfer ist eine Knochenarbeit. Die läßt man sich als Arbeitsloser natürlich bezahlen.
Ich denke, es ist alles nicht so einfach, dieses Problem zu lösen.
Grüße
Josefine
Re: Apfelplantagen
Verfasst: So 29. Sep 2013, 13:10
von Cozumel
Ich glaube Selbstbedienung wäre schon recht gut, aber im Gegensatz zu Erdbeerfelder sind Obstplantagen doch noch anders.
Die Landwirte haben vielleicht Angst, dass ihnen Laien das Obst mit den Ästen runterreisen oder vom Baum fallen, dann müsste eine Versicherung abgeschlossen werden.
Heutzutage ist ja nichts mehr einfach.
Re: Apfelplantagen
Verfasst: So 29. Sep 2013, 13:27
von ayscha
Cozumel hat geschrieben:Ich glaube Selbstbedienung wäre schon recht gut, aber im Gegensatz zu Erdbeerfelder sind Obstplantagen doch noch anders.
Die Landwirte haben vielleicht Angst, dass ihnen Laien das Obst mit den Ästen runterreisen oder vom Baum fallen, dann müsste eine Versicherung abgeschlossen werden.
Heutzutage ist ja nichts mehr einfach.
da hast du recht cozumel... ich möchte aber die äpfel vom boden auflesen die noch gut sind und davon hat es zu genüge... weisst du die ganze anlage ist ungepflegt.. ich weiss nicht wann der besitzer das letztemal dort war.... alles bäume sind noch voll von äpfeln die man aber sicher nicht mehr verkaufen kann... mal sehen ich frage ob jemand den besitzer kennt... oder ich verkleide mich als wildschwein und lese die vom boden auf.... sie bedienen sich ja auch vom fallobst...
Re: Apfelplantagen
Verfasst: So 29. Sep 2013, 14:32
von Florecilla
vitalista hat geschrieben:Wenn ich bei uns an den großen Orangenplantagen entlang fahre habe ich mich schon öfter gefragt, ob sich die Obstbauern nicht genausogut stellen, wenn sie ein großes Schlid "Pflücken erlaubt" und ähnlich wie bei den Selbstbedienungsständern bei Tageszeitungen eine Kasse dazu stellen. Okay,okay, es ist etwas blauäugig, unter Umständen sind Früchte und Kasse futsch aber wenn es etwas einigermaßen "Klausicheres" als Kasse gäbe, wäre es einen Versuch wert. Ich glaube ja immer noch, dass der überwiegende Teil der Menschheit ehrlich ist.
In Deutschland gibt es die Initiative
Mundraub, im Prinzip auch in jedem anderen Land umsetzbar.
Hier bei uns in der Region gibt es aber auch viele Obst- und Gemüsefelder, auf denen man selbst pflücken kann und dann seinen Ertrag direkt vor Ort bezahlt.
ville hat geschrieben:Noch ein Wort zu Montemars statement ( Sage ja, das Forum artet immer immer zum Stammtischforum ab, man will anscheinend unter sich sein! Gut so ! Man kennt sich, man mag sich, man liebt sich, man ist einer Meinung ! )
Dieser Eindruck hatte sich mir gelegentlich auch aufgedrängt. Nachdem ich mich mal entsprechend geäußert hatte, kam der Rat, ich solle mich eben an Forentreffen oder Stammtischen beteiligen.....
Nichts für ungut, aber ein gut funktionierendes, aktives Forum zum Stammtisch-Forum zu erklären, weil einmal monatlich ein Treffen stattfindet, halte ich für Unsinn. Wer an den Treffen teilnehmen kann und will, kann das tun und wen jemand nicht interessiert ist, dann eben nicht. Selbst ich - als Admin und Mod - bin nicht häufig bei den Treffen vor Ort. Na und? Deshalb habe ich noch lange nicht das Gefühl, nicht zugehörig zu sein oder meine Meinung einer Mehrheit anpassen zu müssen. Mich stören vielmehr Montemars ständige negative Äußerungen, die in meinen Augen nur den Zweck haben, schlechte Stimmung zu verbreiten.