So: ich hatte fast keine Zeit , den Bericht zu Ende zu bringen . Jetzt geht es jedoch an den letzten Teil.
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Zurück in Islamabad, suchen wir uns nach einer Übernachtung einen Bus nach Multan. Die Stadt mit über einer Mill. Einwohner liegt am Indus. Hier sind wir 1979 schon mal durchgekommen, aber nicht in Nord-Südrichtung, sondern von West nach Ost auf dem Weg nach Nepal.
Die motorisierte Rikscha ist auch hier das überall verfügbare, wendige und preiswerte Verkehrsmittel von A nach B oder auch für kleine Sightseeing-Touren.
Wie in fast allen größeren Städten um den indischen Subkontinent gibt es schöne Gebäude zu sehen, und überall herrscht emsiges Leben und Treiben, wenn dieses nicht durch zu große Hitze bis zum späten Nachmittag ausgesetzt wird....
Dann ist pakistanische Siesta angesagt . Heißt : in der Öffentlichkeit hängen die Herren sichtbar ab.
Duftende Blütengirlanden sind begehrt und - wo es Wasser gibt - auch reichlich zu haben.
Geschäftstüchtige Jungs tragen auch schon ihren Anteil zum Familieneinkommen bei.
Ein Blick in die Gassen der Stadt zeigt, dass man sich hier um den Nachwuchs keine Sorgen machen muss.
Melonen sind in der gesamten arabischen und südostasiatischen Welt geschätztes Grundnahrungsmittel.
Um die Ecke sehen wir ein typisches Beispiel hiesiger Kunst: bemalter Schwerlastwagen
Hätte man einen Grill dabei: Fleisch könnte man im Orient fast überall bedenkenlos kaufen, denn es ist stets frisch und bis zum Abend verzehrt, weil es kein Überangebot und keine Gefriertruhen gibt. Vom Fliegenschwarm darf man sich nicht abschrecken lassen.

(Hier ist er allerdings durch Fliegengitter vom Fleisch fern gehalten....
Wir wollen einen Ausflug über Land zu einem Mausoleum machen. Der Bus fährt angeblich in die richtige Richtung.
Auf der Landstraße vor uns schwankt ein suboptimal beladener LKW und der Fahrer hofft, dass heute der Seitenwind ausbleibt !
Dann sind wir am Ziel. Die Ruinen eines Mausoleums aus dem 14.Jh. liegen vor uns Jahaniyan Jahangasht war ein berühmter Sufi, und er bekam hier neben vielen Gefolgsleuten seine letzte Ruhestätte. Ein typisches Beispiel für solche Grabstätten islamischer Prägung auf dem ind. Subkontinent.
Er zieht vorbei, und auch wir ziehen weiter, wollen zum Bahnhof in der nahe gelegenen Stadt.
Hier warten wir auf unseren Zug nach Süden und mit uns viele andere Fahrgäste.
Endlich kommt der Zug angerattert, gezogen von einer bollernden Diesellok. ICE - Standard haben wir natürlich nicht erwartet.
Wir erreichen die Stadt Sukkur, ebenfalls am Indus gelegen.
Am Ufer liegen Boote wie aus einem anderen Zeitalter. Ein Stück weiter räkelt sich eine große Zahl Wasserbüffel in der trüben Brühe des mächtigen Stroms.
Wo wir auch sind, wir werden bestaunt. Die Menschen sind freundlich, und das haben wir auch nicht anders erwartet.
Einmal mehr nutzen wir eine Rikscha , um die Stadt und ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen.
Die City von Karachi, unserer letzten Station, strafen wir mit Missachtung und halten uns vor dem Rückflug nach Europa lieber am Strand auf.Weniger um zu baden, vielmehr um das Leben dort zu beobachten. Ein Ausritt mit einem Reittier ist eher etwas für die Einheimischen oder Kinder, aber die Geschäfte gehen nicht gut...
Am letzten Abend schlendern wir auf einem Nachtmarkt umher.
Schuhe und Pantoffeln kaufen wir keine. Mit einem gebildeten älteren Herrn in Paradeuniform unterhalten wir uns eine Weile über Gott und die Welt. Er ist Polizist, Freund und Helfer...
Dann geht es auf den Flug, und eine interessante Reise mit starken Eindrücken wird in unseren Köpfen noch eine Weile nachwirken.

„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)