Covid spielt glücklicherweise in unserem Alltag (momentan) keine große Rolle mehr. Obwohl ich ein eingefleischter Pessimist bin, habe ich bereits 2020 daran geglaubt, dass es irgendwann wieder ein normales Leben geben wird, was für die allermeisten Menschen dann erfreulicherweise relativ schnell der Fall war, so dass uns das Coronavirus inzwischen in erster Linie als dummdreiste Ausrede daherkommt, wenn irgendwas Ewigkeiten dauert, Waren nicht verfügbar und Personen nicht an ihrem Arbeitsplatz anzutreffen sind.
Ob die Impfungen etwas bringen, ob Masken wirklich helfen, das war für mich nie relevant. Die Situation war extrem, außerdem völlig neu, und niemand wusste damit umzugehen, geschweige denn, hätte ein hundertprozentiges Patentrezept gehabt. Wobei natürlich Schwurbler außen vor sind, denn die wissen ja im Gegensatz zu seriösen Wissenschaftlern immer alles hundertprozentig, ohne Spielraum für Zweifel oder die Bereitschaft für neue Erkenntnisse.
In so einer Lage bin ich für alles offen, was eventuell helfen kann und mir augenscheinlich nicht schadet. Da ich keinerlei Nebenwirkungen bei meinen Impfungen hatte, und die Nebenwirkungen von Covid vom qualvollen Tod bis hin zu lebenslänglich Long Covid reichen können, gab es für mich nie einen Zweifel, meinen Arm bereitwillig hinzuhalten, wenn immer turnusmäßig eine Nadel aufblitzte. Und das mache ich auch 2024 noch.
Bei den Masken ist es noch extremer. Dass das OP Team solche trägt, wenn man selbst unter dem Messer liegt, hat noch keinen gegen den Staat rebellieren lassen, obwohl die Operateure ja eigentlich an Sauerstoffmangel ersticken müssten, wenn gerade mal der halbe Blinddarm rausgeholt ist, und das Loch noch sperrangelweit offen steht. Auch Videos von Ärzten mit simultan zehn Masken vor dem Gesicht und gut sichtbaren 98% Sauerstoffsättigung am Fingerclip konnten einige nicht davon überzeugen, dass die OP Maske beim Einkauf nicht zum Erstickungstod führt - im Gegensatz zu Covid, wenn es einen richtig erwischt.
Deswegen war für mich auch das Tragen einer Maske selbstverstandlich. Ob es etwas gebracht hat? Wer weiß. Aber dass es mir nicht geschadet hat, davon bin ich überzeugt, und deswegen gilt das gleiche wie für die Impfung: wenn man kein Patentrezept hat, ist alles, was nach aktuellem Erkenntnisstand nicht schadet und möglicherweise einen Nutzen hat, auf jeden Fall eine sinnvolle Maßnahme.
Dass an der Goldgrube und anderswo innerhalb nur weniger Monate Impfstoffe das Licht der Welt erblickten, dürfte vermutlich eine der größten pharmakologischen Leistungen unserer Zeit sein, und mich würde auch eine Studie interessieren, wie vielen Impfgegnern und Nichtdenkern von Geimpften das Leben gerettet wurde, und sei es nur durch das freie Bett in der Notaufnahme.
So, mal sehen, ob ich nach diesem Roman nun endlich schlafen kann.
Eventuell kann Atze ja irgendwo eine Studie ausgraben über Hypochonder, die um 17 Uhr einen Kaffee trinken und dann nach Mitternacht immer noch wach liegen.
