Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Ereignisse und aktuelle Geschehnisse aus Politik, Wirtschaft und Umwelt (Klima-, Natur- und Tierschutz) werden hier diskutiert.
Ulrike
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Ulrike »

langsam gewinne ich den Eindruck, das alles unternommen wird, um Spanien unter den Rettungsschirm zu zwingen......gemäss dem Motto: Du stolzer Spanier (Rajoy), lege endlich deinen Widerstand ab und komme in unsere Obhut....die Auflagen von der EU werden nicht grausamer sein als die von Rajoy&Co schon vorgenommen resp. noch kommenden Massnahmen, doch dann würde dem ganzen Filz endlich mal ein "objektiveres" Kontroll- und Lenkungsorgan beigestellt.....wenn das so weitergeht wie jetzt, dann hat Rajoy bald mit "Staatsstreichen" zu rechnen und ob das der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes guttut, wage ich zu bezweifeln....
premwalia
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von premwalia »

Es ist doch schon immer eigenartig mit der Politik. Erst ist das Volk (der Großteil jedenfalls) unzufrieden mit der jeweiligen Regierung. Dann gibts Neuwahlen, alle glauben den großen Sprüchen :twisted: die beim Wahlkampf rausposaunt werden. Mit großem Hallo und großer Erleichterung hat man dann endlich eine andere Partei an der Spitze..... schon nach kurzer Zeit stellt sich auch hier wieder die Ernüchterung ein, auch diese Partei hat nur "leere" Versprechungen gemacht. Das ganze geht dann wieder von vorne los. :evil: Ich frag mich wirklich, was ist das eigentlich mit dem Volk, warum jubeln sie immer wieder und glauben immer wieder das, was ihnen beim Wahlkampf versprochen wird. Mittlerweilen ist es doch ziemlich gleich-gültig, wer an der Spitze steht. Korrupt sind sie alle. Das ganze System muss doch neu hinterfragt werden. Wer auch gerne mal querdenkt, http://www.wissensmanufaktur.net/interviews

Das ganze Spiel kann man auf die meisten Länder anwenden.
Saludos
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TorreHoradada
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von TorreHoradada »

Nur macht es einen Unterschied ob ein Politiker von der Wirtschaft, sagen wir, Beratungshonorar erhält oder ob Politiker Steuer- bzw. öffentliche Gelder sich in die eigene Tasche stecken. Denn solche Vergabepraxis wie in Spanien ist in Deutschland undenkbar.

Abgesehen von dem Aufweichen der EURO-Kriterien damals spielen jetzt auch die amerikanischen Ratingagenturen in dem großen Pokerspiel mit. Das hat nichts mehr mit normaler Wirtschaft bzw. Wirtschaftsraum zu tun. Das ist Kapitalismus in Reinkultur.
Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde,
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Ulrike
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Ulrike »

Anfang Oktober gabe es bei Arte einen Themenabend zum Thema "Finanzkrise" - mit weitreichendem Rückblick auch in vergangene Finanz- und Wirtschaftskrisen-, wo auch die Bedeutung und Verfilzung der Rating-Agenturen aufgezeigt wurde....wirklich sehenswert und es gibt noch die Wiederholungen (16. und 20.10)....

hier der link dazu: http://videos.arte.tv/de/videos/der-gro ... 65918.html

Ich habe danach erstmal zwei Tage gebraucht, um meine Wut im Bauch wieder weg zu bekommen.....und es wird sich leider wiederholen, weil diejenigen, die es zu verantworten haben, kaum oder gar nicht bemerkenswert zur Verantwortung gezogen werden, der Mensch allgemein nach dem Prinzip Hoffnung lebt, es immer wieder genügend Menschen geben wird, die sich anstecken lassen von der Aussicht auf das schnelle Geld, eine Vielzahl der Menschen einfach gierig sind, nach Macht und dem Mittel dazu (Geld) und dafür über Leichen gehen..... :((
premwalia
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von premwalia »

@ulrike, leider ist das video nicht verfügbar. Für den Rest Deines Posts kann ich Dir nur zustimmen.
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Brujadepaco
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Brujadepaco »

TorreHoradada hat geschrieben:Nur macht es einen Unterschied ob ein Politiker von der Wirtschaft, sagen wir, Beratungshonorar erhält oder ob Politiker Steuer- bzw. öffentliche Gelder sich in die eigene Tasche stecken. Denn solche Vergabepraxis wie in Spanien ist in Deutschland undenkbar.

Abgesehen von dem Aufweichen der EURO-Kriterien damals spielen jetzt auch die amerikanischen Ratingagenturen in dem großen Pokerspiel mit. Das hat nichts mehr mit normaler Wirtschaft bzw. Wirtschaftsraum zu tun. Das ist Kapitalismus in Reinkultur.
Hallo Peter, Dein Satz mit der "Vergabepraxis" ist zwar nicht so klar..wie Du das genau meinst, aber ich denke, dass Du meinst, dass hier von den jeweiligen Rathäusern oder oder ..........Aufträge "verschoben" werden. Haben wir ja schon öfters gelesen, aber.............wenn Du schreibst das sei in Deutschland undenkbar, dann kann ich nur herzlich lachen. In Deutschland wird genau so geschoben und getrickst.............nur, ich sage immer, die Deutschen können es besser vertuschen.
Und es ist doch so, wenn man in Deutschland mal genau "hinschaut" oder recheriert, dann findet man auch etliche Leichen im Keller.
Ich kann aus eigener beruflicher Praxis sagen, dass ich es miterlebte wie Aufträge "verschoben" wurden und das nicht nur einmal.

LG Anna
Liebe Grüsse Anna
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Ulrike »

Geld resp. Macht hat eine höhere Anziehungskraft als Ethik und Moral und das gerade bei denjenigen, die das Geld und die Macht schon haben....die Gier nach Geld resp. Macht ist einfach unersättlich und erklärt, warum gerade das korruptive "Annahmeverhalten" auch nicht bei den Wohlhabenden und Mächtigen aufhört....der kleine Bedienstete lässt sich "kaufen", weil er das Geld objektiv gesehen braucht, der grosse Mann/die grosse Frau, weil er/sie das Geld resp. andere Vorzüge subjektiv braucht, für das Ego, als Machtgebärde....und der, der auf der "Aktivseite" der Korruption sitzt, also Geld oder andere Vorzüge geben möchte, der will auch nur eines: sich materielle oder immaterielle Vorzüge erschleichen, zu seinem (Macht) Vorteil, wo er sonst wohl nicht oder nur mit wesentlich mehr Aufwand zum Zuge gekommen wäre....

Die Ausgangsbasis und die Zielsetzung der Korruption ist eigentlich überall gleich, doch die Wege zum Ziel unterscheiden sich doch sehr von Kultur zu Kultur.....die Südeuropäer, Südeamerikaner und auch in den Ost-Block-Staaten inkl. Russland wird es beinahe öffentlich und mit einer gewissen "Brutalität" zelebriert, in vielen asiatischen Ländern zurückhaltend freundlich, in den nordeuropäischen Staaten und den USA wird korruptives Verhalten öffentlich gebrandmarkt doch im Hinterhof dezent vollzogen.....Die Korruption hat ihre Quelle in einigen menschlichen Schwächen, die sich meiner Meinung nach nicht ausmerzen lassen, allenfalls in Grenzen halten.....leider......
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Oliva B. »

Brujadepaco hat geschrieben:Hallo Peter, Dein Satz mit der "Vergabepraxis" ist zwar nicht so klar..wie Du das genau meinst, aber ich denke, dass Du meinst, dass hier von den jeweiligen Rathäusern oder oder ..........Aufträge "verschoben" werden. Haben wir ja schon öfters gelesen, aber.............wenn Du schreibst das sei in Deutschland undenkbar, dann kann ich nur herzlich lachen. In Deutschland wird genau so geschoben und getrickst.............nur, ich sage immer, die Deutschen können es besser vertuschen.
Und es ist doch so, wenn man in Deutschland mal genau "hinschaut" oder recheriert, dann findet man auch etliche Leichen im Keller.
Ich kann aus eigener beruflicher Praxis sagen, dass ich es miterlebte wie Aufträge "verschoben" wurden und das nicht nur einmal.
Ich weiß nicht, Bruja, wie lange du schon in Spanien lebst. "Aufträge verschieben" mag in Deutschland genauso oft vorkommen wie anderswo, aber Schwarzarbeit wird stark kontrolliert und jeder mittelständige Unternehmer wird sich schwer hüten, seinen guten Ruf zu riskieren, indem er seinen Kunden anbietet, die Mehrwertsteuer "zu sparen". Das ist hier in Spanien schon ein Volkssport. Da werden Leute schon seltsam angeguckt, wenn sie die 21 Prozent I.V.A. freiwillig zahlen wollen.
TorreHoradada hat geschrieben:Nur macht es einen Unterschied ob ein Politiker von der Wirtschaft, sagen wir, Beratungshonorar erhält oder ob Politiker Steuer- bzw. öffentliche Gelder sich in die eigene Tasche stecken. Denn solche Vergabepraxis wie in Spanien ist in Deutschland undenkbar.
Ich weiß nicht, Torre. Ich finde schon, es dass es ein Unterschied ist, ein Beratungshonorar zu beziehen oder öffentliche Gelder in der eigenen Tasche zu versenken. Oder habe ich dich da falsch verstanden? #:-s
Aber es sind nicht die Honorare, das sind doch echte Peanuts. Es sind die in unheimlich hohen Maße hinterzogene Mehrwertsteuer, die Korruption und die Schwarzbeit, die den Staaten in Südeuropa das Genick brechen.

Wir hatten dieses Thema schon einmal separat behandelt: Vetternwirtschaft und Arbeitslosigkeit. Damals hatte ich einen Link eingestellt, dass sich Deutschland mit Japan den 14. Platz im Korruptionswahrnehmungsindex teilt , Spanien liegt auf Platz 31. QuelleCorruption Perceptions Index 2011.
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Josefine »

Was in Griechenland passiert, kann nach einer Zeitverzögerung vielleicht auch in Spanien passieren? Ich hoffe nicht. :((

Was jetzt zu lesen ist, ist schon krass. Statt in Griechenland Steuern zu zahlen, zahlt die größte Firma Griechenland diese nun an die Schweiz. http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 60822.html

Ja, so funktioniert der jetzige Kapitalismus. Immer sehen, wie kann man den größten Reibach machen. :sad:

Grüsse :)
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Gruß Josefine :)
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Oliva B.
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Re: Deshalb blickt Spanien in den Abgrund

Beitrag von Oliva B. »

"Griechenlands größte Firma flieht in die Schweiz" - so lautet der Titel deines Links, Josefine.
Josefine hat geschrieben:Was in Griechenland passiert, kann nach einer Zeitverzögerung vielleicht auch in Spanien passieren? Ich hoffe nicht. :((
Warum nicht? :-\ Auf der Flucht sein, ist "in".

Anleger fliehen genauso wie Immigranten vor der Krise. Investoren flüchten aus Spanien-Bonds - und auch Unternehmen flüchten aus Spanien. Nur das schuldengeplagte Spanien sieht sich nicht unter Zugzwang, schnell unter den Euro-Rettungsschirm zu flüchten. #:-s
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