Willkommen im deutschsprachigen Spanien-Forum

Mal ein paar Zahlen für euch, um die gegenwärtige Situation bezüglich Reisemöglichkeiten einschätzen zu können.
Hier die gemeldeten aktuell noch Erkrankten je 100.000 Einwohner in ein paar Ländern Europas berechnet aus Daten auf Wikipedia.
(Achtung, diese Zahlen werden leider nicht korrekt erfasst, obschon sehr wichtig, beruht also teilweise auf Abschätzungen)
AT 13 abnehmend
DE 19 abnehmend
CH 20 abnehmend
F 84 leicht abnehmend
ES 132 abnehmend
IT 134 abnehmend
(Ohne Gewähr, da schnell mal berechnet)

Die Lage ist in Spanien und Frankreich noch lange nicht so weit, wie in AT, DE oder CH.
Dennoch gibt es Regionen in Spanien, die ebenfalls gering betroffen waren und sind, so dass eine lokale Öffnung Sinn ergibt.

Kommentar:
Ich finde es schlimm, dass in den meisten Medien nicht die aktuelle Situation beschrieben wird, sondern immer nur die aufsummierten Fallzahlen genannt werden. Das ist wie ein Starren auf den KM-Zähler im Tacho, in der Hoffnung, dass die Zahl wieder kleiner würde. Wichtiger ist aus meiner Sicht die aktuelle Geschwindigkeit (aktuelle Erkrankten über Zeit) und das Risiko (aktuelle Fälle je 100.000 Einwohner).

Es fehlt immer noch eine an die Region und dortige Situation angepasste Reaktion der Regierungen und Politiker, statt dem Eiertanz aus Ländersicht.

Eisbär hat geschrieben: ↑Mi 13. Mai 2020, 08:14
Dennoch gibt es Regionen in Spanien, die ebenfalls gering betroffen waren und sind, so dass eine lokale Öffnung Sinn ergibt.

Ja, das fällt besonders auf, wenn man sich die Zahlen aus Spanien anschaut. Von den gestern gemeldeten 426 neuen Fällen kamen alleine 329 aus vier (Cataluña 184, Castilla y León 53, Madrid 48 und Castilla La Mancha) der insgesamt 19 Regionen.

Und wenn man es genauer betrachtet, wird man sehen, dass gerade dicht besiedelte Gebiete (Grossstädte) ein Problem haben, nicht die eher leeren Landstriche. Aber das ist ja auch klar: Hohe Personendichte = hohe Kontaktdichte

Mir erschien es eigentlich logisch, dass alle, die in spanisches Hoheitsgebiet einreisen, sich in Quarantäne begeben müssen, während alle anderen schon in Bars und Restaurants sitzen können...

Neben dem Gesundheits- und dem Innenminister wird bei einer internationalen Öffnung des Landes auch der Verkehrsminister ein Wörtchen mitzureden haben. In seinem letzten bolletín mit der Nr. 131, das ebenfalls gestern erschienen ist, werden hauptsächlich die nationalen Flug- und Fährverbindungen zwischen den kanarischen Inseln geregelt.

Wenn die internationale Öffnungen beginnen, so werden zuerst die Kanaren davon profitieren, denn sie sind schon seit dem 3.Mai in Phase eins. Aber auch die Balearen, die sich seit 11. Mai in Phase 1 befinden. Dahin hatten es die Städte Valencia und Alicante geschafft. Das bedeutet aber auch, wenn die Balearen und Kanaren ihre 3 Phasen hinter sich haben, unsere nah gelegenen Flughäfen, die zu den Städten Alicante und Valencia gehören, noch hinterherhinken....

Alicante- Elche haben schon eine Überprüfung und Urachenklärung beantragt, von der sie sich eine Revidierung der Entscheidung und damit nachträglich ein Aufstieg in Phase 1 erhoffen und der Epidemiologe Fernando Simón, Leiter des Centro de Coordinación de Alertas y Emergencies im spanischen Gesundheitsministerium, prognostizierte in der Zeitung "Levante-EMV" in dieser Woche, dass die vierzehn Gesundheitsabteilungen der Autonomen Gemeinschaft Valencia, die sich noch in Phase 0 des Deeskalationsprozesses befinden, in wenigen Tagen zu Phase 1 übergehen können.

Oliva B. hat geschrieben: ↑Mi 13. Mai 2020, 09:25 Mir erschien es eigentlich logisch, dass alle, die in spanisches Hoheitsgebiet einreisen, sich in Quarantäne begeben müssen,

Im Prinzip ist diese neue Regelung (Innen- und Gesundheitsministerium) eine Verschärfung der bisherigen Situation. Bisher oder genauer bis zum 15.05.2020 galt /gilt diese Quarantäne-Pflicht nur für Einreisende aus Italien. Vermutlich sind immer noch viele Spanier außerhalb ihres Landes und kommen weiterhin durch irgendwelche Rückholaktionen aus Lateinamerika zurück. Somit wäre dann auch die Ausweitung der Quarantäne-Regelung vielleicht erklärbar?

Klar, auch das Verkehrsministerium muss eingebunden sein.

Ich würde einmal das heutige Ergebnis /die Empfehlung der EU-Kommission zur Einreiseregelung abwarten. Was man heute morgen so vernommen hat, will man aber bspw. Diskriminierung von Einzelländern oder eine komplexe Lösung von Einzelregelungen ("Flickenteppich") vermeiden.
In diese Richtung wird es gehen: EU-Kommission macht Vorschläge Man sollte bei der Interpretation nie vergessen, dass Spanien aktuell weltweit einer der Hot-Spots der Corona-Epidemie ist. Da sieht es doch für Österreich ganz anders aus.

Es gibt nun erste Zusammenfassung über die Ergebnisse der EU-Kommission:

Zunächst sollten Länder mit ähnlichen Entwicklungen bei den Infektionszahlen die Einschränkungen zurückfahren.

Eigentlich keine Überraschung. Also, aus den Zahlen von @Eisbär kann man sehen, welche Länder etwa ähnliche, positive Entwicklungen haben.

Es gab wohl auch eine Aussage aus dem Spanischen Regierungsumfeld:

Aus spanischen Regierungskreisen verlautete, dass die Grenzen bis Juli geschlossen bleiben sollen, um eine zweite Welle zu vermeiden.

Was immer das bedeuten mag. Für mich heißt dies bis mindestens Juli, kann aber genauso gut August oder September werden. Ich meine auch, dass erst einmal belastbare Ergebnisse aus der "Nueva Realidad" vorliegen müssen, um überhaupt den nächsten Schritt anzugehen. Ferner denke ich, wenn DE und AT erst zum 15. Juni ihre gemeinsamen Grenzen öffnen werden, dann hat Spanien doch noch einen langen Weg vor sich?


Quelle: spiegel.de, EU-Kommission empfiehlt stufenweise Grenzöffnung, 13.05.2020.

chupacabra hat geschrieben: ↑Mi 13. Mai 2020, 14:35 Es gibt nun erste Zusammenfassung über die Ergebnisse der EU-Kommission:

Zunächst sollten Länder mit ähnlichen Entwicklungen bei den Infektionszahlen die Einschränkungen zurückfahren.

Eigentlich keine Überraschung. Also, aus den Zahlen von @Eisbär kann man sehen, welche Länder etwa ähnliche, positive Entwicklungen haben.

Auf der Website von El País, ebenfalls mit der irreführenden Überschrift, „Spanien erzwingt eine 14-tägige Quarantäne für jeden, der aus dem Ausland ankommt“ kann man heute auch lesen:

Benito Almirante, Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten im Krankenhaus Vall d'Hebron in Barcelona, meint zu der 14-tägigen Quaramtäne, "zum jetzigen Zeitpunkt der Epidemie macht es keinen Sinn". Der Arzt weist darauf hin, dass diese Maßnahme keine praktische Anwendung hat, da die Grenzen bereits für den Großteil des Personenverkehrs geschlossen sind. "Jedem x-beliebigen Bürger eine Quarantäne aufzuerlegen ist wissenschaftlich nicht gerechtfertigt. Es macht wenig Sinn, den Zugang von Menschen aus Ländern mit niedriger Inzidenz einzuschränken. Es handelt sich um dasselbe Virus, und die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung ist in anderen Ländern geringer als in Spanien. Müssen wir einen Bürger Islands unter Quarantäne stellen, wo es keine gemeinschaftlichen Übertragungen gibt? Es macht keinen Sinn", kritisiert er. Der Experte für Infektionskrankheiten ist der Ansicht, dass diese Art von Maßnahmen "zu Beginn der Epidemie ergriffen und nicht neu bewertet" wurde.

Die Entscheidung, eine Quarantäne zu verhängen, ist auch wegen ihrer Auswirkungen auf den Tourismus kritisiert worden. Nach Ansicht der andalusischen Regierung bedeutet dies "den Tod des internationalen Tourismus in diesem Sommer", berichtet die Journalistin Eva Saiz." In dasselbe Horn stößt auch der Vizepräsident der andalusischen Junta, „niemand wird hierher kommen und seinen Urlaub verbringen, wenn er 2 Wochen lang in einer Wohnung oder einem Hotel warten muss".

Auch der ehemalige Präsident der Balearen und jetzige Bürgerabgeordnete des Europäischen Parlaments, José Ramón Bauzá, bezeichnete die 14-tägige Quarantäne-Regelung als "eine neue Improvisation", die "die Touristenbewegungen für diesen Sommer gelähmt hat".

Es ist möglich, dass Spanien sich an einem Gegenseitigkeitspakt beteiligen wird, der diese Maßnahme ausnimmt. So kündigte die italienische Verkehrsministerin Paola de Micheli am Montag an, dass Italien mit Spanien, Frankreich und Deutschland die Möglichkeit von Flügen in diesem Sommer ohne Quarantäne zwischen diesen Ländern vorbereitet.

Ich empfehle, bleibt ruhig Leute.

Spanien kann es sich schlicht nicht leisten auf die Touristen zu verzichten. In den nächsten zwei Wochen wird die Regierung Lösungen anbieten, dass zumindest aus den wichtigsten Ländern wieder Touristen einreisen können. Denn zum Glück sind ja die wichtigsten Länder gleichzeitig die mit den tiefsten Fallzahlen. Ausnahme wohl England, aber von den Engländern sind ja noch genügend hier

Also, einfach abwarten. Ich tippe auf Mitte bis spätestens Ende Juni, dass die ersten Flüge wieder in Alicante und Mallorca mit den ersten Touristen landen.

Eigentlich könnte man da ja drauf wetten.....

@ Xanaron, willst Du nicht ein Wettbüro aufmachen ? Ich wette mit.

Xanaron hat geschrieben: ↑Mi 13. Mai 2020, 23:08 Ich empfehle, bleibt ruhig Leute.

Spanien kann es sich schlicht nicht leisten auf die Touristen zu verzichten. In den nächsten zwei Wochen wird die Regierung Lösungen anbieten, dass zumindest aus den wichtigsten Ländern wieder Touristen einreisen können. Denn zum Glück sind ja die wichtigsten Länder gleichzeitig die mit den tiefsten Fallzahlen. Ausnahme wohl England, aber von den Engländern sind ja noch genügend hier

Also, einfach abwarten. Ich tippe auf Mitte bis spätestens Ende Juni, dass die ersten Flüge wieder in Alicante und Mallorca mit den ersten Touristen landen.

Eigentlich könnte man da ja drauf wetten.....

Es ist doch schön, täglich wenigstens einige optimistische Meinungen zu lesen. Warum gerade Alicante? Warum nicht auch noch nach Barcelona, Valencia, Málaga oder Madrid? Und was ist mit den Besitzern von Ferienwohnungen auf dem Festland, die mit dem Auto kommen wollen?

Sonderlösung für Spanien für den Sommer halte ich auch für denkbar, allerdings nur für die Balearen und für die Kanaren.
Das Wettbüro sollte vielleicht noch die Quoten nennen.