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Re: Gedanken zum Alter
Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 09:53
von Miesepeter
Im vg. Oktober teilte ich das Krankenzimmer mit einem Zigeunerpatriarchen. Da waren immer wenigstens 10 Leute im Zimmer, der Rest auf dem Flur und in einem separaten Aufenthaltsraum, und die wechselten sich dann ab, insges. nie weniger als 30 "Mitglieder", die teilweise von weit her angereist waren, u.a. auch ein Prediger. Geschenke gab es auch jede Menge, und durch die allgemeine Kontaktfreudigkeit wurde ich in das ganze Gehehen mit einbezogen - eine ganze Woche lang. Zudem hatten wir die gleiche Diagnose und auch viele philosophishe Gemeinsamkeiten, unterm Strich eine angenehme und positive Erfahrung, ich kann nicht klagen. Ach so, getauft wurde ich dabei auch nochmal.
Re: Gedanken zum Alter
Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 09:58
von Oliva B.
Hallo Miesepeter,
bemängelt wurden hier nicht "normale" Krankenhausaufenthalte, sondern die Frage war, ob es unter den Umständen in den hiesigen Krankenhäusern möglich ist, "in Würde" zu sterben. Das ist für mich ein Riesenunterschied.
Re: Gedanken zum Alter
Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 15:00
von rainer
rainer hat geschrieben: ↑Fr 10. Jan 2020, 16:09
Da kann man sein Alter noch so sehr verdrängen und den nächsten Geburtstag wie schon die vorigen eher beiläufig "abhaken", der ADAC bringt einen schon auf den Boden der Realität zurück, nämlich wenn man für die nächste der wie üblich beantragten Langzeit- Krankenversicherung auf einmal einen fast dreifachen des gewohnten Belatungsbetrages auf seinem Konto entdeckt:
https://www.adac.de/produkte/versicheru ... eistungen/
Was mir erst jetzt aufgefallen ist: In einer älteren Tariftabelle stehen für ab 76 Jahre noch die selben Beträge wie für Jüngere. Unauffällig durch die Hintertür des irgenwann geänderten Kleingedruckten eine Preiserhöhung auf das Dreifache, das ist eigentlich schon ein Fall für die Skandalmedien. Aber wen schert schon, wie man mit denen umspringt, die sowieso bald weg sind.

Re: Gedanken zum Alter
Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 15:06
von nurgis
Deine Tariftabelle muß aber schon sehr alt sein. Diese drastische Erhöhung gab es schon vor ca. 10 Jahren beim ADAC.
Re: Gedanken zum Alter
Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 15:45
von Josefine
Miesepeter hat geschrieben: ↑Mo 13. Jan 2020, 09:53
Im vg. Oktober teilte ich das Krankenzimmer mit einem Zigeunerpatriarchen. Da waren immer wenigstens 10 Leute im Zimmer, der Rest auf dem Flur und in einem separaten Aufenthaltsraum, und die wechselten sich dann ab, insges. nie weniger als 30 "Mitglieder", die teilweise von weit her angereist waren, u.a. auch ein Prediger. Geschenke gab es auch jede Menge, und durch die allgemeine Kontaktfreudigkeit wurde ich in das ganze Gehehen mit einbezogen - eine ganze Woche lang. Zudem hatten wir die gleiche Diagnose und auch viele philosophishe Gemeinsamkeiten, unterm Strich eine angenehme und positive Erfahrung, ich kann nicht klagen. Ach so, getauft wurde ich dabei auch nochmal.
In welchem Krankenhaus war das denn, wo Du dieses Unterhaltungsprogramm hattest?

Re: Gedanken zum Alter
Verfasst: Do 16. Jan 2020, 14:43
von Lupo
Nordseekrabbe hat geschrieben: ↑Do 3. Feb 2011, 23:08
Erst einmal finde ich, dass es Themen gibt, die egal, wo man lebt, einfach passen. Deines gehört dazu.
Und mein Beitrag ist einfach ein Zitat meines Mannes:
............. es gibt für mich nichts schöneres als zu sehen, dass Menschen gelebt haben. Wenn dann noch die Augen leuchten wie bei Dir, ist es ein Geschenk was ich nicht tauschen möchte.
Aus einem Gespräch gerissen, die Punkte ersetzen meinen Namen. Welches Glueck habe ich und ehrlich gesagt, ich sehe es ähnlich. Ich erschrecke und könnte Romane schreiben, wie gerade hier in Suedamerika die Menschen versuchen sich Glueck zu erkaufen oder anzuoperieren. Klappt natuerlich nicht.
In diesem Sinne LG Nordseekrabbe
********
Gut gesagt, unterschreib ich

Re: Gedanken zum Alter
Verfasst: Di 18. Feb 2020, 20:40
von Tessa
Josefine hat geschrieben: ↑Mo 13. Jan 2020, 15:45
Miesepeter hat geschrieben: ↑Mo 13. Jan 2020, 09:53
Im vg. Oktober teilte ich das Krankenzimmer mit einem Zigeunerpatriarchen. Da waren immer wenigstens 10 Leute im Zimmer, der Rest auf dem Flur und in einem separaten Aufenthaltsraum, und die wechselten sich dann ab, insges. nie weniger als 30 "Mitglieder", die teilweise von weit her angereist waren, u.a. auch ein Prediger. Geschenke gab es auch jede Menge, und durch die allgemeine Kontaktfreudigkeit wurde ich in das ganze Gehehen mit einbezogen - eine ganze Woche lang. Zudem hatten wir die gleiche Diagnose und auch viele philosophishe Gemeinsamkeiten, unterm Strich eine angenehme und positive Erfahrung, ich kann nicht klagen. Ach so, getauft wurde ich dabei auch nochmal.
In welchem Krankenhaus war das denn, wo Du dieses Unterhaltungsprogramm hattest?
Ich hatte in den 90er Jahren des letzten Jahrtausends (menno, bin ich ein altes Mädchen ... ) in Madrid ein spanisches Au pair. Sie erzählte immer gerne und viel

U.a. war auch einmal ein Verwandter ihres Freundes im Krankenhaus, und es sei obligatorisch, so meine Nena, dass die gesamte Verwandtschaft angereist kommt. Auch von ihr wurde erwartet, dass sie jeden Tag dabei war. So kann man das vielleicht nicht nur auf Gitanos beziehen, sondern es scheint in vielen spanischen Familien Tradition zu sein.
Liebe Grüße
Tessa
Re: Gedanken zum Alter
Verfasst: Di 18. Feb 2020, 21:12
von nurgis
@ Miesepeter, das ist meinem Mann vor vielen Jahren in Italien passiert. Er hatte einen Autounfall und lag in einem 2 Bettzimmer. Täglich kamen Invasionen von Besuchern zu seinem it. Nachbarn, die sogar seine Bettkante als Sitzplatz benutzten.
Re: Gedanken zum Alter
Verfasst: Mi 19. Feb 2020, 08:24
von highgate
In den südländischen Krankenhäusern ist es eben so, dass nicht das Personal die notwendigen Pflegehandgriffe übernimmt, sondern das erwartet das Haus von den Angehörigen.
Re: Gedanken zum Alter
Verfasst: Mi 19. Feb 2020, 10:05
von Josefine
highgate hat geschrieben: ↑Mi 19. Feb 2020, 08:24
In den südländischen Krankenhäusern ist es eben so, dass nicht das Personal die notwendigen Pflegehandgriffe übernimmt, sondern das erwartet das Haus von den Angehörigen.
Hast Du das selbst so erlebt bei einem Krankenhausaufenthalt in Spanien? Oder weißt Du es vom Hörensagen, da Du ja von Krankenhäusern (also Mehrzahl) schreibst.
Ich war 2x stationär im Uni-Krankenhaus in Torrevieja. Da war das nicht so. Ich war sehr zufrieden. Übrigens hatte ich sogar jedes Mal ein Einzelzimmer und das im normalen öffentlichen spanischen Gesundheitssystem. Das empfand ich schon als Luxus. Als Kassenpatient in Deutschland ist man ja oft im Dreibettzimmer untergebracht (so war es zuletzt bei meinem Papa).