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Re: Gota fría Oktober 2024

Verfasst: Fr 1. Nov 2024, 19:32
von Rockcrunsher
Ich bin gerade in Spanien in meinem Haus und bin gottfroh, dass es hier in Oliva nur heftig geregnet mit etwas Gewitter gegeben hat.
Was mir aber auch auffällt ist, obwohl man hier in der Siedlung weiß, dass es auch mal Sturmfluten geben kann und uns das Meer dann "besuchen" kommt, baut man oft die Garagen ca. 2-3m in den Boden.
Als Versicherung würde ich da schon fast Vorsatz vermuten. Da finde ich es wesentlich logischer, wie Beefeater sein Grundstück beschrieben hat

Re: Gota fría Oktober 2024

Verfasst: Fr 1. Nov 2024, 20:14
von Quijosha
Wir haben ein nicht touristisches spanisches Haus das ca 1 Meter hoch auf vermutlich Stelzen gebaut ist. So auch der Pool. Erst fand ich das nicht so schön. Jetzt weiß ich warum und bin froh drum. Wir haben oft Wasser stehen. Nicht extrem, aber schon mal 5 cm. Hätte die Sauce nicht gern in Haus und Pool.
Das was da in Valencia abgeht, bekommt man kaum zu fassen. Schrecklich ist es!

Re: Gota fría Oktober 2024

Verfasst: Fr 1. Nov 2024, 21:11
von balina
Stand im vergangenen Jahr in den Costa Nachrichten.

Am 19. Oktober 1973 erlebte der Südosten von Spanien eine der schlimmsten Flutkatastrophen des Landes. Allein in Murcia wurden über 100 Menschen von den Wasser- und Schlammassen in den Tod gerissen.

Murcia/Almería/Granada – Am 19. Oktober vor 50 Jahren braute sich am Himmel im Südosten von Spanien eine der schlimmsten Naturkatastrophen des Landes zusammen. Alle notwendigen meteorologischen Zutaten für eine verheerende Sintflut waren angerichtet. Am heftigsten traf es die Regionen und Provinzen Murcia, Almería und Granada. Weit über 100 Menschen wurden von den Wassermassen in den Tod gerissen, unzählige Häuser vernichtet. Einige Gemeinden wurden von der Landkarte gelöscht, andere mussten Mauern einreißen, um die Wasser- und Schlammmassen abzulassen.

https://www.costanachrichten.com/costa- ... 92018.html

Re: Gota fría Oktober 2024

Verfasst: Sa 2. Nov 2024, 10:38
von Beefeater
Wenn die Folgen der Katastrophe mit weit über 200 Todesopfern soweit beseitigt sind, dass einigermassen wieder Normalität
in den betroffenen Regionen hergestellt ist, was noch Wochen dauern wird, dann werden die Bürger klare Forderungen an die Politik/Verantwortlichen haben.

Man hat Jahre oder sogar Jahrzehntelang den Hochwasserschutz ignoriert, nun müssen solche Gemeinden gezwungen werden ihre Schutzmassnahmen wieder herzustellen und auszubauen, Stichworte: zugewachsene Flutgräben, Vermüllte Kanäle und verstopfte/veraltete/überforderte Abwassersysteme etc. etc.

Das war schließlich nicht die erste verheerende Dana und ganz sicher nicht die Letzte...
Nach über 200 Toten geht da kein Politiker lässig wieder zur Tagesordnung zurück

Re: Gota fría Oktober 2024

Verfasst: Sa 2. Nov 2024, 12:42
von Kiebitz
Die Flutgräben oder Barrancos sind hier nicht nur zugewachsen sondern auch bebaut. Wenn sich darin das Wasser staut und plötzlich durchbricht gibt es eine verheerende Flutwelle.
Aber gegen Geld durfte alles bebaut werden.

Re: Gota fría Oktober 2024

Verfasst: Sa 2. Nov 2024, 13:38
von chris
Valencia Capital verfügt seit Jahrzehnten über eine Umleitung des Río Turia, die mit Sicherheit eine Katastrophe in der Großstadt verhindert hat.

Bei bis zu 500 Litern pro Quadratmeter in acht Stunden hilft auch ein gepflegter Barranco nicht mehr.

Noch viel schlimmer ist, dass derzeit absolutes Chaos bei der Organisation der Hilfsmaßnahmen herrscht, während einige immer noch auf AEMET rumhacken, obwohl rechtzeitig roter Alarm ausgelöst wurde.

Hier an der Costa Blanca ist die Versorgungslage noch gut, und ich habe heute Vormittag in einem überfüllten Supermarkt Lebensmittel von der Wunschliste bekommen, die wir am Montag bei der Sammelstelle in der Schule der Zwerge abgeben werden, in der Hoffnung, dass bis dahin die Organisation so weit steht, dass diese auch im Katastrophengebiet ankommen.

Re: Gota fría Oktober 2024

Verfasst: Sa 2. Nov 2024, 14:20
von gendel2
Ein interessanter Link: https://www.eldiario.es/sociedad/espan ... 85675.html

Auf einer interaktiven Karte sind die Auswirkungen eines 100jährigen Hochwassers für ganz Spanien abzulesen: sowohl die Hochwassergebiete als auch die davon betroffenen Gebäude auf Basis des Katasters.

Re: Gota fría Oktober 2024

Verfasst: Sa 2. Nov 2024, 14:28
von pekeo1
chris hat geschrieben: Sa 2. Nov 2024, 13:38 Valencia Capital verfügt seit Jahrzehnten über eine Umleitung des Río Turia, ...
Die Umleitung des Rio Turia wurde nach der großen Flut am 14. Oktober 1957 in Angriff genommen.
Damals wurden mehr al 81 Todesopfer beklagt.

Re: Gota fría Oktober 2024

Verfasst: Sa 2. Nov 2024, 15:48
von Oliva B.
pekeo1 hat geschrieben: Sa 2. Nov 2024, 14:28
chris hat geschrieben: Sa 2. Nov 2024, 13:38 Valencia Capital verfügt seit Jahrzehnten über eine Umleitung des Río Turia, ...
Die Umleitung des Rio Turia wurde nach der großen Flut am 14. Oktober 1957 in Angriff genommen.
Damals wurden mehr al 81 Todesopfer beklagt.
Worauf möchtest du mit diesem Vergleich hinweisen? :-?

Wenn es dir darum ging, auf die aktuell deutlich höhere Zahl der Todesopfer hinzuweisen, dann hat diese hohe Zshl sicher mehrere Gründe; zwei davon:
Allein die mehr als 2.000 Fahrzeuge, die durch die Straßen getrieben wurden, werden zahlreiche Menschen in den Tod gerissen haben... Wie viele Fahrzeuge im Vergleich zu heute gab es im damaligen Valencia?
Auch die Einwohnerzahl wird eine Rolle gespielt haben (rund 500.000 damals, heute fast 800.000).

Re: Gota fría Oktober 2024

Verfasst: Sa 2. Nov 2024, 16:11
von Oliva B.
Nicht nur die erschreckend hohe Zahl der Todesopfer, auch die wirtschaftlichen Folgen werden den betroffenen Regionen noch viele Probleme bereiten. z. B. in der Landwirtschaft, wo die Haupterntezeit für Zitrusfrüchte kurz bevorstand. Aber auch
Wein, Mandeln, Avocados, Oliven und Gemüse werden ebenfalls vor den Toren der Großstadt Valencias angebaut. Und auch von diesen Plantagen ist nicht mehr viel übrig. Mit dem Unwetter sind im Hinterland Valencias örtlich bis zu 600 Liter pro Quadratmeter gefallen – so viel, wie normalerweise in einem ganzen Jahr. Die Lage auf den Feldern sei, ähnlich wie für die Bevölkerung in den umliegenden Ortschaften, „katastrophal” erklären die Bauern. Quelle