Willkommen im deutschsprachigen Spanien-Forum

Ich kann mich noch an eine deutsche Eisverkäuferin auf einer deutschen Nordseeinsel erinnern, die fast rund um die Uhr (d.h. ohne Sonn- und Feiertage) wochenlang in der Hochsaison für einen Hungerlohn gearbeitet hat.

BrujaCB hat geschrieben:Auch diese Person muß ihr Leben hier bestreiten und das ist für das Gehalt - wenn man gut verdient sind das knappe 1.000,-- Euro - und das reicht hinten und vorne nicht, hier an der Küste seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Wohnung, Lebenshaltungskosten, Auto, Versicherung etc.....

Doch, es reicht zum Überleben. Wer ledig ist, wohnt bei den Eltern und ein eigenes Auto muss auch nicht sein. Die Familienstrukturen sind in Spanien anders als in Deutschland. Und um einen Tausend-Euro-Job würden sich viele reißen.

Ich kenne z.B. einen Architekten, der für 800 Euro im Monat mit Zeitvertrag gearbeitet hat. Er war inklusive Hin- und Rückfahrt zum Arbeitsplatz und Mittagspause 12 Stunden von zu Hause weg und sah seine Kinder nur noch am Sonntag, da er am Samstag auch noch für diesen Hungerlohn kostenlos Überstunden machen musste, immer im Hinterkopf, wenn er fleißig ist, bekäme er eine Festanstellung. Seinen Arbeitsplatz hat er trotzdem verloren... Ich kenne viele solcher Fälle, du etwa nicht?

BrujaCB hat geschrieben:Man darf nicht von sich selbst auf andere schließen, daß es denen genauso gut geht.

Genau bei dieser Überlegung solltest du mal ansetzen.

BrujaCB hat geschrieben:Man kann doch in einem Urlaubsland nicht erwarten, daß ich die ganze Woche rund um die Uhr einkaufen kann zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Ich glaube nicht, dass das irgendjemand erwartet. Und so ist es ja auch nicht ...

@ BrujaCB
Ich weiß defintiv, dass eine Kassiererin bei uns in Deutschland im Supermarkt wohl kaum auf 1000,- Euro im Monat kommt. Und in Spanien, obwohl sicher kein Paradies, würden 1000,- Euro gut reichen zum Leben. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, aber vielleicht hast du ja andere Ansprüche.

Ich muss erst noch die copa del rey zu ende sehen-das ist superspannend!!Deshalb nur ganz kurz:
Aber ehrlich bruja,ich glaube du hast überhaupt keine Ahnung wie es hier wirtschaftlich aussieht. Niemand der noch einen Arbeitsvertrag hat und seinen Lohn bekommt beschwert sich,weil jeder dankbar ist überhaupt Arbeit zu haben. Und 1000,-Euro sind hier an der Küste völlig normal...deswegen gingen ja früher auch beide Elternteile arbeiten,denn mit 2.000 euro liess es sich ja sehr gut gehen und viele Kredite abbezahlen. Das funktioniert nun natürlich nicht mehr...

@BrujaCB

Ich bin eigentlich auch Deutscher. Ich verstehe mich aber durchaus als Dienstleister. Ich bin es nicht anders gewohnt, als dass unsereiner eigentlich gerade an Feiertagen, Wochenenden oder bei Nachtschichten sein Geld verdient.
Genau genommen ist die Gesellschaft da gespalten: Der einen Hälfte ist der Feierabend um 18 Uhr heilig, ebenso wie das arbeitsfreie Wochenende. Und die andere Hälfte arbeitet als Polizist, Krankenpfleger, Notarzt, Kellner, Musiker, Koch, Ruderbootverleiher, Freizeitparkbetreiber, Kirmesschausteller, Schlüssel- Klempner- oder Elektriknotdienst, eben genau zu diesen Zeiten.
Ich kann ehrlich gesagt die Leute nicht verstehen, die meinen ein Büroschluss um 16 Uhr wäre der Normalzustand, oder die Verkäufer im Handel, die sich mit Händen und Füssen dagegen sträuben, dass die Ladenöffnungszeiten freigegeben werden.

Und, mal ganz ehrlich: wenn ich mit jemandem einen Arbeitsvertrag abschliesse, dann nur zu vernünftigen Konditionen.
Das gilt in meinem Fall als Auftragnehmer für mich genauso wie umgekehrt für Leute, die ich anheuern muss, um bestimmte Aufträge zu erfüllen.

@ marybell
die königlichen werden wohl gewinnen

seufz.....

Ich wohne hier in einer gehobenen "Rentner-Urbanisation", sprich Deutschen oder andere Ausländer. Und diese Leute die hier residieren wissen wirklich nicht - oder wollen es nicht wissen - was an der Basis) los ist. Und aus diesem Grunde habe ich auch beschlossen meine "Casa" zu verkaufen.

Ich persönlich möchte meine Brötchen nicht in Spanien verdienen!

Und ich denke Bereitschaftsdienst in Krankenhäusern (hier geht es um Menschenleben) ist auch nicht vergleichbar mit Supermärkten. Verhungern tut man nicht so einfach!

BrujaCB hat geschrieben:Und aus diesem Grunde habe ich auch beschlossen meine "Casa" zu verkaufen.

Nichts für ungut, Bruja, aber das erklärt so einiges.

Hallo zusammen

Nochmals zum Thema. Für mich ist es nichts neues, dass Feiertage, die auf den Sonntag fallen in Spanien am Montag "eingezogen werden. Beim 1. Mai, dem Tag der Arbeit, ist es doch besonders wichtig, dass er an einem Arbeitstag eingezogen wird, denn den Tag der Arbeit an einem Sonntag zu feiern, wäre in Spanien doch fast schon pervers !!!