Diskussion über Flugpatenschaften

Ein neues Heim für Tiere
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Oliva B.
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Re: Diskussion über Flugpatenschaften

Beitrag von Oliva B. »

Maratonto hat geschrieben: Und jetzt entziehe mir bitte die Schreibrechte für diesen Thread, Oliva, denn ich wollte genau darüber hier eigentlich nicht posten ;)
@ Maratonto
Ich fand sehr interessant, was du geschrieben hast, wie gesagt, ich habe mich noch nie mit der Thematik beschäftigt und kannte die Gründe nicht, die FÜR ein Ausfliegen der Tiere sprechen. Deine Argumente räumen sicher manches Vorurteile aus dem Weg und sind eine Hilfe für verunsicherte Flugpaten.

@ Floydi
ich danke dir für dein Verständnis, es war keine böse Absicht von mir.
Ich hoffe, dass durch diesen parallelen Thread einigen Lesern die Zweifel an einer Flugpatenschaft genommen werden und wünsche dir recht bald ein konkretes Angebot.
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Maratonto
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Re: Diskussion über Flugpatenschaften

Beitrag von Maratonto »

Oliva, fühle dich bitte nicht angegriffen. Ich möchte niemanden vor den Kopf stoßen. In einem Tierheim zu enden ist kein schönes Schicksal. Aber viele können sich, glaube ich, gar nicht vorstellen, wie es ist, einen Wurf Hunde oder Kätzchen einschläfern lassen zu müssen, weil es gar keine Chance auf eine Zukunft gibt. Deutsche Tierärzte dürfen gesunde Tiere gar nicht einschläfern, in Spanien ansässige wissen, dass es oft gar keine Alternative gibt.

Dieses Kätzchen (geschätztes Alter 5 Wochen) lief - bizarrerweise mit Halsband und Glöckchen - in Albir an der Hauptstraße entlang. Wir hätten sie selbstverständlich einfach weiter laufen lassen können - wir haben auch 48 Stunden nach ihren "Besitzern" gesucht. Jetzt sitzt sie auf meinem Schoß, frisst schlecht und hofft - wenn sie überlebt - darauf, ein Zuhause zu finden. Ein Platz in einen Tierheim, in dem sie (auch medizinisch) versorgt wird, würde zumindest ihr Überleben garantieren.
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Re: Diskussion über Flugpatenschaften

Beitrag von Akinom »

;-)

Hallo Zusammen,

möchte mich auch kurz dazu äußern!
Ich denke auch, dass unsere Tierheime in D übervoll sind und dass man dort auch einen passenden Freund finden kann. Dazu muss man nicht Tiere aus dem Ausland holen - ich meine damit die größeren Transporte welche die Tiere in die deutschen Tierheime bringen. Man muss vor Ort versuchen zu helfen - ich vergleiche das mit den unsäglichen Verhältnissen in welchen viiiiele Menschen in anderen Ländern leben. Man bringt diese Menschen ja auch nicht alle in eine "gesicherte Welt". Man versucht vor Ort zu helfen - und das gelingt selbst bei Menschen nur in geringen Maßen.

Aaaber --- gibt es eben Menschen die sich direkt für ein Tier im Ausland entschieden haben bzw. einzelne Tiere an bestimmte Plätze kommen sollen, ist das für mich in Ordnung.
Deshalb hatte ich auf meinem letzten Flug 2 Hunde mitgenommen - deren Leben jetzt beginnt - das freut mich auch!
Und ich werde das wieder machen - ganz gezielt!
;-)
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Oliva B.
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Re: Diskussion über Flugpatenschaften

Beitrag von Oliva B. »

Maratonto hat geschrieben:Oliva, fühle dich bitte nicht angegriffen.
Nein, Maratonto, ich fühle mich ganz bestimmt nicht angegriffen, ich wollte nur mehr erfahren.
Akinom hat jetzt auch einen Hund mitgenommen und es hat auch alles gut geklappt.
Ich glaube, es gibt Flugpaten, die Angst haben, auf den Tieren sitzen zu bleiben. Gibt es so etwas?
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Akinom
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Re: Diskussion über Flugpatenschaften

Beitrag von Akinom »

Maratonto hat geschrieben:Oliva, fühle dich bitte nicht angegriffen. Ich möchte niemanden vor den Kopf stoßen. In einem Tierheim zu enden ist kein schönes Schicksal. Aber viele können sich, glaube ich, gar nicht vorstellen, wie es ist, einen Wurf Hunde oder Kätzchen einschläfern lassen zu müssen, weil es gar keine Chance auf eine Zukunft gibt. Deutsche Tierärzte dürfen gesunde Tiere gar nicht einschläfern, in Spanien ansässige wissen, dass es oft gar keine Alternative gibt.

Dieses Kätzchen (geschätztes Alter 5 Wochen) lief - bizarrerweise mit Halsband und Glöckchen - in Albir an der Hauptstraße entlang. Wir hätten sie selbstverständlich einfach weiter laufen lassen können - wir haben auch 48 Stunden nach ihren "Besitzern" gesucht. Jetzt sitzt sie auf meinem Schoß, frisst schlecht und hofft - wenn sie überlebt - darauf, ein Zuhause zu finden. Ein Platz in einen Tierheim, in dem sie (auch medizinisch) versorgt wird, würde zumindest ihr Überleben garantieren.
Auch bitte nicht falsch verstehen Maratonto - ja man hätte es laufen lassen sollen - klingt hart! Du weißt nicht einmal ob sie überlebt.
Es gibt auch eine natürliche Auslese - klingt auch hart!
Man kann nicht jedes Tier welches irgendwo herumläuft aufnehmen und versorgen.
Auch muss man öfter bei schwer kranken und verletzten Tieren sagen - es ist gut, du wirst erlöst. Ich lese häufig von Tierfreunden welche schwerstkranke/verletzte Tiere mit viel Einsatz und Geld versuchen wieder auf die Beine zu bekommen, was manchmal auch gelingt - ich sehe das anders.

Sicherlich würde ich für meinen Hund ALLES tun - aber der Unterschied: ich teile einen großen Teil meines Lebens mit ihm, er ist unser Familienmitglied, dafür bin ich verantwortlich.

Ich helfe immer gerne, wenn ich selbst das vertreten kann. Dazu gehören auch diese gezielten Flugpatenschaften!
;-)
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Re: Diskussion über Flugpatenschaften

Beitrag von Maratonto »

Oliva B. hat geschrieben:
Ich glaube, es gibt Flugpaten, die Angst haben, auf den Tieren sitzen zu bleiben. Gibt es so etwas?
Nein. Orgas, die so etwas regelmäßig machen, werden ihren Ruf ganz bestimmt nicht durch solche Dummheiten ruinieren. Außerdem steht das Wohl des Tieres im Vordergrund. Was für einen Sinn sollte es machen, jemandem ein Tier aufzudrücken, dass dann im Tierheim landet?
Jeder Flugpate bekommt die Handynummer des Abholers und ggf des Verantwortlichen in D. Schiefgehen kann immer was - ich denke da an plötzliche Wintereinbrüche und entsprechende Verzögerungen - aber selbst FALLS der Pate das Tier mal mit nach Hause nehmen muss (kommt eigentlich nie vor) dann holt es am nächsten Tag jemand ab.

Wenn die Flugpaten wüssten, was die Verantwortlichen HIER durchmachen, bis sie wissen, das alles geklappt hat ... (ich muss immer bis zwei Uhr aufbleiben, wenn der Flieger so spät landet - und wehe der Flugpate schickt dann keine SMS! :mrgreen: )
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Re: Diskussion über Flugpatenschaften

Beitrag von Maratonto »

Akinom hat geschrieben: Auch bitte nicht falsch verstehen Maratonto - ja man hätte es laufen lassen sollen - klingt hart! Du weißt nicht einmal ob sie überlebt.
Nein, das tust du nicht, glaub mir. Du kannst ein krankes Tier erlösen, aber du kannst kein kleines, aufgewecktes Tier sterben lassen.
Akinom hat geschrieben: Es gibt auch eine natürliche Auslese - klingt auch hart!
Man kann nicht jedes Tier welches irgendwo herumläuft aufnehmen und versorgen.
Völlig richtig. Ich kann eine Katzenfamilie im Campo ihrem Schicksal überlassen. Wenn die Mutter für ihre Kinder sorgt und nur ihren natürlichen Feinden paroli bieten muss, ist das für mich OK
Akinom hat geschrieben: Auch muss man öfter bei schwer kranken und verletzten Tieren sagen - es ist gut, du wirst erlöst. Ich lese häufig von Tierfreunden welche schwerstkranke/verletzte Tiere mit viel Einsatz und Geld versuchen wieder auf die Beine zu bekommen, was manchmal auch gelingt - ich sehe das anders.
Ich auch
Akinom hat geschrieben: Sicherlich würde ich für meinen Hund ALLES tun - aber der Unterschied: ich teile einen großen Teil meines Lebens mit ihm, er ist unser Familienmitglied, dafür bin ich verantwortlich.
Ich verstehe das, aber du selbst sollstest vielleicht mal drüber nachdenken. ;) Hat ein Tier deshalb ein größeres Recht zu leben, weil es DEINES ist?
Akinom hat geschrieben: Ich helfe immer gerne, wenn ich selbst das vertreten kann. Dazu gehören auch diese gezielten Flugpatenschaften!
;-)
Das ist OK, und jeder sollte das tun, was er mit seinem Gewissen und seiner Philosophie vereinbaren kann. :)
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Re: Diskussion über Flugpatenschaften

Beitrag von kala »

Hallo,
ist ja eigentlich genau mein Thema wie ihr wisst - nur dass ich gerade mal eben keine Zeit hatte mich reinzuhängen, da ich wieder mal einen Tag den Tieren geopfert habe. Es ist übrigens zu 100% freiwillig, ich arbeite da nicht - ich helfe nur.
Bei 500 Hunden in einem Tierheim braucht man Hilfe so ist das nun mal.

Heute kamen allein 1 Mutter mit 2 Welpen (der dritte konnte nicht mehr gefunden werden), die wurde in dem Schacht unter einem Pool entdeckt. Die Welpen, etwa eine Woche alt, total voller Zement, die Mutter natürlich genauso.

Ausserdem 4 zwei Wochen alte Welpen weggeworfen neben der N332.

Ein Kleiner Rüde (kleiner Kämpfer) so wie Akinoms Lucky etwa

Laufen lassen ist übrigens eine Variante die gesetzlich eigentlich nicht gestattet ist. Die Städte und Gemeinden sind verpflichtet Tiere von der Strasse zu holen. Egal ob Esel, Ziege, Schwein oder Hund - oder Katze.

Ich pers. finde es nicht i.O. wenn deutsche Tierheime (die städtischen, es gibt ja auch Vereinstierheime), mit ausländischen Hunden voll sind. Diese Tierheime werden durch Steuergelder finanziert, da haben ausländische Hunde nichts zu suchen. Wie die Tierheimleitungen das machen ist mir unklar, denn sie dürfen es nicht.
Wir schicke auch Tiere nach Deutschland und ich bin jedem einzelnen Flugpaten den ich finden kann sehr dankbar. Wir haben Hunde die kommen als Welpe und sterben mit 14 oder 16 Jahren .... Katzen genauso. Wir vermitteln etwa 400 Tiere vor Ort, leider kommen jährlich auch genaus viele rein.
Ich muss aber auch dazusagen, dass wir im Gegensatz zu anderen Orgas und vereinen auch langwierige Strafprozesse (die nahezu aussichtslos sind) anstreben. Wir versuchen die Menschen zu erziehen. Auch ist es keine deutsche Orga, die meint alles zu können, sondern ein spansicher Verein.
Natürlich geben wir die Hunde auch ins Ausland, wenn wir die Möglichkeit haben und Anfragen. Warum denn auch nicht. Soll ich dem Hund ins Auge schauen und sagen, tut mir leid, in dieses Einfamilienhaus mit Garten und tierlieben Menschen darfst Du nicht, weil es in Deutschland steht?? Wohl kaum. Die ganze Organisation der Reise, die Boxen zurückbrignen, Flugpaten finden, Fahrt zum Flughafen, die Abholung, korrekte Papiere, Überprüfung aller Impfungen, eine möglichst genaue Bescheibung des Tieres, Charakterbestimmung, zur Sicherheit ein Pflegeplatz (falls irgendwas nicht passt), Verträge ..... das alles mache ich - ich weiss, es gibt einfachere Hobbys und kein Mensch kann sich vorstellen, wie man sich dabei aufarbeiten kann, aber jedes Bild von glücklichen Hunden entschädigt. Katze habe ich allerdings bisher nur eine Vermittelt.
Und manchmal beneide ich die Adoptanten, wenn sie miterleben dürfen, wenn Hund nach einigen Jahren erstmals Gras unter den Pfoten spüren, wenn sie erstmals im Leben einen Spiegel sehen, den Fernseher entdecken, baden gehen, frei rennen können....

Wenn man unser Tierheim mit einem deutschen vergleicht, dann leben die deutschen Tiere dort im Luxus. Natürlich wollen auch die eine Wohnung und ich respektiere das selbstverständlich. Bei unsicheren Anfragern empfehle ich immer, dass sie erst einmal ins Tierheim um die Ecke gehen sollen. Die Tiere werden niemandem aufgedrängt.

... und wir kastrieren - gnadenlos wir bei uns kastriert, schon wegen der Rudelhaltung. Auch das ist nach meiner Meinung Tierschutz. Genauso wie wir in Schulen gehen und Aufklärung bei Kindern machen, Fotoausstellungen und vieles mehr. Das ändert natürlich nichts daran, dass wir seit 6 Monaten keinen Cent von Gandia bekommen haben und ernsthafte Probleme haben. Aber es geht weiter....
lg
kala
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Re: Diskussion über Flugpatenschaften

Beitrag von Kate »

Hallo, ich will mich hier nicht an Grundsatzdiskussionen beteiligen, aber ich fahre am 27. 06.2011 nach NRW aus dem Raum Denia und könnte in meinem Bulli noch ein oder zwei Tiere im Kennel mitnehmen.
Falls Interesse besteht bitte melden.
Kate
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Re: Diskussion über Flugpatenschaften

Beitrag von Jara »

Möchte mich nicht in die Diskussion einbringen, aber ich möchte Maratonto und allen die für diese Tiere, die entsorgt wurden wie Müll, Arbeit und auch Geld investieren, danken. Ich finde es toll, was ihr macht!
LG
Solveig
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