Die Katalanen sind ein sehr stolzes Volk mit eigener Sprache. Ihre wirtschaftlich starke Region erwirtschaftet rund um die Hauptstadt Barcelona ein Fünftel des spanischen Bruttoinlandsproduktes. Doch die Schulden sind auch hier haushoch, die Arbeitslosigkeit liegt bei rund 23 %.
Nun will sich Katalonien einer Belastung entledigen, und das ist der Rest Spaniens. Am 9. November 2014 sollen die siebeneinhalb Millionen Katalanen deshalb abstimmen, ob sie einen eigenen Staat wollen. Als unabhängiger Staat würde Katalonien heute finanziell viel besser dastehen als mit dem jetzigen Autonomiestatus innerhalb Spaniens. Die Region überweist weit mehr Geld an die Zentralregierung als sie von ihr zurückbekommt. Die Differenz in den letzten zwanzig Jahren betrug mehr als 200 Milliarden Euro. Das ist der Grund für die jetzigen finanziellen Schwierigkeiten Kataloniens!
Als unabhängige Nation wäre Katalonien kein neues Griechenland. Wenn sie frei über ihre eigenen Mittel verfügen könnten, wären die Katalanen in Europa
Nettozahler. Sie würden keine Hilfen Europas benötigen und wären für die Stabilität des Euros kein Problem!
Die Unabhängigkeit Kataloniens würde auch keine Änderung der Lissaboner oder Maastrichter Verträge erfordern. Als provisorische Lösung könnte Katalonien in Straßburg eine Zahl von Abgeordneten zugesprochen werden, die dem Anteil der Katalanen an der Bevölkerung Spaniens entspräche – rund 16 %; und diese 16 % wünschen sich, in Frieden mit den anderen Nationen Europas zu leben – einschließlich Spanien. Sie wollen in einem unabhängigen Katalonien ein Leben in Würde führen und die Früchte ihrer Arbeit ernten!!
Ob es zum Volksentscheid kommt oder nicht – die Katalanen sind nun aufgerufen, sich ernsthaft zu überlegen, ob sich die Abnabelung und Staatsgründung mit allen Konsequenzen für sie lohnt.
Um diese Auseinandersetzung zu verstehen, muß/sollte man zunächst einmal einen kleinen Ausflug in die Geschichte machen...
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