Hallo,
als Neuling im Forum möchte ich auf ein wichtiges Thema für Hausbesitzer aufmerksam machen:
Die CBN hat am 10.05.13 im Serviceteil einen Artikel zum Thema Energieausweis für Gebäude gebracht. Die gesetzliche Verpflichtung zum Besitz des Energieausweises besteht ab 1.Juni für Eigentümer von Wohnhäusern, die ihr Haus verkaufen oder längerfristig vermieten möchten. Dazu habe ich weiteres Material zusammengetragen und versucht es anwenderfreundlich umzusetzen:
Certificación Energetica de Edificios (CEE), der Gebäude-Energieausweis
Wer braucht ihn und ab wann?
• Eigentümer von Neubauten
• Eigentümer von existierenden Wohngebäuden, die verkauft oder länger als 4 Monate im Jahr (am Stück!!!) an einen Mieter
vermietet werden, aber keine Ferienvermietungsvereinbarungen von weniger als 4 Monaten!
• ab 1.Juni 2013.
Was ist Sinn der Sache?
• Bestandsaufnahme der energetischen Bedingungen eines Gebäudes und dessen Einsparpotenzials
• Ermöglichung einer besseren Bewertung der Immobilie durch einen Käufer und einen zukünftigen Mieter.
• Motivierung zum Einsatz von energiesparenden Maßnahmen
Was beinhaltet das Zertifikat?
• Eine Identifizierung des Gebäudes, beziehungsweise Gebäudeteils, das zertifiziert wird
• Beschreibung der energetischen Eigenschaften des Gebäudes, der thermischen Hülle, der Installationen, normalen
Betriebsbedingungen und Belegung und anderer Daten zur Bewertung der Energieeffizienz des Gebäudes
• Angabe der Verordnung zur Energieeinsparung und -effizienz, wie sie zum Zeitpunkt des Hausbaus anwendbar war, falls
vorhanden
• Beschreibung der Prüfungen/Proben, Kontrollen und Inspektionen durch den Sachverständigen für die Zertifizierung während
der Energie-Bewertung, um die Übereinstimmung mit den Angaben im Energieausweis sicherzustellen
• Qualifikation der Energieeffizienz des Gebäudes mittels der Energie-Klassen A (ideal) bis G (miserabel)
• Eine Liste von Maßnahmen, eingestuft nach ihrer technischen, funktionalen und wirtschaftlichen Machbarkeit sowie nach
ihren Auswirkungen auf den Energieverbrauch, so dass in dem Fall, dass der Bauherr sich entscheidet, diese Maßnahmen
(freiwillig) zu ergreifen, das Haus sich in der Energieeffizienzklasse gegenüber der Ausgangslage um mindestens eine Stufe
verbessern kann
(übersetzt und vereinfacht nach
http://www.certificadocalificacionenergetica.com)
• Es gibt keine Wärmemessung wie in Deutschland, sondern es werden Außenwände, Geschossdecken, Fenster usw. gemäß
ihrer energetischen Wertigkeit erfasst und auch die Heizungsform und –qualität ebenso wie die Warmwasseraufbereitung
mit einbezogen.
(nach CBN Service S.4, 10.05.2013)
Gültigkeitsdauer des Ausweises?
Das Zertifikat ist 10 Jahre gültig.
Wer kann prüfen und den Energieausweis ausstellen?
Jede Person, die an einer entsprechenden Fortbildung (ca. 20h und 250-350 €) teilgenommen hat, in der Regel Architekten,
Bauingenieure oder Bauleiter. Auskünfte dazu: Colegio de Arquitectos (COACV), Colegio de Ingenieros Industriales ,...
http://www.certificadodeeficienciaenerg ... fesionales (Alicante) 40 Personen
http://www.certifacil.es Portal, in dem man einen kostenlosen Kostenvoranschlag erhalten kann und in dem (spanienweit) über
2800 zertifizierte Sachverständige eingetragen sind
Preise für den Ausweis
• die Regierung schätzt für Eigenheime Preise zwischen 90 und 250 Euro, je nach Größe etc.
• Verschiedene Quellen im Internet sprechen von 1,50 – 2,50 / m², also für ein Haus von 90m² etwa 135 – 225 Euro
• Ich vermute aus verschiedenen Darstellungen, die ich quer gelesen habe, dass der Gesamt-Aufwand für einen Prüfer (inkl.
An- u. Abfahrt etc. pp.) bei etwa 4 – 7 Stunden liegen wird, weiß es aber nicht genau. Unter
http://www.certifacil.es gibt
es kostenfrei Kostenvoranschläge.
Woran erkenne ich den fortgebildeten „Sachverständigen“?
Dazu habe ich leider bisher keine genaue Information und bitte um Ihre Mithilfe. Gibt es ein einheitliches allgemein
anerkanntes „diploma“ für diesen „técnico“? Die Prüfung wird in den meisten Fällen von Personen oder Firmen
durchgeführt wird, die ein Eigeninteresse an der Gebäudeverbesserung haben könnten. Architekten zum Beispiel verdienen
am Proyecto (Bauplanung), Baufirmen an dem Ausbau und den Dämmungsmaßnahmen. Auf der anderen Seite würde ich
keine Fachfremden mit der Prüfung beauftragen, da könnte die Expertise fehlen. Bei Unsicherheit kann man sich z.B. von
dem Prüfer das "diploma" zeigen lassen, es zusammen mit einem Pass kopieren und ggfs. bei der angegebenen
Fortbildungsstätte anrufen, ob die Person und ihr Befähigungsnachweis "echt" ist.
Und wenn man es nicht macht?
Dann drohen Strafzahlungen, Aufhebung/Abänderung von Mietverträgen bis hin zur Annullierung eines Hausverkaufes!
Bei Interesse an einer vernünftig formatierten Textversion (sorry!) bitte unter PN bei mir nachfragen
Grüße Greg