@ Albertine und Citronella
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich freue, wenn sich jemand äußert, der sich durch ein Ortsporträt "gefressen" hat, denn Geschichte wird oft als trocken empfunden. - Doch ganz ehrlich, so ein kleines Lob tut nach solch einem immensen Aufwand richtig gut.
Ihr habt Recht, es steckt jede Menge Arbeit von dem ersten Entwurf bis zur Endfassung dahinter, denn durch weitreichende Recherchen gehen immer einige Wochen ins Land. Mein Word-Dokument von
Pinoso umfasst 8,5 eng beschriebene Seiten (Schriftgrad 12), und darin ist noch kein einziges Bild enthalten.
Eine Ortsbeschreibung wie die von
Teulada-Moraira ist noch relativ einfach zu erstellen, weil wir auf zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem sogar auf Deutsch Beschreibungen zurückgreifen können. Dagegen gestaltet sich die Erstellung der meistens Ortsporträts abseits der Küste deutlich schwieriger.
So ein Fall ist Pinoso. Die Geschichte der Stadt unterscheidet sich von den meisten Orten an der Costa Blanca:
El Pinós, wie es auch heißt, entstand erst in der ersten Hälfte 18. Jahrhundert aus einer kleinen Ansiedlung von 20 Häusern, wurde also nicht von
Jaime I., der als Eroberer in die Geschichtsbücher eingegangen ist, "befreit".
Deshalb gehört Pinoso zu den wenigen Orten in der Provinz Alicante, in denen die Fiestas
"Moros y Cristianos" nicht gefeiert werden, denn die erinnern an die Reconquista und die Kämpfe zwischen maurischen und christlichen Truppen zwischen dem 8. und dem 15. Jahrhundert, oder an die Überfälle nordafrikanischer Piraten an der Mittelmeerküste - wie z.B. die Korsaren-Angriffe auf die Stadt Villajoyosa.
Zudem ist Pinoso eine wohlhabende Stadt und von der herrschenden Wirtschaftskrise deutlich weniger gebeutelt als andere Orte. Der Wein mit der Qualitätsbezeichnung "D.O. Alicante" ist kein Billigprodukt und verkauft sich offenbar gut, der Marmorabbau verzeichnet durch den Export hohe Zuwachsraten und die Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, Gastronomie und im Servicebereich sorgen dafür, dass es den Pinoseros wesentlich besser geht als den Bewohnern anderer Dörfer. Erstaunlich ist, dass dieser Ort an der Grenze zu Murcia und weit weg von der Küste, so beliebt bei Ausländern (besonders bei den Briten) ist, der Anteil liegt bei 16,43 Prozent.
Erklärungen, auf die ich im Laufe meiner Recherchen stoße, lass ich gern als Links in die Ortsporträts einfließen, denn viele der erwähnten Details sind mir wahrscheinlich genauso neu wie euch. In Pinoso waren es z.B. die "Cucos", von deren Entstehungsgeschichte ich noch nie etwas gelesen hatte.
Und da ich gerade
Villajoyosa erwähnt habe:
Das Ortsporträt haben wir genauso wie das von Teuladea-Moraira gleich zur bei Eröffnung unseres Forums eingestellt. Damals in den "Gründertagen" reichte unsere Zeit nur für einen kleinen zeitlichen Abriss und eine kurze Beschreibung - wie bei La Vila. Ich habe das Porträt, das auch Fotos von Grossauge und Citronella enthält, inzwischen durch weitere Fotos ergänzt und noch manch interessante Einzelheiten entdeckt, die ich eingefügt habe. Die Legenden um die "Villa Mallaeta" waren es, die mich diesmal gefesselt haben. - Vielleicht findet ihr sie genauso spannend wie ich?
Puh, jetzt ist das schon wieder ein halber Roman geworden, aber beim Thema "Geschichte" gehen bei mir die Pferde durch.

Aber schaut einfach mal rein und wenn wir wenigstens ab und zu ein Feedback bekommen, dann ist unsere Freude groß.