Vorbemerkung: Den Teil 4 hatte ich so schnell nachgeschoben, dass es manche/r vielleicht gar nicht mitgekriegt hat !
NZL-Bericht Teil 5 - Die Südinsel
Nachdem wir die mit rund 3 Mill. Einwohnern dicht besiedelte Nordinsel "abgehakt" haben, soll es jetzt nach Süden gehen. Hier leben lediglich rund eine Million Menschen ( 6,9 pro km²; D zum Vgl. 230 pro km² ) . Die allermeisten "Kiwis" sind der Meinung, es sei der schönere Teil des Landes.
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Unsere Fähre soll um 9 h ablegen. Wir sind früh auf den Beinen, und dann stehen wir in einer langen Kolonne von Campern neben vielen anderen Fahrzeugen.
Um 9 h ist tatsächlich alles verladen, und die Überfahrt beginnt. Nach einer Weile kommt die Küste der Südinsel näher, und die Fähre taucht in die zerklüftete Fjordlandschaft ein,
Sie durchfährt den Princess Marlborough-Sound
und erreicht schließlich Picton, eine Kleinstadt mit großen Hafenanlagen, die wegen der geschützten Lage praktisch immer nutzbar sind.
Die weitere Route im nördlichen Teil der Insel: ein Abstecher Richtung French Pass und dann über Nelson hinauf zu Golden Bay und Abel Tasman NP...
Über einen "Scenic Drive" geht es kurvenreich an vielen Aussichtspunkten vorbei:
Nette Häuschen entlang der Strecke, oft angekündigt durch ihre sehenswerten Briefkästen:
So erreichen wir Havelock, das selbsternannte " Greenshell Mussel Capital of the world" an Marlborough-, Pelorus- und Kenepuru Sound (Fjorde).
Viel gibt es nicht zu sehen. Ein Bootshafen, ein paar Shops, Restaurants, flache Wohnhäuser.....
Ein Denkmal im Zentrum erinnert an 2 bedeutende Bürger: den Physiker und Nobelpreisträger E. Rutherford und den Weltraumpionier W.Pickering.
Bereits von von zu Hause aus hatten wir 2 Plätze auf einem Postboot geordert, und mit einem guten Dutzend Passagieren legt der Käpt'n ab, um seine Dienstags-Runde abzufahren und an mehreren Stellen Post abzuliefern.
Die Stege der jeweiligen "Lieferadressen" liegen um den Pelorus-Sound, an der Crail-Bay und der Beatrix-Bay.
Für uns erstaunlich ist, an welchen teils vom Land her ziemlich unzugänglichen Stellen noch "gewohnt" wird.
Immer wieder passieren wir Muschel-Farmen. Zwischendurch machen wir einen Gang durch ein Stück Regenwald. Dann geht es zurück nach Havelock.
Als wir weiterfahren, führt uns unsere Route durch Nelson, eine größere Stadt von rund 22'000 Einwohnern. Hier treffen wir George, den Bruder eines Tenniskameraden in Moraira. Er lebt mit seiner Familie seit 6 1/2 Jahren hier und kann sich nicht vorstellen, wieder wegzuziehen. Bei einem (oder zwei) Bier erfahren wir viel über die Denkweise der Neuseeländer.
Jetzt führt die Route in Richtung Nordwesten. Nachdem wir eine Ebene mit fruchtbaren Anbaugebieten passiert haben
klettert die Straße auf einen Pass zu. Nach der Höhe weitet sich der Blick auf die Golden Bay:
Bei Takaka sind wir wieder am Meer. Die Bucht ist sehr malerisch und wird dezent vom Tourismus gestreift. Die Masse der Traveller konzentriert sich jedoch auf den Abel Tasman Park, den wir am übernächsten Tag in Angriff nehmen wollen. Die Golden Bay umfahren wir bis nach Collingwood, wo ein fast vergessener Friedhof viele Geschichten erzählen könnte:
Erschütternd, wie jung viele der damaligen Bewohner bereits hier ihre letzte Ruhestätte fanden (s. 3. und 6. Spalte):
Schließlich suchen wir uns abends ein schönes Plätzchen , wo wir völlig ungestört sind.
Inzwischen haben wir Sonntag, den 13. März. Nach einem leckeren und allerteuersten Frühstück (38 NZ$ haben wir noch nirgends bezahlt ), loggen wir uns bei einem Holiday Park ins Netz ein und schauen nach Post. Außerdem buchen wir für den Montag Sitze in einem Wassertaxi, das uns an unseren Einstieg in eine der schönsten Treckingrouten in NZ bringen soll.
Später fahren wir gemütlich in Richtung Nationalpark Abel Tasman. Ab und zu wird man daran erinnert, dass NZL u.a. das Land der Schafe ist...
Schließlich erreichen wir die Ausgangsstation der Routen im Nationalpark.
Wir wollen uns in Bark Bay absetzen lassen, was einen Rückweg von 24 km bedeutet.
Am nächsten Morgen werden wir zu unserer Erheiterung auf ein Wassertaxi gesetzt, von einem Bootstrailer getragen. Vorne zieht ein Traktor !
Schließlich setzen sich einige solcher Gespanne in Bewegung, und in jedem der Boote sitzen gut ein Dutzend Leute ! Die Traktoren zerren ihre Lasten zum Strand, der jetzt bei Ebbe stellenweise ein, zweihundert Meter weit flach nach draußen verläuft. Die Fahrer wenden und schieben die Trailer so weit ins Wasser, bis die Boote schwimmen. Elegant !
Gut motorisiert werden wir in schneller Fahrt nach Nordwesten entlang der Küste transportiert und schließlich am Ziel unserer Bootsladung abgesetzt, der Bark Bay. Hier waten wir an Land. Auf einer sandigen Landzunge gibt es einen kleinen Campingplatz, Toiletten und einen Grillplatz.
Unser Marsch beginnt am Ende der Landzunge, und wir folgen dem fast immer im Wald verlaufenden Pfad . Immer wieder gibt es Ausblicke auf Buchten, der Weg führt zwischen verschiedenartigsten Bäumen und Büschen und vor allem wunderschönen Riesenfarnen auf und ab. Es geht entlang an und durch Bachbetten, über kleine Holzbrücken und über eine Hängebrücke.
So passieren wir die Sandfly Bay, sehen draußen Pinnacle Island, kommen an weiteren kleinen Sandstrand-Buchten vorbei.
Schließlich erreichen wir die Torrent Bay , in der man bei Ebbe wie die Beiden durch das Watt laufen kann, um so eine ganze Strecke einzusparen. Leider setzt die Flut ein !
Wir ziehen Schuhe und Socken aus und steuern durch die Bucht auf das andere Ufer zu. Kleine flache Wasserläufe können wir gut durchwaten, aber wir sehen das Wasser schnell in die Bucht strömen. Als wir die halbe Strecke hinter uns haben, steht zwei Abenteuerlustigen weiter vorne bereits das Wasser bis zum Hals, Da klettern wir lieber an den Felsen der Uferböschung nach oben, wo der Wanderweg verläuft.
Nach insgesamt 4 Stunden erreichen wir den Anchorage Strand und haben jetzt etwa die Hälfte der Gesamtstrecke hinter uns.
Nach und nach passieren wir weitere Buchten und das draußen vor der Küste gelegene Adele Island, an dessen felsiger Küste uns der Wassertaxi-Steuermann sogar ein paar Robben gezeigt hatte.
Als wir die Appletree Bay passieren, haben wir erstmals einen Blick auf das Ziel unserer Wanderung. Bis nach Marahau sind es jetzt "nur noch" ca, 6 km. Langsam tun uns die Füße weh, und als wir endlich nach über 7 Std. bei unserem Auto ankommen, haben wir genug. 24 km liegen hinter uns. Völlig verschwitzt fahren wir kurzerhand in den Campingplatz, auf dem wir letzte Nacht zugebracht hatten, parken unverfänglich und klettern in eine Duschkabine. Dann fahren wir wieder hinaus und nehmen Kurs über die Berge in Richtung Motueka.
Irgendwo sticht uns dieser Zaun ins Auge. Da scheint manch Eine/r froh gewesen zu sein, die Latschen nach langer Wanderung losgeworden zu sein !
Wir setzen setzen unsere Fahrt in Richtung Westküste fort............
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„Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest davon nicht eine einzige Seite.“
(wusste bereits Augustinus Aurelius, 354 – 430, Philosoph)