Re: Gedanken zum Alter
Verfasst: Sa 7. Mär 2020, 07:35
Ja, früher war alles besser - selbst die Zukunft!
für alle Fragen speziell rund um die Provinz Alicante und die Valencianische Gemeinschaft (Spanien) - ONLINE SEIT 2009
https://www.costa-blanca-forum.de/
maxheadroom hat geschrieben: ↑Fr 6. Mär 2020, 22:20
„Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist
zu viel Zeit, die wir nicht nutzen“ (Lucius Annaeus
Seneca).
Dieser Beitrag hatte ja dieses Jahr sein 10 jähriges Jubiläum, und dieses Thema hat viele im Forum bewegt und zu immerhin 23 Seiten geführt. Die alle nochmal durchzugehen, ist, wie ich denke, lesenswert. Dass ich inzwischen immer noch dabei bin, ist durchaus nicht selbstverständlich, wenn man sieht, wie viele derer, die sich hier am Thema beteiligt haben, inzwischen nicht mehr leben. Ein wenig Dankbarkeit ist da wohl angebracht, auch wenn die Perspektive sich inzwischen gewandelt hat. Das Ende der Fahnenstange rückt näher, und man muss nicht von anderen in eine Schublade gesteckt werden, sondern der eigene Körper sorgt schon dafür. Ein kleiner Trost ist zwar, dass in den USA gerade noch jemandem in diesem Alter noch die Präsidentschaft zugetraut wurde.rainer hat geschrieben: ↑Do 3. Feb 2011, 22:22 Dieses ist zwar ein Spanien- Forum. Aber das Thema alte Menschen gehört ja auch dazu, zumal hier manche gar schon von "Kukidentküste" hämen. Und ich schreibe ja auch nur unter dem Thema "dies und das".
Ich erinnere mich heute oft an einen Ausspruch meiner Mutter: Alt wirst du nicht selber, alt machen dich die anderen. Damals habe ich das nicht verstanden. Heute verstehe ich besser, was sie damals meinte.
Ich hätte früher nie erwartet, mich heute mit 68 kein bisschen anders zu fühlen als mit 58 oder 48. Nur wenn ich irgendwo mein Alter angeben muss, habe ich irgendwie das Gefühl, dass da was nicht stimmen kann. Und wenn ich beim Rasieren in den Spiegel schaue, guckt mich da ein alter Sack an, der mir irgendwie fremd ist. Also am besten garnicht mehr hingucken.
Da kann man fast die jüngeren verstehen, die nur nach dem Äußeren gehen und lästern und möglichst Distanz halten von allem was "alt" ist. Da bleibt nur eine gewisse Genugtuung: wart mal ab, auch du kommst da hin, schneller als du heute denkst. Jeder kommt mal dran, und keiner kann dafür. Jeder sträubt sich sein Leben lang gegen das Älterwerden, die Werbung verspricht, mit diesem und jenen ein paar Jahre jünger auszusehen, aber der Zug rollt weiter, ob es einem passt oder nicht. Mit vierzig jammern viele, daß sie nicht mehr dreißig sind, mit fünfzig, daß sie nicht mehr vierzig sind usw usw.usw. Erst wenn das statistische Lebensende näher rückt, wird einem endlich bewusst, das jedes momentane Lebensjahr eine Kostbarkeit ist, die nie wiederkommt.
Und wie lächerlich es ist, sich vorher ein Urteil zu erlauben über eine Situation, die man nicht beurteilen kann. Jeder kann sich in jüngere hineinversetzen, weil er ja selber mal in dem Alter war. Nur umgekehrt funktioniert das nicht. Als ich selber damals im "Midlife Crisis" - Alter war, hat mich ein hämisches Lied des Schlagersängers Reinhard Fendrich über die Torheiten von Männern solchen Alters sehr geärgert. Und die Jahre gingen dahin, und wer kam eines Tages mit einer viel zu jungen und eine albern sportlichen Auto daher? Ich wollte ihm da immer mal seine alte Platte schicken. Das nur als Beispiel.( Das soll nun aber nicht heißen, daß es mit zunehmenden Alter dann nach und nach immer noch törichter zugeht. Der Anfall geht ja vorbei.)
Wenn also heute jemand glaubt, über Ältere lästern zu müssen, als sei das ein Makel.... soll er/sie doch! Da hat das Alter einen Vorteil: Gelassenheit!
Wahre Worte und - kaum zu glauben, dass sie schon 10 Jahre sind - eigentlich immer passend.rainer hat geschrieben: ↑Di 20. Jul 2021, 14:16Dieser Beitrag hatte ja dieses Jahr sein 10 jähriges Jubiläum, und dieses Thema hat viele im Forum bewegt . . .rainer hat geschrieben: ↑Do 3. Feb 2011, 22:22 Dieses ist zwar ein Spanien- Forum. Aber das Thema alte Menschen gehört ja auch dazu, zumal hier manche gar schon von "Kukidentküste" hämen. Und ich schreibe ja auch nur unter dem Thema "dies und das".
. . . aber der Zug rollt weiter, ob es einem passt oder nicht. Mit vierzig jammern viele, daß sie nicht mehr dreißig sind, mit fünfzig, daß sie nicht mehr vierzig sind usw usw.usw. Erst wenn das statistische Lebensende näher rückt, wird einem endlich bewusst, das jedes momentane Lebensjahr eine Kostbarkeit ist, die nie wiederkommt.
Und wie lächerlich es ist, sich vorher ein Urteil zu erlauben über eine Situation, die man nicht beurteilen kann. Jeder kann sich in jüngere hineinversetzen, weil er ja selber mal in dem Alter war. Nur umgekehrt funktioniert das nicht.
Wenn also heute jemand glaubt, über Ältere lästern zu müssen, als sei das ein Makel.... soll er/sie doch! Da hat das Alter einen Vorteil: Gelassenheit!