Ich habe gehofft, es antwortet dir jemand mit mehr juristischem Hintergrundwissen als ich und rechnete insgeheim mit Miesepeter, der gerne diese Themen aufgreift.
Damit du aber wenigstens eine Antwort auf deine Frage erhältst, habe ich ein wenig im Internet gestöbert und habe den Artikel eines Unternehmens gefunden, der besonders Ausländer mit einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung in Spanien interessieren wird, und entnehme diesem, das es bis dato keine Gesetzesänderung gibt.
Durch die Ausgangssperre im Frühjahr kam es auch nach Angaben der Polizei zu einer weiteren Zunahme illegaler Besetzungen von Zweitwohnungen, von denen sich die überwiegende Mehrheit an der spanischen Küste befindet. Die „Okupas“ wurden erst bemerkt, als die rechtmäßigen Eigentümer nach dem Lockdown in ihre Zweitwohnungen zurückkehrten, besonders betroffen sind die Regionen Murcia, Valencia, Katalonien ...
„Menschen, die in ihre Zweitwohnungen reisten, fanden darin Hausbesetzer", sagt Salvador Palazón, Inhaber der Firma Desokupa Expres. Er bestätigt die Angaben der Nationalpolizei, dass „diese Art der Besetzung von Zweitwohnungen […] im vergangenen Jahr begann.[…]Aber die Hausbesetzer tun es nicht, um mehr Komfort zu haben oder mehr Geld zu bekommen, weil der Besitzer wahrscheinlich mehr Geld hat.“ Die Wahrheit ist, so der Geschäftsmann, dass Häuser besetzt werden, die unbewohnt aussehen, unabhängig von ihrer Ausstattung.
Die Hausbesetzungen haben in diesem Jahr in ganz Spanien zugenommen. Nach Angaben des Innenministeriums sei die Zahl der Beschwerden über Hausbesetzungen im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr bisher um 5 Prozent gestiegen. Zwischen Januar und Juni wurden 7.450 Fälle gemeldet, mit davon entfielen auf 3.600 der Fälle, das sind fast 50 Prozent aller Fälle spanienweit. Die Autonome Gemeinschaft Valencia verzeichnete dagegen 566 Fälle, immerhin eine Steigerung von 14,1 Prozent.
Schon im letzten Jahr, ein oder zwei Monate vor Sommerbeginn, wurde eine vermehrte Besetzung von leer stehenden Häusern beobachtet. Aufgrund des Alarmzustandes begann die Besetzung in diesem Jahr schon im März/April. "
Dieses Jahr gab es viel mehr leerstehende Häuser, die besetzt werden konnten, aber nicht nur Wohnungen am Strand, sondern auch Luxusvillen an der Küste. Das Problem ist, dass eine gesetzliche Unterscheidung kompliziert ist. Handelt es sich um ein unbewohntes Haus, um ein Haus, das in Bankbesitz ist, oder um ein vorübergehend nicht bewohntes Haus?" (Anm. da gibt es scheinbar unterschiedliche Handhaben)
DAS Profil eines „typischen Hausbesetzers“ konnte in den letzten zwei Jahren noch nicht erstellt werden. Egal, ob es sich um eine Luxusvilla oder um ein 25 qm großes Zimmer handelt – die Hausbesetzer unterscheiden sich nicht. Palazón bestreitet, dass es sich hierbei um eine Art Mafia handele. Mafiöse Methoden wie Erpressung (Nach dem Motto, „ich verlasse das Haus erst, wenn ich Geld dafür bekomme“) kämen nur in einem von 10 Fällen vor. Bei der Mehrheit handele es sich um Menschen, die keine Miete bezahlen können oder wollen". Palazón ist der Meinung, dass die derzeitige Gesetzgebung Schuld an der Misere ist.
Der Unterinspektor der Nationalen Polizei, Alfredo Perdiguero, macht klar, dass kein Unterschied gemacht wird zwischen der Besetzung eines Zweitwohnsitzes an der Küste oder eines Erstwohnsitzes im Stadtzentrum. Er bedauert aber die mangelnde Handhabe, die die Polizei zur Bekämpfung dieser illegalen Aktivität hat. "Wenn Sie Ihr Haus betreten wollen, dessen Schloss ausgewechselt wurde, und der Hausbesetzer seine Sachen drinnen hat, können Sie nichts tun.“
Der Eigentümer muss mit zwei bis drei Jahren rechnen, bis ein Gerichtsurteil zur Zwangsräumung erwirkt ist und muss auch die Kosten für die Schäden tragen, die der Hausbesetzer verursacht hat.
Quelle? Avacio, ein nach eigenen Angaben „führendes Unternehmen bei der Installation von Schlössern und Sicherheitstüren“,
El covid-19 agrava el problema de la okupación en segundas residencias de la costa española, según la policía, veröffentlicht am 17. August 2020.