Heute leider leicht off-topic: dieser Thread hat einige Meldungen zu verschiedenen Beiträgen verschiedener Autoren an das Team erzeugt, also dass Mitglieder von der Melde-Funktion Gebrauch gemacht haben, anstatt öffentlich ihre Gegenargumente zur Debatte zu stellen. Selbst ein Moderator, wir nennen nicht seinen Namen

, wurde bei mir und dem Rest des Teams gemeldet.
Der erstaunliche Grund der Meldung:
Raubkopie/Warez
Gefolgt vom Imperativ mit genauen Instruktionen:
Von "Gewalt" bis "Beleuchtung": mach das weg.
Ihr werdet es erraten haben, es ging um folgenden von mir verfassten Absatz:
Gewalt, die von Frauen ausgeht, zum Beispiel psychologische, wird totgeschwiegen. Der Mann hat das exklusive Recht darauf, Täter und Schwein zu sein, und öffentlich gelyncht zu werden. Die Frau hat ein exklusives Recht auf Rote Telefone, lila Aufmärsche und Beleuchtung.
Wir haben das meldende Mitglied per PN um eine Erklärung gebeten, warum dieser Absatz "
weggemacht" werden muss. Diese PN wurde zugestellt, jedoch nicht beantwortet, obwohl der Nutzer inzwischen mit weiteren Beiträgen hier im Forum aktiv war. Wir müssen uns also mit den Allgemeinplätzen "
Aggressive Sprache, pauschale Unterstellungen" begnügen, die mit der Meldung zusammen in den Raum gestellt wurden.
Ok, aggressive Sprache, man ist ja lernfähig, ich habe den Absatz inzwischen etwas umformuliert.
Aber pauschale Unterstellungen?
Fakt ist: Es dreht sich derzeit und seit Jahren alles um das Thema "violencia de género", ein Begriff der ausschließlich und exklusiv für Gewalt gegen Frauen reserviert ist. Das Pendant für häusliche Gewalt gegen Männer ist inexistent, obwohl es diese Gewalt nachweislich und in nicht unerheblichem Maße gibt.
Fakt ist: Während die Frauen geradezu dazu aufgefordert werden, jede Art von Gewalt zur Anzeige zu bringen, was zweifelsohne richtig ist, stehen Männer nach wie vor mit ihrem Problem alleine da. Sollten sie sich öffentlich als Opfer outen, gelten sie als Schwächlinge und unmännlich. Außerdem existieren keine Hilfen, Notfalltelefone, Männerhäuser etc. Bestenfalls kann Mann sich einen
Anwalt suchen, den er aus eigener Tasche bezahlt. Vom Steuerzahler finanzierte öffentliche Anlaufstellen sind inexistent.
Fakt ist: So kann man natürlich weiterhin wunderbare Statistiken erzeugen, bei denen die Männer in "nur" knapp 10% der erfassten Fälle Opfer häuslicher Gewalt sind. Zehn totgeschwiegene Prozent in Medien und öffentlicher Wahrnehmung.
Son las cifras que se extraen de la Estadística de Violencia Doméstica y Violencia de Género correspondiente a 2021 que este martes publica el Instituto Nacional de Estadística y muestra que en ese año las víctimas de ambos tipos de violencia sumaron 38.715 (un 2,4 % más): 35.359 fueron mujeres y 3.356, hombres.
Quelle
Fakt ist: Inzwischen kennt jeder den 8. März, wo man sich in der Farbe lila gewandet ausschließlich den bekannten Themen widmet. Weiß jemand von Euch, was am 19. November für ein Tag ist? Die meisten wohl eher nicht, denn es gibt keine auch nur annähernd ähnliche Aufmerksamkeit, Aufmärsche und politische Diskurse. Schaut mal
hier bei Interesse.
Fakt ist: Mit der ausschließlichen Verwendung der Farbe Lila, teils rund ums Jahr, wird bewusst eine Ungleichheit und prophylaktische Massenanklage zum Nachteil von immerhin knapp 50% der Bevölkerung hergestellt. Schilder zum Beispiel, die sich exklusiv gegen männliche Gewalt richten, obwohl sogar die offiziellen Statistiken trotz aller Widrigkeiten belegen, dass mindestens 10% der Opfer männlich sind. Die Dunkelziffer wäre jetzt Spekulation, die ich jedem selbst überlasse.
Fakt ist: Ich muss jetzt leider nochmal etwas graphisch werden: Ein von Hämatomen verquollenes Gesicht oder eine zehn Stockwerke tief vom Balkon in den Patio geworfene Frau sind plakativere Opfer von Gewalt als diejenigen, die über Jahrzehnte durch psychische Gewalt zermürbt werden, hinter verschlossenen Türen und ohne Kratzer oder sonstige Spuren an der Oberfläche. Nichts davon ist zu tolerieren, aber eins davon wird Titelstory, und das andere nicht einmal Randnotiz. Komischer Zufall, oder Resultat einer seit Jahren andauernden Politik der Ungleichbehandlung der Opfer, weil nicht sein kann, was nicht sein darf?
Fakt ist: Die neue Landesregierung der Comunidad Valenciana will den wertenden Begriff "
violencia de género" durch das wertfreie "
violencia intrafamiliar" ersetzen, was einen Aufschrei in der Blase derjenigen erzeugt hat, die Gewalt gegen Männer weiterhin verleugnen.
Fakt ist: heutzutage reicht ein einziger - und ich wiederhole mich gerne:
völlig unangemessener und geschmackloser - Kuss aus, um von einem aufgestachelten Mob öffentlich diskreditiert und vollständig demontiert zu werden, und die sabbernde Audienz kann gar nicht genug Nahaufnahmen sehen, zur Not stundenlang immer wieder den selben fünfsekündigen Ausschnitt. Spiel es noch einmal, Sam! Wenn jemand schon am Boden liegt, kommt auch der letzte Feigling aus seinem Loch und tritt unter tosendem Applaus nochmal kräftig zu.
Ich nannte es "
lynchen", weil es mich sehr stark an eine anachronistische öffentliche Steinigung auf dem Marktplatz erinnert, was ein Forist als "
aggressive Sprache" bei uns denunziert hat. Mag sein, aber sollten wir uns wirklich über einzelne Wörter in die Haare bekommen, wenn der Vorgang an sich, nämlich die öffentliche Zerstörung einer Existenz
wegen eines Kusses (!), an sozialer Aggression kaum zu überbieten ist? Fehlen uns hier eventuell die Argumente, und deswegen lassen wir unliebsame Meinungen lieber "
wegmachen" - so wie Rubiales weggemacht werden soll, um jeden Preis und jenseits jeder Grenze von Anstand und Moral?
Wer "
lynchen" als unangemessen empfindet darf das gerne öffentlich begründen und um Korrektur bitten (die ja jetzt erfolgt ist, als Zeichen, dass ich mir auch unglücklich formulierte Kritik gerne anhöre und ggf Verbesserungen vornehme).
Was meint Ihr zu dem Thema Rubiales/Hermoso und unserem Therad?
Diskutiert gerne mit uns, und seid nett zueinander.