I. CHEMISCHE BEKÄMPFUNG

Sorten, Pflege (Schnitt), Krankheiten, Plagen (Picudo rojo)
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Florecilla
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Florecilla »

Oliva B. hat geschrieben:Die Informationen des Rathauses Altea halte ich für informativer als die des Euroclubs (die ist für Dénias Einwohner nur wegen der Ansprechpartnerin wichtig)
Das war auch eigentlich die entscheidende Info, denn Cozumel hat eingangs mal gefragt, was die Rathäuser der verschiedenen Gemeinden unternehmen und auf der Website des Ayuntamientos habe ich nichts entsprechendes gefunden

Oliva B. hat geschrieben:Mit Verlaub, Florecilla, die Sache mit dem Netz kann doch nur Geldschneiderei sein!
.
;;) Ich dachte eher an eine Aktion von Christo.
Saludos,
Florecilla (Margit)


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Cozumel
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Cozumel »

Guten Morgen,

schön, dass das Thema hier jemand interessiert.

Ich denke, es wäre keine schlechte Idee, wenn jeder offensiv werden würde, wenn schon die Rathäuser nichts tun, sollten wir Gartensitzer aktiv werden.
.

Ich persönlich werde mich an die hiesige Presse wenden und zufällig hab ich alle Telefonnummer der Anwohner hier.
Die meisten sind ja nicht da und überlassen den Garten irgenwelchen Gartenfirmen.

Man kann auch flyer machen und in die Briefkästen werfen.

Jetzt wäre die richtige Zeit dafür, denn jetzt wachsen die Blüten und Fruchtstände die dann vorsorglich rausgeschnitten werden, damit es nicht so Dreck gibt und die Samen nicht alle einwurzeln, was zugegebenermassen sehr viel Arbeit macht, die wieder zu entfernen.

Die Gefahr ist also gross, dass sich die Palmenbesitzer darüber hinwegsetzten und doch in der gefährlichen und verbotenen Zeit schneiden oder schneiden lassen.


Wichtig ist:

Keine Palme in der Zeit zwischen April und November schneiden.
In dieser Zeit ist der Palmrüssler aktiv.
Vielleicht am besten die nächsten Jahre garnicht mehr schneiden. Geschnittene Palmen wachsen aktiver und bilden oben neue weiche Wedel, die die bevorzugte Nahrung von den Rüssler ist. Wenn man die Palme nicht schneidet, werden die vorhandenen Wedel weiter ausgebildet und hart.

Auf die Rettung der Palmen möglichst verzichten, denn vielleicht kann man die Palme retten, obwohl die Chance nur sehr, sehr klein ist, geht man ein hohes Risiko ein, dass die Rüssler sich auf andere Palmen ausweiten, die wiederum können danach wieder die eigene Palme befallen.

Unbedingt beim Rathaus melden wenn eine Palme befallen ist, die sagen was getan werden muss.

Nach Befall die Palmen professionell entsorgen lassen.




Fällt noch jemand etwas dazu ein?

Wenn jeder in seinem Umfeld ein wenig aufpasst, dass die Regeln eingehalten werden oder mit der Lokalpresse spricht, die vielleicht veranlasst ein wenig ausführlicher darüber zu berichten, als immer nur wieviele Palmen schon betroffen sind, können wir vielleicht ein wenig bewirken.


Zum Schluss möchte ich alle Palmenbesitzer bitten nicht so sehr auf seine Gärtner zu hören, die ausschliesslich am Geld verdienen interessiert sind, sondern auf seinen eigenen gesunden Menschenverstand setzen.
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Oliva B.
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Oliva B. »

Hallo Cozumel,

natürlich muss man möglichst alle Palmenbesitzer über die Auswirkungen dieses Zerstörers warnen, umfassende Aufklärung und Hilfe durch Behörden und Medien ist unverzichtbar.

Doch ehrlich gesagt sehe ich keine Chance, dass ein paar Privatinitiativen zu diesem Zeitpunkt noch irgendetwas ausrichten bzw. ändern könnten. Die Behörden haben jahrelang geschlafen, um es mal ganz gelinde auszudrücken, jetzt bekommen alle die Quittung.

Wieviele Palmen stehen in der Landschaft herum, um die sich keiner kümmert? Wenn Palmen befallen sind, soll es schon zu spät sein, denn man sieht erst die Schäden, wenn der Palmrüssler sich in der Palme häuslich niedergelassen hat und sein unheilvolles Werk fast beendet hat. Und nicht jeder lässt solche aufwendigen Maßnahmen wie Gerd durchführen. Also haben die Biester die Möglichkeit, sich weiter immens weiter zu vermehren. Palmen gibt es genug.

Überleg mal, wie will ein Hausbesitzer, der vielleicht dreimal im Jahr Ferien hier macht, seine Palme im vorgesehenen Rhythmus spritzen (sofern er überhaupt von der Existenz dieses Rüsseltieres etwas weiß)? Abgesehen davon, dass das Zeug auch ganz schön giftig ist (Schutzanzug).

Nun müssen Privatleute ausbaden, was jahrelang von den Rathäusern ignoriert wurde.
Statt massenhaft Gelder für irgendwelche Hochglanzbroschüren in die Touristenämter zu pumpen, damit wieder mehr Urlauber ins Land kommen, hätte die Regierung diese Gelder verwenden müssen, um die Palmen zu retten. Denn was wird passieren, wenn den Touristen nicht mehr Sonne, Meer und Palmen in Spanien winken? Gibt es dann alternativ noch andere Urlaubsländer?
Wenn nach der am Boden liegenden Bauwirtschaft der Tourismussektor noch stärker anfängt zu trudeln (ein weiteres Standbein der spanischen Wirtschaft), na dann "adiós".
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Cozumel »

Oliva,

ich glaube nicht, dass man lange mit Chemie rumexperimentieren sollte.

Es ist ja bekannt, dass nichts die Palmrüssler wirksam und endgültig abtötet.

Deshalb kann ja nur ein sofortiges kompletes Vernichten der Pflanze das Mittel der Wahl sein.
Die verbliebenen Larven und Käfer auf der "behandelten Palme" verbreiten sich auf andere Palmen, wie will man das verantworten?

Ich habe heute eine Rundmail verschickt an Nachbarn die nicht immer hier leben, denn das grösste Problem sind ja die beauftragten Gärtner die vermutlich kontraproduktiv handeln werden, aus finanziellen Gründen.

Ich möchte, das das Problem wenigstens bekannt wird.

Vermutlich wird es nicht viel nutzen, aber ich war immer schon der Meinung man sollte nicht kampflos aufgeben.

Bis vor ein paar Wochen, war mir auch nicht bewusst, wie schlimm die Situation bereits ist.

Es kann durchaus sein, dass es schon 5 nach 12 ist. :-(
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Oliva B.
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Oliva B. »

Hallo Cozumel,

ich stimme nach Durchsicht verschiedener Websites mit dir überein, dass Chemieeinsatz nicht sehr erfolgversprechend ist.
Auch biologische Lockfallen mit Pheromon lassen vermuten, dass nur noch mehr Rüsseltiere (Rhynchophorus ferrugineus)angezogen werden.
An die Palmenstämme (und die Gänge im Innern) kommt man nur durch Injektionen. Die müssen aber rechtzeitig verabreicht werden. Aber wann ist es rechtzeitig genug? Man kann nicht in den Stamm sehen, denn nur dort wird man das Ausmaß der Zerstörung anhand der Gänge feststellen können.
Selbst bei kleineren Palmen (unter 1,50 m) ist es schwierig, von oben direkt ins „Herz“ zu sehen, um festzustellen, ob sie befallen sind. Bei großen Palmen ist es gänzlich unmöglich. Die Palme weiß sich durch spitze Stacheln, die eine große Verletzungsgefahr bergen, zu schützen, man kommt einfach nicht nah genug dran, um sie gefahrlos zu untersuchen. Außerdem sind die Mittelrippen den Palmenwedel so hart, dass man sie nicht an die Seite schieben kann, um nachzusehen.

Nein, Cozumel, man sollte nicht resignieren. Doch ich vermute, es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Ich sehe folgendes Zukunftsszenario vor mir: Allerorts werden abgestorbene Palmen stehen, um die sich keiner kümmert. Die adulten Käfer haben inzwischen längst ihre Kinderstube dort verlassen und sich einen neuen Wirt gesucht, warum sollten dann noch die abgestorbenen Palmen kostenaufwendig beseitigt werden? Wer wird dafür aufkommen?

Wenn ich sehe, wie viel Mühe sich der österreichische (!!!) Pflanzenschutzdienst gibt, frage ich mich, warum hier, am Brennpunkt, so wenig dagegen getan wird!
Übrigens, alle Mittelmeerstaaten sind von der Rüsslerseuche bedroht. Und es sind keinesfalls nur Palmen, sondern auch Agaven gefährdet.
Mir stellt sich allerdings die Frage, was macht eigentlich EPPO, die European Mediterranean Plant Protection Organization dagegen?
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Oliva B. »

Oliva B. hat geschrieben:Deine Palme macht ja einen traurigen Eindruck, Gerd. Mit was für einem Zeug spritzt du sie?Ich drücke dir die Daumen, dass sie sich wieder erholt.

FLYINAIR :-\
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von flyinair »

Hallo Elke
ich habe es nicht vergessen.
Da aber die Aufschrift auf der Flasche nicht mehr lesbar ist, wollte ich warten , bis ich den Palmero wieder sehe.
Das einzige, was ich noch lesen kann ist

LLANERO ( eingetragenes Warenzeichen)

lieben Gruß

Gerd
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Oliva B.
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Oliva B. »

Hallo Flyinair,

jetzt ist ja schon mehr als ein Monat vergangen, seit deine befallene Palme behandelt wurde. Mich interessiert, wie sie jetzt aussieht. Man erkennt wahrscheinlich anhand der Farbe der Wedel, ob die aufwendige Behandlung Erfolg gehabt hat.

Immer wieder sehe ich frisch geschnittene Palmen. Da gehen die Gartenbesitzer wohl auf volles Risiko oder sind einfach nicht genügend über die Gefahren informiert.

Es soll jetzt auch ein neuer Lockstoff (Fallen) auf dem Markt sein. Hat jemand etwas darüber gehört?
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Akinom »

;-) Hallo,
....nein, davon hab ich noch nie gehört.
Mein Bruder hat seine ganzen Palmen in Portugal "impfen" lassen - 1200 € hat er bezahlt. Es geht ihnen sehr gut! ;-)

Gestern als ich mit #lucky unterwegs war, sah ich min. 30 Palmen komplett eingepackt in #schwarzer Folie - die Wedel entweder vertrocknet od. abgeschnitten. Die sind vermutlich auch befallen. Ich habe nur überlegt, was die schwarze Folie bedeuten soll, da sie ja oben offen gehalten wird.
Weiß da jemand etwas? - Sitzen die "Tierchen" auch in den Stämmen?
;-)
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Re: Palmrüssler (picudo rojo)

Beitrag von Oliva B. »

Akinom hat geschrieben:;-) Hallo,
....nein, davon hab ich noch nie gehört.
Mein Bruder hat seine ganzen Palmen in Portugal "impfen" lassen - 1200 € hat er bezahlt. Es geht ihnen sehr gut! ;-)
Also unsere sehen auch noch ganz gut aus, obwohl wir sie unwissender Weise noch Anfang April geschnitten haben. :-?
Palmen.JPG
Akinom hat geschrieben:Gestern als ich mit #lucky unterwegs war, sah ich min. 30 Palmen komplett eingepackt in #schwarzer Folie - die Wedel entweder vertrocknet od. abgeschnitten. Die sind vermutlich auch befallen. Ich habe nur überlegt, was die schwarze Folie bedeuten soll, da sie ja oben offen gehalten wird.
Weiß da jemand etwas? - Sitzen die "Tierchen" auch in den Stämmen?
;-)
Meinst du nicht, dass du Palmen gesehen hast, deren Wedel unter der Folie gebleicht werden, um die kunstvollen Palmengeflechte (palma blanca artesanal) für die Osterzeit herzustellen? Gerade um Elche herum ist das Kunsthandwerk weit verbreitet.
Palmen eingepackt.JPG
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