Hallo Cozumel,
ich stimme nach Durchsicht verschiedener Websites mit dir überein, dass Chemieeinsatz nicht sehr erfolgversprechend ist.
Auch biologische Lockfallen mit Pheromon lassen vermuten, dass nur noch mehr Rüsseltiere (Rhynchophorus ferrugineus)angezogen werden.
An die Palmenstämme (und die Gänge im Innern) kommt man nur durch Injektionen. Die müssen aber rechtzeitig verabreicht werden. Aber wann ist es rechtzeitig genug? Man kann nicht in den Stamm sehen, denn nur dort wird man das Ausmaß der Zerstörung anhand der Gänge feststellen können.
Selbst bei kleineren Palmen (unter 1,50 m) ist es schwierig, von oben direkt ins „Herz“ zu sehen, um festzustellen, ob sie befallen sind. Bei großen Palmen ist es gänzlich unmöglich. Die Palme weiß sich durch spitze Stacheln, die eine große Verletzungsgefahr bergen, zu schützen, man kommt einfach nicht nah genug dran, um sie gefahrlos zu untersuchen. Außerdem sind die Mittelrippen den Palmenwedel so hart, dass man sie nicht an die Seite schieben kann, um nachzusehen.
Nein, Cozumel, man sollte nicht resignieren. Doch ich vermute, es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Ich sehe folgendes Zukunftsszenario vor mir: Allerorts werden abgestorbene Palmen stehen, um die sich keiner kümmert. Die adulten Käfer haben inzwischen längst ihre Kinderstube dort verlassen und sich einen neuen Wirt gesucht, warum sollten dann noch die abgestorbenen Palmen kostenaufwendig beseitigt werden? Wer wird dafür aufkommen?
Wenn ich sehe, wie viel Mühe sich der
österreichische (!!!) Pflanzenschutzdienst gibt, frage ich mich, warum hier, am Brennpunkt, so wenig dagegen getan wird!
Übrigens, alle Mittelmeerstaaten sind von der Rüsslerseuche bedroht. Und es sind keinesfalls nur Palmen, sondern auch Agaven gefährdet.
Mir stellt sich allerdings die Frage, was macht eigentlich
EPPO, die European Mediterranean Plant Protection Organization dagegen?