Hallo, ich stelle mich jaaaaaa
Nein, mein Magen- und Darm ist wieder in Ordnung, sonst wäre ich ja sicher mittlerweile ein Strich in der Landschaft.
Also berichte ich: Nach anstrengenden Wochen und Monaten und nachdem wir glücklich das neue Jahr erreicht haben, entschieden wir uns, unser uns gemachtes Weihnachtsgeschenk, 6 Erholungsnächte in unserem Lieblingsort Villa de Leyva einzulösen. Gesagt, getan. Der Ort wurde nach Abreisen der Weihnachts- und Sylvestergäste langsam wieder leerer und entsprach dem, was wir uns erhofften. Unsere Unterkunft hatten wir uns wissentlich ausgesucht, da wir sie bereits kannten. Alles perfekt. Vorsätze: richtig schön lange Spaziergänge, viel Gespräche, nur wir zwei und unser Hund.
So fing es auch herrlich an, zumindest an den ersten zwei Tagen. Das Wetter war super, die Tage begannen mit ausgiebigen Hundespaziergängen und ich war immer diejenige - wie zu Hause - die sich morgens als erstes erhob. So auch an jenem Morgen. Ich ging ins Bad und wollte vor dem Duschen noch eine kleine Fusskosmetik machen, denn immerhin wollte ich ja, dass die nackten Fuesse in den Sandalen auch in dem Ort einigermaßen brauchbar ausschauen. Somit schwang ich meinen rechten Fuss in das Waschbecken - wie ich es immer, auch zu Hause mache -, feilte ein paar harte Stellen vor, rueckte ihn noch ein bisschen zurecht und rutschte ohne irgendwelche Vorwarnung mit meiner nicht geringen Länge und ungebremster Kraft - denn es gab absolut nichts zum Festhalten wie zu Hause - gen Boden. Mit meiner rechten Beckenseite knallte ich ungebremst auf die Ecke der gemauerten Duschwanne und dann kam der absolute Höhepunkt: Mein Hinterkopf knallte und ich hörte ich wirklich spalten, auf das steinernde Toilettenbecken. Bumms. Noch kurz was zu meinen Gedanken während der Vorgänge: Es sind ja nur Bruchteile, aber ich erinnere mich beim Sturz "Mist" gedacht zu haben und beim Knall auf das Toilettenbecken "das war´s jetzt".
Mein Mann, mittlerweile nicht mehr im Bett befindlich, sondern auf der Terasse dachte nur, was hat sie denn da runtergeschmissen und kam ins Bad. Naja, mir wurde schlecht, schwindlich und ich wusste nicht, wie mit der Situation umgehen, fuer mich und mein Empfinden hatte sich mein Hinterkopf gespalten. Somit bat ich ihn einfach, mich liegen zu lassen. Fragt jetzt nicht nach Krankenhaus oder so etwas. Villa des Leyva liegt 4 Autostunden von Bogota entfernt und hat sicher Pflaster, falls man sich mal schrammt oder auch einen Gips, wenn ein Spaziergang schief geht. Doch alles andere wäre nicht möglich gewesen. Somit liess ich mich dann von meinem Mann ins Bett zurueck transportieren und entschied mich, abzuwarten und zu probieren: Nach und nach, aufstehen war wegen der Huefte nur noch mit Hilfe nötig, der Hinterkopf schmerzte und ich musste in den nächsten Tagen bis heute, alledings mit abnehmenden Zeiten, meine Lage wechseln. Doch, ich habe ueberlebt, wie Ihr merkt, eine große Horde von Schutzengeln ist um mich herumgeschwirrt und ich bin einfach noch nicht dran. Ein Glueck, denn ich habe ja noch viel vor. Doch gleichzeitig merkte ich, wie nahe doch eine Katastrophe sein kann, es war Milimeterarbeit. Ein bisschen tiefer, ein bisschen höher..... hätte verdammt böse ausgehen können.
Dankbar nehme ich die täglich wirklich spuerbaren Verbesserungen meines "Zustandes" an und habe es fast geschafft. Auf jedem Fall werde ich meine Fuesse nicht mehr schwingen, auch wenn ich immer stolz war, wie zack zack das so ging.
Ich hoffe ich habe nicht zu wirr geschrieben und Ihr könnt das nachvollziehen. Ansonsten schiebt es bitte auf meinen Kopf
Lieber Gruss Nordseekrabbe