Re: Brexit, welche Folgen für Spanien?
Verfasst: Mi 20. Mai 2020, 13:01
Laut Wikipedia ("Tourismus in Spanien") machen die Briten grob 1/5-tel der Touristen aus. Das waren in 2016 17,8 Millionen Gäste aus UK. Mit einem Umsatz von 830,-- pro Gast sind das ungefähr 15 Milliarden Euro (**).
Das ist schon eine Hausnummer. Zusätzlich verkauft Spanien ja sicher auch Autos und Ferienimmos an britische Mitbürger. Die Briten sagen (UK Office for Nat. Stats), sie exportierten nach Spanien für 10 Milliarden bei einem EU Gesamtexport von 170 Milliarden in 2019.
(**) Nimmt man 100.000,-- Jahresumsatz pro Arbeitsplatz an, dann entsprechen 15 Milliarden etwa 150.000 spanischen Arbeitsplätzen. Im Tourismusbereich möglicherweise 50.000,-- Umsatz pro Arbeitsplatz. Jedenfalls: schon 33% weniger britische Gäste wären also ein empfindlicher Verlust.
Im Moment laufen ja die Verhandlungen über das zukünftige Verhältnis. Leider sieht es da derzeit nicht nach einer rechtzeitigen Einigung aus. Der Brite Frost schrieb gerade einen offenen Brief an den Franzosen Barnier. Darin beschwert Herr Frost sich über die angebotenen Konditionen und fordert viele Dinge aus Handelsverträgen der EU mit anderen Nationen auch für die Briten (sog. Rosinenpicken, bekannt aus den Austrittsvertragsverhandlungen).
Wenn die beiden bis Jahresende fertig haben wollen müssten sie jetzt im Grundsatz bereits einig sein. Sind sie aber offenbar nicht. Sprich: entweder Verlängerung oder Knieschuss. Da die Briten inzwischen Knieschuss-Weltmeister sind (EU-Austrittsvertrag, Corona-Sonderweg, Klassenkasper als Oberhaupt) wird es spannend bleiben. Und für die Spanier ggf. extra bitter (s.o).
Gruß // Housecat
Das ist schon eine Hausnummer. Zusätzlich verkauft Spanien ja sicher auch Autos und Ferienimmos an britische Mitbürger. Die Briten sagen (UK Office for Nat. Stats), sie exportierten nach Spanien für 10 Milliarden bei einem EU Gesamtexport von 170 Milliarden in 2019.
(**) Nimmt man 100.000,-- Jahresumsatz pro Arbeitsplatz an, dann entsprechen 15 Milliarden etwa 150.000 spanischen Arbeitsplätzen. Im Tourismusbereich möglicherweise 50.000,-- Umsatz pro Arbeitsplatz. Jedenfalls: schon 33% weniger britische Gäste wären also ein empfindlicher Verlust.
Im Moment laufen ja die Verhandlungen über das zukünftige Verhältnis. Leider sieht es da derzeit nicht nach einer rechtzeitigen Einigung aus. Der Brite Frost schrieb gerade einen offenen Brief an den Franzosen Barnier. Darin beschwert Herr Frost sich über die angebotenen Konditionen und fordert viele Dinge aus Handelsverträgen der EU mit anderen Nationen auch für die Briten (sog. Rosinenpicken, bekannt aus den Austrittsvertragsverhandlungen).
Wenn die beiden bis Jahresende fertig haben wollen müssten sie jetzt im Grundsatz bereits einig sein. Sind sie aber offenbar nicht. Sprich: entweder Verlängerung oder Knieschuss. Da die Briten inzwischen Knieschuss-Weltmeister sind (EU-Austrittsvertrag, Corona-Sonderweg, Klassenkasper als Oberhaupt) wird es spannend bleiben. Und für die Spanier ggf. extra bitter (s.o).
Gruß // Housecat