Die Reise geht weiter:
NZL-Bericht Teil 7
Wir verlassen Wanaka und tauchen in die Region Otago ein, in der nach 1860 Goldfunde für einen Run sorgten. Der Etappenort Cardrona zeigt sich den Vorbeifahrenden als Freilichtmuseum jener Zeit:
Wir überqueren einen kleinen Pass und schauen in das Tal, in dem der Goldrausch seinen Anfang hatte.
Am Talende liegt Arrowtown mit authentischer Atmosphäre, wenn man die Autos und Touristen ausblendet. Die Stadt am Arrow River wuchs damals innerhalb einiger Wochen auf 1500 Einwohner an !
Auch hier gab es damals schon chinesische Gastarbeiter, die in mickrigen Behausungen versuchten, die harten Winter zu überstehen und gleichzeitig mit der feindseligen Haltung der "Weißen" umzugehen.

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Die Weiterreise führt uns über Queenstown, in malerischer Umgebung am Lake Wakatipu gelegen, Es sei nach unseren Informationen hektisch, teuer, überlaufen. Ein Weilchen wandern wir herum und finden das meiste bestätigt. Es werden River-Rafting, Gleitschirm-Fiegen, Wander-Touren, Klettern und andere Aktivitäten angeboten, und um die Burger- und Pizza-Imbisse drängen sich Gruppen junger Leute aus aller Welt. Das ist nicht "unser" Neuseeland.
Meine Erinnerung an Queenstown:
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So flüchten wir in südlicher Richtung entlang des Lake Wakatipu und finden am Südende einen schönen und ruhig gelegenen Campingplatz. In der Bar nebenan gibt es ein Draught-Bier vom Zapfhahn.
Am nächsten Morgen setzen wir die Fahrt fort, durchqueren einmal mehr endlose Weidenflächen mit unzähligen Schafen

und seltener mit Braunwild, das man vielleicht eher als Braunzahm bezeichnen könnte, da es in Pferchen gehalten und „verwertet“ wird.
Typische Ortsdurchfahrten: meist nur eine Hauptstraße und wenig daneben...
Die Farmen könnten unterschiedlicher nicht sein. Manche zeigen sich als Sammelsurien der Agrar- und Fahrzeugtechnik vergangener Jahre, die Lagerhäuser sind manchmal mit Well- und anderen Blechen in verschiedenen Rosttönen und Farben zusammengenagelt oder abgedeckt.
Manche Anwohner versuchen ihr Glück mit dem Kunstgewerbe. Diese mit einer Pottery:
Ganz oft passieren wir lange und hohe „Wände“ aus Bäumen oder Büschen, die aller Wahrscheinlichkeit nach die starken Küsten-Winde abschwächen sollen.

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Das Südende der Insel rückt näher.
Schließlich erreichen wir die Stadt Invercargill, eine Provinzmetropole mit immerhin 50'000 Einwohnern.
Dieser Prachtbau wurde eine Schule.
Die Innenstadt ist wenig markant, aber ein Rundgang durch den Stadtpark überrascht uns.
Es ist die Größe und Pracht der Anlagen, aber auch die Bäume haben es uns hier wie in ganz NZL angetan.
Die Weiterreise führt uns direkt ans Südende der Insel.
Beim Nugget-Point gibt es einen alten Leuchtturm, zu dem wir hoch über dem Meer auf guten Pfaden einen Spaziergang unternehmen. Tief unter uns lümmeln ein paar Robben herum.
Die Stimmung in relativer Einsakeit und völliger Stille ist großartig.
Aber einen Haken hat die Sache doch: völlig unhörbar und kaum sichtbar pieksen uns die berüchtigten Sandflies und hinterlassen ihre Marken. Darüber klagen alle Touristen, und es hilft nur Einschmieren oder in Deckung gehen.....
Wir setzen die Reise fort und erreichen gegen Abend einen Vorort der Provinzhauptstadt Dunedin. Auf dem Parkplatz der Pferderennbahn kann man für wenig Geld übernachten und die sehr sauberen sanitären Anlagen verwenden. Hier finden sich alle möglichen Vehikel ein, und die Insassen sind meist Neuseeländer im gehobenen Alter und mit einer Portion Freiheitsdrang. Sie sind liebenswert und jederzeit zu einem Schwätzchen bereit.
Über einen kleinen, steilen Pass fahren wir dann nach Dunedin ( Däniidinn gespr.) hinein -
und auf der anderen Seite gleich wieder heraus, um wenige Kilometer entfernt ein für NZL äußerst ungewöhnliches Gebilde zu besichtigen. Der Sohn des Bankiers, Geschäftsmanns und Politikers William Larnach hatte angeblich seinen Vater überredet, an dieser Stelle ein Häuschen zu bauen, nachdem beide die Aussicht über die Halbinsel bewundert hatten.
Ab 1871 wurde das Wohnschlösschen in dreijähriger Bauzeit errichtet, und es gilt als einziges Schloss Neuseelands. Heute ist es ein Museum.
Ein Blick in einen Teil des Parks:
Nach ausgiebiger Besichtigung stechen wir steil hinunter nach Portobello ans Wasser und dann auf der Küstenstraße zurück nach Dunedin. Der Bahnhof ist ein äußerst sehenswertes Beispiel der Architektur und Gestaltung solcher Gebäude der viktorianischen Epoche. Er liegt am Ende der Stuart Street..
Blick in die wunderbar gestaltete Bahnhofshalle:
Weiter voller Tatendrang, wollen wir uns eine historische Villa ansehen und haben Glück: wir können an einer Führung teilnehmen und bekommen das äußerst sehenswerte heutige Museum von einer netten deutschen Führerin nähergebracht.
Das Haus war 1906 von einem Geschäftsmann, Kunstsammler und Philantropen erbaut worden und wies alle zur damaligen Zeit möglichen technischen Finessen auf wie elektrisches Licht, Zentralheizung, Dusche und Bäder, warmes und kaltes Wasser und anderes mehr auf.
Die Ausstattung und Ausgestaltung war aus aller Welt zusammengekauft worden und ist komplettiert durch gesammelte Kunstgegenstände aus aller Herren Länder. Das Beste daran ist, dass alles im Originalzustand erhalten werden konnte. Praktisch nichts ist verändert!
Fotografieren war innen nicht erlaubt, aber freundlicherweise darf ich hier 2 Bilder dieses sehenswerten Domizils einstellen.
Wer mehr darüber wissen will:
http://www.olveston.co.nz/
Im Anschluss machen wir einen Abstecher in die untere Stadt und unternehmen einen Rundgang durch die alte Universität, die älteste des Landes. Fast fühlen wir uns in Harry Potters Umgebung versetzt, als wir die beeindruckenden Gemäuer umrunden.
Gebäude dieser Art könnten ebenso in Schottland stehen. Hier eine Schule:
Und dann eine Kathedrale: die "First Church of Othago", 1873 eröffnet
Als letztes wollen wir noch einen Blick auf eine Besonderheit werfen, mit der sogar die Tourist-Informationen werben: es gebe außerhalb des Zentrums "die steilste Straße der Welt"
Dabei sind steile Straßen wohl eine Spezialität des Landes, denn inzwischen hatten wir in allen Landesteilen immer wieder "Mitleid" mit unserem schmächtigen Motor, der es oft nur im zweiten der 5 Gänge nach oben geschafft hat. An die Baldwin Street kommt aber wohl keine heran....
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Schließlich verlassen wir die Stadt und fahren nach Norden, Es wird wohl die letzte Etappe in meinem Bericht sein....
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