Xanaron hat geschrieben: ↑Mi 1. Jul 2020, 11:29
Ja eben, die Reichweite. Das Totschlagargument. Und wenn man einmal ehrliche ! Antworten auf diese Frage erhält, dann wundern sich sogar die Antwortenden, wie wenig sie ein Auto brauchen, das Reserven für 1000 km im Tank mit sich herumschleppt.
Es mag zweifelsfrei stimmen, dass es für E-Autos einen Anwendungsbereich im Nahgebiet gibt, für den sie perfekt geeignet wären, sofern man eine Ladestation hat, die man mit Sicherheit benutzen kann (also vorzugsweise privat, und da fallen dann ganz ganz viele Stadtautos von Städtern in Wohnungen ohne Garage schonmal weg), und man mit den ganzen Kurzstrecken so viele Kilometer zusammenfahren könnte, dass man den CO2-Rucksack des E-Autos innerhalb einer vernünftigen Zeitspanne abbauen könnte.
Man möge mich korrigieren, aber mW war es doch so, dass ein E-Auto erst nach fast 100'000 mit Ökostrom gefahrenen Kilometern CO2-mäßig überhaupt mit einem modernen Verbrenner gleichzieht. Wurde mW mal mit einem Golf konventionell vs. Elektro simuliert. Ich bin in den letzten vier Jahren insgesamt 20'000km gefahren, das heißt, ich müsste einen E-Kleinwagen (in den übrigens weder meine Familie noch alles, was wir mitnehmen, reinpassen würde) 20 Jahre lang fahren, damit er einen merklichen Umweltvorteil herausfährt. Und das wiederum widerspricht dem Anwendungsgebiet Kurzstrecke. Es ist also paradox, dass E-Mobilität irgendwas bringen soll, wenn sie gerade im Bereich Langstrecke, wo man schnell umweltfreundlich werden würde, keine Alternative zum Verbrenner ist.
Doch worum es eigentlich geht: ich kaufe mir doch kein 30'000-Euro-Auto, das nur für 90-95% meiner Fahrten geeignet ist. Natürlich ist nicht jede Strecke 500km oder länger, aber wenn ich mit einem Auto weder in den Urlaub noch auf Geschäftsreise fahren kann, dann ist es für viele Menschen unattraktiv, weil ungeeignet. Ich denke, nichts anderes wollte der Mitforist damit sagen, und das ist schon ein entscheidendes Argument. Man kauft sich ja auch kein vom Steuerzahler subventioniertes 1500 Euro iPhone, mit dem man nur 9 von 10 aller Anrufe tätigen kann, und die restlichen 10% dann in einer Telefonzelle führen muss.
Und was sagt die Batterieautolobby: in der Zukunft werden wir auch dieses Problem irgendwann mal in den Griff bekommen.
Und genau das ist leider nicht gut genug. Ein Produkt sollte marktreif sein, bevor es von der Politik zwangseingeführt und subventioniert wird.