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Re: Was so alles hinter unserem Rücken abläuft
Verfasst: Mi 27. Apr 2022, 14:22
von maxheadroom
Hola todos,
etwas was sicher nicht nur D betrifft, ich habe zwar keine Ahnung wie es in E gehandhabt wird, aber ich denke in Zeiten der Massenproduktion wird es vielleicht auch nicht viel anders sein, hier mal etwas was in meinem Postfach gelandet ist
wie viele Rinder werden in Deutschland regelmäßig an einer Stelle angebunden, die kaum größer ist als ihre Körper? Jedes zehnte Rind.
Und ja, das bedeutet genau das, was Sie jetzt wahrscheinlich denken. Die Tiere müssen entweder an dieser Stelle stehen bleiben oder sich an derselben Stelle hinlegen. Eine andere Wahl haben sie nicht. An dieser Stelle werden sie gefüttert. An dieser Stelle bekommen sie Wasser. In der Milchindustrie müssen an dieser Stelle ihre Milch geben. An dieser Stelle scheiden sie Kot und Urin aus. Tagein, tagaus. An dieser Stelle müssen viele ihre Kinder zur Welt bringen, um danach wieder künstlich befruchtet zu werden. Ein ganzes Leben auf nur einer Stelle.
Jedes zehnte Rind in Deutschland. Das sind 1 Million Rinder!
Und wissen sie was? Der Platz, an dem die Tiere stehen müssen, ist oft standardisiert. Er wird nicht an die Größe der Tiere angepasst. Hinter ihnen verläuft ein Abfluss für ihre Ausscheidungen. Es gibt im Wesentlichen zwei Arten von Ständen: Eine lange, bei der die Ausscheidungen kleinerer Tiere auf der Standfläche landen. Die Tiere sind dann gezwungen, sich in ihre Exkremente zu liegen. Und eine kurze, bei der größere Tiere über den Abfluss ragen und auf einer Kante liegen müssen, die ständig gegen ihre Körper drückt. Es überrascht nicht, dass die Rinder in Anbindehaltung oft Verhaltensstörungen aufweisen.
Sie fragen sich jetzt bestimmt, wie das legal sein kann. Das frage ich mich ganz ehrlich auch. Die Anbindehaltung widerspricht ganz explizit dem deutschen Tierschutzgesetz. Und trotzdem wurde sie bisher nicht verboten.
, in unserem neusten Blogpost lesen Sie, wie die Anbindehaltung gegen das Tierschutzgesetz widerspricht, in welcher Region in Deutschland sie besonders häufig vorkommt und was diese Region tut, um sich gegen ein drohendes Verbot zur Wehr zu setzen:
ANGEBUNDEN AUSGEBEUTET
Die Bundesregierung plant, die Anbindehaltung zu verbieten, doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Sie können aber den Rindern in der Anbindehaltung auch sofort helfen: Wenn alle Menschen auf Milchprodukte verzichten würden, würde kein Tier mehr darunter leiden müssen. Aber auch ohne Anbindehaltung bedeutet die Milchproduktion für Rinder Leid: Um überhaupt Milch zu produzieren, müssen sie ein Kalb zur Welt bringen. Ihre Kinder werden ihnen nach der Geburt weggenommen. Sie werden meistens als eigentlich noch Jugendliche geschlachtet. Deshalb: Verzichten Sie bitte auf Milch und alle anderen Produkte aus der landwirtschaftlichen Tierhaltung, falls Sie das nicht bereits tun. Und bitte erzählen Sie ihren Bekannten davon, dass auch im Jahr 2022 noch Tiere unter solchen Bedingungen leben müssen. Ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihre Unterstützung. Schritt für Schritt kommen wir einer Welt näher, in der alle Tiere respektiert und geschützt sind.
In Dankbarkeit
Unterschrift Andre Peters
P.S. Jedes zehnte Rind in Deutschland muss in der Anbindehaltung leben – ohne Bewegungsfreiheit, viele jeden einzelnen Tag. Lesen Sie bitte unseren Blogpost, wenn Sie wissen wollen, warum die Anbindehaltung unbedingt explizit verboten werden muss. Wir setzen uns für die Rinder in der Anbindehaltung ein. Danke!
Saludos
maxheadroom
P.S. Grausamkeit gegen die Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes.“ (Alexander von Humboldt)
Re: Was so alles hinter unserem Rücken abläuft
Verfasst: Mi 27. Apr 2022, 19:07
von Miesepeter
Bis 1965 gab es in den span. (Innen-) Großstädten die "Vaquerias" (Kuhställe) mit direktem Zugang von der Straße, allein in Madrid waren mehr als 1.200 registriert. Sie waren klein oder auch sehr klein (3-4 Tiere), oft in völliger Dunkelheit und ohne jede Auslaufmöglichkeit. Deren Milch wurde frisch gemolken ohne jede weitere Behandlung direkt lose verkauft. "Normale" Milch, d.h. mit Wasser angereichert, kostete 3 Ptas/l., und die Spezialmilch ohne Wasserzusatz 7-8 Ptas/l. Gelagert wurde die Milch ungekühlt in großen mit Zinkblech ausgeschlagenen Bassins mit ca. 150l Fassungsvermögen. Zum Vergleich: 1 l Tischwein kostete abgefüllt 4 Ptas. und lose aus dem Bottich 3 Ptas., 1 l. Marken-Olivenöl 40 Ptas., U-Bahn und Bus je 1,-
Re: Was so alles hinter unserem Rücken abläuft
Verfasst: Mi 27. Apr 2022, 19:22
von Kiebitz
Wichtiger Beitrag. Bin Vegetarier, aber auch Ei und Mich wird gemieden.
Buchempfehlung: Tiere
Re: Was so alles hinter unserem Rücken abläuft
Verfasst: Mi 27. Apr 2022, 20:48
von Atze
Die Anbindehaltung betrifft GSD in D nur noch knapp 10% der Rinder mit weiter abnehmender Tendenz.
Meine Jugend auf den Straßen Berlin wurde von Glockengebimmel begleitet, zusammen mit dem Ruf "Brennholz für Kartoffelschalen".
Ein müder Klepper zog einen Karren, auf dem ein Mann reichlich Kartoffelschalen gegen viel zu wenig Brennholz eintauschte.
Hinterhöfställe mit Schweinen und Milchkühen gab es in Berlin seit mind den 20er Jahren. Schon auf Grund der Blockade und lange darüber hinaus hatte sich ein innerstädtischen "Kreislauf" entwickelte, der zur Versorgung der Stadt unverzichtbar war. Trotzdem reichte es oft nicht für die Kinder. Viele (auch meine Schwestern und ich) wurden über die Luftbrücke ausgeflogen.
Damals hätte das hier zitierte Rundschreiben einige Verwunderung ausgelöst.
Re: Was so alles hinter unserem Rücken abläuft
Verfasst: Mi 27. Apr 2022, 20:59
von Atze
Kiebitz hat geschrieben: ↑Mi 27. Apr 2022, 19:22
Wichtiger Beitrag. Bin Vegetarier, aber auch Ei und Mich wird gemieden.
Buchempfehlung: Tiere
Ist die Verfasserin jene Dame Newkirk, die die reichlich bei PETA eingehenden Spendengelder eher für die äußerst schnelle Tötung der eingesammelt Tiere statt für ihre Versorgung verwendet?
(Sogenannte Kill-Shelters).
PETA (zumindest in den USA) ist ja der Meinung, dass Tierhaltung eher unethisch ist und nur den Bedürfnissen egoistischer Menschen dient.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/vo ... -1.1641764
https://www.n-tv.de/panorama/Peta-schla ... 88039.html
Re: Was so alles hinter unserem Rücken abläuft
Verfasst: Mi 27. Apr 2022, 21:11
von Kiebitz
Die Anschuldigungen sind bekannt. Ändert aber nichts am Inhalt und Botschaft des Buches.
Re: Was so alles hinter unserem Rücken abläuft
Verfasst: Mi 27. Apr 2022, 21:42
von maxheadroom
Re: Was so alles hinter unserem Rücken abläuft
Verfasst: Mi 27. Apr 2022, 22:54
von Miesepeter
Kartoffelschalen gegen Brennholz erinnert mich an die Tauscher, die nach Kriegsende schwer bepackt durch die Lande zogen, und die wenige verbliebene Habe der Ausgebombten gegen Mangelware, wie z,B. Zucker gegen Perserteppiche und Juwelen verhökerten. Inzwischen wurden wir zu Friedenskämpfern ausgebildet.
Re: Was so alles hinter unserem Rücken abläuft
Verfasst: Do 28. Apr 2022, 00:44
von Atze
Miesepeter hat geschrieben: ↑Mi 27. Apr 2022, 22:54
Kartoffelschalen gegen Brennholz erinnert mich an die Tauscher, die nach Kriegsende schwer bepackt durch die Lande zogen, und die wenige verbliebene Habe der Ausgebombten gegen Mangelware, wie z,B. Zucker gegen Perserteppiche und Juwelen verhökerten. Inzwischen wurden wir zu Friedenskämpfern ausgebildet.
Nun, das möchte ich wirklich nicht vergleichen:
Mit den Anbietern von Brennholz (es war ja eher Anzündholz) bestand ja schon eine stabile Geschäftsbeziehung: Die brauchten pflanzlichen Abfall, um ihre Hinterhofställe zu betreiben, wir brauchten das Anzündholz.
Die größeren Brocken Holz holten "wir" uns aus den Parks und aus dem Grunewald.
Einmal brachte mein Großvater ein großes Stück Pferdefleisch heim, das er irgendwo am Flughafen Tempelhof ergattert hatte.
Und Atzine Großeltern hielten mitten in der Stadt Ziegen, auch für die Nachbarskinder.
Sojamilch gab es wohl noch nicht.