Tag 7 und 8
Sevilla - El Rocío - Matalascañas - National- und Naturpark Doñana - Arcos de la Frontera - Sanlúcar de Barrameda
Unser nächstes Ziel ist die Provinz Huelva. Auf dem Weg dorthin machen wir Halt in Santiponce. Eigentlich wollen wir uns die Ausgrabungsstätte Itálica ansehen, aber die ist vom 3.-18. Mai geschlossen aufgrund irgendwelcher Aktivitäten dort, ich habe es nicht genau verstanden. Auch am Amphitheater stehen wir vor verschlossenen Türen. Nur der Mirador del Teatro Romano hat geöffnet und von dort können wir einen Blick auf das Theater werfen.
Den nächsten Stopp machen wir in
El Rocío am Rande des Nationalparks Coto de Doñana, direkt am Feuchtgebiet Marismas del Rocío gelegen. An der Lagune können wir in einiger Entfernung ein paar Flamingos beobachten.
In El Rocío macht sich Westernatmosphäre breit, denn hier findet man keine befestigten Straßen, sondern nur Sand auf den Verkehrswegen und Plätzen.
Hier ist nicht besonders viel los, 10 Tage später sieht es hier aber ganz anders aus, denn der kleine Ort ist ein über die Grenzen Spaniens hinaus bekannter Wallfahrtsort. An Pfingsten kommen über 1 Mio. Pilger hierher zur romería, wenn die Heilige Jungfrau von Rocío durch den Ort getragen wird.
Den Rest des Jahres verbringt sie in der Wallfahrtskirche.
Weiter geht die Fahrt nach
Matalascañans, wo wir heute übernachten. In einem, ich nenne es mal "Tourihotel".
Schönes Zimmer mit Meerblick, aber ansonsten nicht so unser Fall, das Essen (das einzige Mal, dass wir Halbpension hatten) eher eine lieblose Massenabfertigung, also wieder kein Essenstipp, pichichi.
Wir machen uns auf zu einem Strandspaziergang.
Der Ortsstrand geht nahtlos über in die Playa de Castilla, die von Sandsteinfelsen geprägt ist.
Auf den Felsen befindet sich der moderne, in der dreieckigen Form ungewöhnliche Leuchtturm von Matalascañas.
Von den Felsen hat man einen schönen Blick auf den Strand und den Torre de la Higuera,
einen alten Wachtturm, der mit der Zeit vom Meer umspült wurde.
Matalascañas ist eine in den 1970er Jahren erbaute Feriensiedlung, die nur im Sommer richtig belebt ist. Aber drumherum gibt es tolle Natur und deshalb hat es sich als Übernachtungsort angeboten, da wir ein bisschen was vom
National- und Naturpark Doñana sehen wollten.
An der Mündung des Guadalquivir liegt der Nationalpark Doñana, der zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Mit 54 ha Größe ist er der größte Nationalpark in Spanien, hinzu kommen noch 26 ha Naturpark. In diesem Gebiet befinden sich unterschiedliche Ökosysteme: Dünen, Pinienwälder und die Marismas, Spaniens bedeutendstes Feuchtgebiet.
Im Naturpark befinden sich Infozentren und es gibt verschiedene kürzere, ausgeschilderte Wanderwege. Das eigentliche Nationalparkgebiet darf nur auf geführten Unimog-Touren oder im Rahmen einer Schifffahrt von Sanlúcar de Barrameda aus betreten werden. Einzige Ausnahme ist der Strand östlich von Matalascañas und der Sendero Dunar, ein Rundweg, der über Holzbohlen durch die Dünenlandschaft führt. Für mich als Dünenfan natürlich ein absolutes Muss.
Das Dünengebiet des Nationalparks ist 25 km lang und verläuft parallel der Küste. Es ist 500 m bis 5 km breit und bis zu 30 m hoch.
Der Weg führt ca. 1,5 km durch die Dünen.
Ein Abstecher an den schönen Strand darf natürlich auch nicht fehlen.
Am nächsten Tag wollen wir eigentlich den Sendero Cuesta Maneli laufen, der einige Kilometer westlich von Matalascañas an die Steilküste führt. Am Parkplatz angekommen, stellen wir aber fest, dass er momentan geschlossen ist.
Auf dem Weg dorthin haben wir allerdings einen anderen Parkplatz gesehen und kehren dorthin zurück. Hier startet der Sendero Laguna del Jaral, der ebenfalls durch den Naturpark zur Küste führt.
Hier sollte eigentlich die Lagune sein:
Der gesamte Weg ist 5,6 km lang, wir nehmen allerdings den direkten Weg zur Küste, ohne den Schlenker durch den Pinienwald zu machen.
An der Küste angekommen, finden wir einen wunderschönen Platz vor auf dem 25 km langen und bis zu 30 m hohen Kliff El Asperillo. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen und genießen eine geraume Zeit einfach nur die schöne Umgebung, die Ruhe und den Blick aufs Meer.
Aber irgendwann geht's wieder zurück zum Auto und wir setzen unsere Reise fort in die Provinz Cádiz.
Einen Zwischenstopp machen wir in
Arcos de la Frontera und nachdem wir uns in der Neustadt verfahren haben, finden wir schließlich doch noch den alten Ortskern, der auf einem steilen Felsrücken oberhalb des Río Guadalete liegt.
Arcos ist eines der typischen andalusischen weißen Dörfer und wir machen einen Spaziergang durch die hübschen, engen Gassen.
Iglesia de Santa María de la Asunción:
Entsprechend dem Ortsnamen findet man in den Gassen natürlich auch viele Bögen.
Von verschiedenen Aussichtspunkten öffnen sich immer wieder herrliche Ausblicke auf die Umgebung.
Nach dem Besuch von Arcos geht es wieder zurück an die Küste nach
Sanlúcar de Barrameda.
Hier übernachten wir, um am nächsten Tag einen Bootsausflug in den Nationalpark zu machen.
Vom Ort selbst sehen wir nicht so viel, die Zeit reicht noch für eine leckere Pizza und einen kleinen Spaziergang zum Sonnenuntergang am Strand.
Gruß
girasol