Cozumel hat geschrieben: ↑Mi 1. Apr 2020, 23:35
Auf RTL kommt gerade ein Interview mit einer spanischen Ärztin mit deutschen Wurzeln.
Sie sagt, da Spanien längst nicht genug Beatmungsgeräte hat, werden ältere Patienten mit Morphin eingeschläfert, da man ohnehin nichts für sie tun kann.
Junge Leute bekommen die Atemgeräte.
Morphin gehört zu den Opiaten und wird in der Medizin zur Schmerztherapie eingesetzt - in der Sterbephase nur mit Indikation.
Es wird den schwer an dem Coronavirus Erkrankten verabreicht, aber nicht um diese Patienten zu töten, sondern all denen die Schmerzen und Atemnot zu nehmen, die wegen des großen Mangels in Spanien nicht an Beatmungsgeräte angeschlossen werden können.
Dass alte Menschen in Spanien mit Opioiden eingeschläfert werden, halte ich für eine falsche und sehr gefährliche Aussage. Euthanasie bei unheilbar Kranken ist eine
absichtliche Herbeiführung des Todes und verstößt gegen den hippokratischen Eid, den auch spanische Mediziner ablegen; die Erleichterung des Sterbens, besonders durch Schmerzlinderung mit Narkotika, hingegen nicht.
Auch in Deutschland diskutieren Mediziner darüber, wie sie reagieren würden, wenn nicht mehr genug Beatmungsgeräte zur Verfügung stehen. Dann werden auch in Deutschland Opioide eingesetzt werden
müssen.
Deutsche Ärzte bereiten sich auf Mangel an Intensivbetten vor. Das Alter allein ist demnach nicht ausschlaggebend.