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Re: Prozessionsraupen
Verfasst: Do 4. Feb 2016, 23:51
von vitalista
Bei meinen hohen Bäumen komme ich mit Teleskopsäge nicht weit, daher greife ich immer prophylaktisch zur Chemie und lasse die Bäume im Oktober/ November spritzen. Das hat auch immer bestens geklappt. Ich überlege jetzt, ob ich darauf in diesem Jahr verzichten soll und es mit den Plastikfallen versuchen soll. Die auf dem Foto von Oliva erinnert mich an eine Halskrause für Tiere
Ich weiß nur noch nicht, ob ich die gebastelt bekomme

und die fertig gekauften haben mit 50,-€ für ein bisschen Plastik wirklich einen stolzen Preis:
http://www.jollygrower.es/p616932-procerex-collar.html
Re: Prozessionsraupen
Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 00:08
von balina
Das Schlimme mit diesen Biestern ist ja, daß ihre Brennhaare immer noch Schaden anrichten, wenn es die Raupe gar nicht mehr gibt. Damit meine ich jetzt nicht, die in Chlorirgendwas ertränkten. Deren Brennhaare werden ganz gewiß unschädlich gemacht.
Bei diesen Fallen hätte ich allerdings auch die Befürchtung, daß die Raupen in der grobborkigen Rinde durchkrabbeln könnten. Ich würde daher auf alle Fälle unter den Ring noch Baumharzkleber schmieren.
Der dichtet ab und bleibt lange klebrig. Nun weiß ich allerdings nicht, ob es den auch in Spanien gibt. Man kann ihn auch selber herstellen.
Man nimmt Baumharz Kolophonium (100 Milliliter), Olivenöl (60 Milliliter) sowie Terpentin (20 Milliliter). Alles im Wasserbad erwärmen und so lange umrühren, bis eine streichfähige zähe Masse entsteht. Die wird dann auf den Baum geschmiert.
Re: Prozessionsraupen
Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 00:52
von Atze
balina hat geschrieben:
Man nimmt Baumharz Kolophonium (100 Milliliter), Olivenöl (60 Milliliter) sowie Terpentin (20 Milliliter). Alles im Wasserbad erwärmen und so lange umrühren, bis eine streichfähige zähe Masse entsteht. Die wird dann auf den Baum geschmiert.
mein Vorschlag: Beizeiten solch einen "Ring" mit relativ glatter Außenkontur um verdächtige Bäume schmieren...
Ist so ein Ring erst mal da ( der könnte sogar Jahre halten und muss nur zeitweilig ausgebessert werden), dann ist es rel. einfach, dort einen dicht schließenden Plastikauffang anzubringen.
Man könnte aber auch (zusätzlich) die Borke ringförmig mit einem Messer / Beitel / Raspel etwas glätten - auch das bleibt über Jahre.
Ist aber blanke Theorie.....
Re: Prozessionsraupen
Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 09:48
von Oliva B.
Ach herrje, ayscha, lasst ihr denn überhaupt nichts aus?
Dann hattest du also eine richtige
Raupendermatitis! Haben eure Hunde nichts abbekommen?
Beim Lesen deines Berichtes frage ich mich allerdings, warum die Raupen bei euch an den Wänden entlang spaziert sind.
Bei Wikipedia steht, dass die Raupen nachtaktiv sind und erst in der Morgendämmerung in ihr Gespinst zurückkehren und nur zum Verpuppen vom Baum kommen...Diese Aussage würde deiner entgegenstehen, die dieser Artikel in der
Türkei-Zeitung bestätigt, denn darin steht, dass die Raupen tagaktiv sind. Mir erscheint auch logischer, dass sie bei Kälte (also nachts) in ihrem Kokon verschwinden, da sie angeblich die Wärme lieben.
Weiter kann man bei Wikipedia lesen:
Die Überwinterung findet in den Gespinsten statt, die Entwicklung wird erst im darauf folgenden Frühjahr beendet.
Auch im
spanischen Wikipedia-Artikel steht, dass sich die Larven von Januar bis März in den Zweigen aufhalten. Doch dann bin ich noch auf eine Ausnahme gestoßen:
Tras alimentarse durante unos 30 días, entre febrero y abril, las orugas en esta última fase descienden al suelo desde los árboles, en características filas indias (de ahí su nombre común de "procesionarias") - das heißt, sie gehen in den letzten 30 Lebenstagen als Raupe (zwischen Februar und April) auf Wanderschaft und verlassen dabei die Bäume.
Auch ist mir nicht ganz verständlich, warum es in ayschas Gegend (also im höher gelegenen Inland der CB) so viele Raupen-Nester gibt. Sie hat in den letzten Jahren immer wieder über die Plage berichtet. Demnach scheint auch diese Aussage nicht zuzutreffen:
Der Pinien-Prozessionsspinner ist sehr wärmebedürftig und besiedelt warme, trockene Kiefernwälder, wo er etwa im Mittelmeerraum nahe der Meeresküste häufig anzutreffen ist.
Pheromon-Fallen (Leimfallen) sollen nur in der letzten Lebensphase des Insektes (d.h. im Sommer) wirksam sein. Die letzte Phase ist die als Schmetterling und diese leben nur 1 - 2 Tage.
Re: Prozessionsraupen
Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 09:56
von Akinom
Re: Prozessionsraupen
Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 10:38
von Cozumel
Im Jahr 2008 hatten wir in unseren drei sehr hohen Pinien hunderte von Nestern.
Die Pinien hatten Äste die sehr tief herab hingen. Dort haben wir die Nester entfernt. Weiter oben ging es natürlich nicht.
Wochenlang hab ich jeden Morgen erstmal den Garten abgesucht, bevor ich meine Hunde raus lassen konnte.
Im gleichen Jahr noch liess ich eine Pinie (mit Genehmigung, was aber kein Problem war, weil die Pinie ganz nah am Haus stand) ganz entfernen und die anderen so schneiden, dass die Krone wie ein Schirm aussah.
Im November im gleichen Jahr liess ich die 2 verbliebenen Pinien von Fachleuten spritzen (Tel. kann ich weitergeben)
Und im Jahr darauf noch mal. Danach hatte ich jahrelang Ruhe vor den Prozessionsraupen.
Das Gift ist sehr heftig, deshalb darf es nicht von Nichtautorisierten versprüht werden.
Da aber der Befall so heftig war, hab ich es in Kauf genommen. Im Gegensatz zu meinem Mann, war ich allergisch gegen die
Brennhaare und war wirklich froh, als ich endlich Ruhe vor den Biestern hatte.
Meine zwei Bäume kosteten 200 Euro. Allerdings waren meine Bäume sehr hoch und sehr ausladend
Die beste Zeit ist der November um die Bäume zu sprühen, da sind die Eier (oder auch die kleinen Raupen) noch nicht in die Nester eingesponnen. Danach ist es nutzlos. Wenn es regnet, würde ich nicht spritzen lassen.
Die Gefahr, dass die Prozessionsraupen immer wieder kommen, ist natürlich dann gegeben, wenn sich die Raupen, nachem sie sich an den Pinien sattgefressen haben und dann den Baum verlassen um sich in der Erde einzugraben um sich zu verpuppen.
Im Jahr darauf fliegen die Schmetterlinge die aus den Puppen schlüpfen wieder aus und alles beginnt von vorne.
Re: Prozessionsraupen
Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 14:35
von Cozumel
Meiner Erfahrung nach, kommen die Raupen nur einmal vom Baum, dann, wenn sie sich verpuppen.
Sie kriechen sehr langsam den Stamm nach unten und suchen dann den frühen Morgen über eine Möglichkeit sich eingraben zu können. Dabei legen sie unverständlicherweise lange Strecken zurück. Meine Nachbarn die garkeine Pinien haben, hatten zeitweise auch Prozessionen auf dem Gründstück. Wobei direkt unter der Pinie genug lockere Erde gewesen wäre.
An der Hauswand hab ich auch schon welche gehabt, auf einem Vorsprung des Haussockels.
Re: Prozessionsraupen
Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 16:04
von Oliva B.
Zum Nachlesen und zur Vervollständigung:
Artikel von Nina Hoff (CBN)
Der Raupenmarsch vom 31.01.2014.
Darin sind auch einige chemische Mittel aufgeführt.
Re: Prozessionsraupen
Verfasst: Fr 5. Feb 2016, 17:51
von Citronella
Gerade auf meinem Spaziergang gesichtet - natürlich bei Tag
die Prozession ging quer über die Strasse, wobei die ersten schon platt gefahren waren.
Saludos
Citronella
Re: Prozessionsraupen
Verfasst: Sa 6. Feb 2016, 21:55
von balina
Dieses Nest habe ich heute im Dünenpark von Guardamar (keine Ahnung wie der wirklich heißt) so gegen 16.00 Uhr fotografiert:
Als wir nach einer Stunde wieder zurück kamen, habe ich das Nest nicht mehr gefunden. Ich habe es auf den veränderten Lichteinfall geschoben. Kann es aber nicht sein, daß die Raupen das schützende Nest zum Nachtmahl verlassen hatten?